Monatsrückblick September 2025 – Kulturnacht und Netzwerk-Treffen

Der September stand bei uns natürlich ganz im Zeichen der Kulturnacht – das ist Jahr für Jahr die Gelegenheit, an dem wir gemeinsam mit unseren Mitbewohner*innen vom Haus der Nachhaltigkeit unsere gemeinsamen Räume als Treffpunkt, Bühne und Ort zum Stöbern für alle Besucher*innen dieses Events öffnen.

Druckworkshop beim Kinder- und Jugendangebot des Jugend hackt Lab bei der Kulturnacht

Druckworkshop beim Kinder- und Jugendangebot des Jugend hackt Lab bei der Kulturnacht

Bereits am frühen Nachmittag ging es mit einer Sonderausgabe des Jugend hackt Lab los: Kinder und Jugendliche konnten Baugruppen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen löten oder sich im Druckworkshop an Linoldruck und Blockface-Stempeldruck üben. Die Nachfrage war dabei so groß, dass sich zwischenzeitlich sogar Warteschlangen bildeten und wir kurzfristig zusätzliche Mentor*innen auftreiben mussten!

The Bombs sorgten ab 21 Uhr für Stimmung im Saal

The Bombs sorgten ab 21 Uhr für Stimmung im Saal

Später hatte das HdN für die Bühne Improtheater und Livemusik organisiert, während bei uns Installationen mit GameBoy-Kameras, Fernseh-Störungsbildern, Ratespielen wie dem Wikidata-Guessr oder WikiTrivia und anderen Highlights zum Erkunden und Stöbern einluden. Während der ganzen Zeit gab es Essen und Getränke im Eingangsbereich und die Möglichkeit, die Möglichkeiten in unseren Werkstätten gezeigt zu bekommen. Einige Aufnahmen der Kulturnacht unter Freier Lizenz findet ihr auf Wikimedia Commons!

Egal ob Shaper-Fräse oder Kreissäge: Die Angebote der Werkstatt stießen den ganzen Abend lang auf Interesse

Egal ob Shaper-Fräse oder Kreissäge: Die Angebote der Werkstatt stießen den ganzen Abend lang auf Interesse

Auch abseits der Kulturnacht standen unsere Räume wieder an vielen Nachmittagen und Abenden offen: Drei MakerMondays mit geöffneten Werkstätten, das Nähcafé, zwei Open-Data-Mondays, zwei Abende rund um TTN und LoRaWAN mit offener Elektronikwerkstatt, vier Treffen der Capture-The-Flag/PPP-Gruppe, der OpenStreetMap-Stammtisch und ein Arbeitstreffen von RAD-ikal technisch standen im September auf dem Programm. Neben dem Kulturnacht-Angebot gab es zudem nochmal ganz regulär eine Ausgabe des Jugend hackt Lab. Und bei einem internen Hausabend trafen wir uns wieder einmal, um regelmäßige Orga-Aufgaben und geplante Projekte zu besprechen – diesmal natürlich vor allem die anstehende Kulturnacht.

Grüße aus Wülfrath!

Grüße aus Wülfrath!

Unsere Jugend-hackt-Lab-Mentor*innen waren vom 5.–7. September außerdem beim überregionalen Netzwerktreffen der Jugend-hackt-Orgateams in Wülfrath, wo sie sich mit den anderen Teams austauschten und mit neuen Ideen und Anregungen nach Hause zurückkehrten!

Als Temporärhaus hatten wir außerdem einen Beitrag bei der Herbstakademie an der Uni Ulm, wo wir für einen kritischen Umgang mit generativen KI-Systemen und den Unterschieden zu logikbasierten Systemen wie Wikidata warben.

Nur ein Teil der Ausbeute: Nitek war selbst etwas überrascht, wie viele und wie große LoRa-Antennen er da eingekauft hatte :D

Nur ein Teil der Ausbeute: Nitek war selbst etwas überrascht, wie viele und wie große LoRa-Antennen er da eingekauft hatte :D

Nebenbei entspann sich noch ein lustiges Seitenprojekt rund um das freie IoT-Netzwerk The Things Network (TTN): Seit 2016 beschäftigen wir uns mit Netzen und Geräten rund um die LoRa-Funktechnik und wollten eigentlich „nur mal schnell“ überlegen, wo wir im ländlichen Umland noch weitere Gateways aufstellen könnten. Wie wir dann herausfanden, sind mittlerweile viele der – vor neun Jahren noch relativ teuren – dafür nötigen Komponenten mittlerweile günstig zu haben. Nicht zuletzt, weil es parallel zu TTN das cryptowährungsbasierte Helium-Netzwerk gab und die früheren Betreiber*innen der dazugehörigen „Miner“ (also Gateways) ihre dafür angeschaffte Hardware nach dem anfänglichen Hype nun wieder abstoßen. Und diese kann man nun einer sinnvolleren Verwendung mit TTN zuführen!

Einige spontane ebay- und Kleinanzeigen-Käufe später hatten ein paar unserer Aktiven mit zu wenig Impulskontrolle daher für wenig Geld ganze Kisten voller Antennen, Kabel und Boards für Gateways, die sie im Haus untereinander austauschen konnten – das Bild oben zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der „Beute“. Erste „neue“ Gateways waren schon kurz darauf im Testbetrieb. Upcycling mal anders, quasi!

Monatsrückblick August 2025 – Tausend Fotos und hundert Luftaufnahmen

Es war Ferien- und Urlaubszeit, deswegen ist dieser Rückblick im Telegrammstil – das heißt aber keinesfalls, dass im August nichts los war, im Gegenteil! Nicht zuletzt bereiteten wir auch die Kulturnacht im September vor, wegen der dieser Rückblick auch im Beinahe-Fertig-Modus beinahe drei Wochen vor sich herumdümpelte 😅

Im August haben wir derweil gleich zwei Zielmarken überschritten: Über 1000 mit unserer Hauskamera angefertigte Fotos und über 100 Fotos und Videos unserer Drohne haben wir mittlerweile auf Wikimedia Commons hochgeladen, so dass sie von der ganzen Welt wiederverwendet werden können.

Erste Schritte Anfang 2024, eigene Objektfotos wie im Lokal K herzustellen. Wir improvisieren immer noch, aber nicht mehr so schlimm wie auf diesem Foto!

Erste Schritte Anfang 2024, eigene Objektfotos wie im Lokal K herzustellen. Wir improvisieren immer noch, aber nicht mehr so schlimm wie auf diesem Foto!

2022 hatten wir erstmals Fotos unter Creative-Commons-Lizenz als Freie Kulturgüter mit unserer Hauskamera angefertigt und veröffentlicht. Die Kamera war eigentlich für Videostreams gedacht, ist aber natürlich auch eine hervorragende Fotokamera, die wir gemeinsam nutzen können. Seit 2024 gehen wir systematischer an die Fotografie und fangen aktuelle Ereignisse, Menschen mit Wikipedia-Artikel, Bau- und Naturdenkmäler und Studioaufnahmen von Objekten ein. 2024 konnten wir so bereits 349 Fotos veröffentlichen, und Anfang August 2025 war die Marke von insgesamt 1000 Fotos überschritten – Tendenz weiter steil steigend.

Seit Ende 2023 wird unsere Hauskamera von der Fotodrohne ergänzt, mit der wir im August die Marke von 100 veröffentlichten Fotos und Videos überschritten haben. Die hundertste veröffentliche Mediendatei war eine der Aufnahmen von Ehinger Tor, Blautalcenter und Geschwister-Scholl-Schule. Und selbst ohne weitere Fotoflüge wird diese Zahl weiter steigen, denn im Archiv lagen Ende August noch Aufnahmen für Wiki loves Monuments sowie Videoaufnahmen unter anderem von Baustellen, die noch für die Veröffentlichung fertig geschnitten werden mussten.

St. Peter und Paul in Oberelchingen, 2024 von looniverse mit der Hausdrohne fotografiert.

St. Peter und Paul in Oberelchingen, 2024 von looniverse mit der Hausdrohne fotografiert.

Wie immer fand im August auch das gewohnte öffentliche Programm statt, das wir ehrenamtlich und selbstbestimmt „aus der Stadtgesellschaft für die Stadtgesellschaft“ stemmen: Je zwei Maker Mondays mit offenen Werkstätten und offenem FabLab, offene Elektroniklabore zum TTN-/LoRaWAN-Austauschabend, sowie Open-Data-Montage. Zudem fanden vier Treffen der CTF/PPP-Gruppe statt, und je einmal die Angebote des Nähcafé, von RAD-ikal technisch, vom Jugend hackt Lab sowie der OpenStreetMap-Stammtisch der örtlichen Ehrenamtscommunity.

Monatsrückblick Juli 2025 – Saubere Sache

Unser offener Lastenradverleih wurde im Juli wieder viel genutzt. Besonders aufgefallen sind in den Sommermonaten diverse Leihen für Hochzeiten! Unsere Räder werden anscheinend gerne als Alternative zum klassichen Hochzeitsauto verwendet. Das ist ein ebenso unerwarteter wie bemerkenswerter Einsatz, über den wir uns sehr gefreut haben!

Und auch die Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit der Universität Ulm nutzte unser Rad für eine größere Müllsammelaktion, bei der die Gruppe im gesamten Stadtgebiet für eine saubere Umgebung sorgte. Respekt für diesen Einsatz und vielen Dank an Hanna Werner, die uns von dieser Aktion das Titelbild dieses Rückblicks geliefert hat!

Ausnahmsweise werden hier nun keine Computerhardwareteile zerlegt, sondern ein sehr besonderes Lastenrad.

Ausnahmsweise werden hier nun keine Computerhardwareteile zerlegt, sondern ein sehr besonderes Lastenrad.

Unser Schwerlastrad Armadillo war wegen eines kompliziert zu behebenden Schadens eine Zeit lang ausgefallen. Da ohnehin eine Rundum-Wartung angestanden wäre, funktionierte Matthias das Hackcenter im Juli zur Fahrradwerkstatt um und tauschte Ritzel, Bremsbeläge und Schaltöl, führte eine Grundreinigung durch und kontrollierte die Wartungs-Checkliste von oben nach unten und einmal zurück, so dass es nun wieder Einsatzbereit und im Verleih ist.

Ganz eigenes Brauchtum, das es nur in (Neu-)Ulm gibt, und dazu auch nur alle vier Jahre. Klar, dass wir das dokumentierten – die ersten Fotos auf Wikimedia Commons davon seit 2009!

Ganz eigenes Brauchtum, das es nur in (Neu-)Ulm gibt, und dazu auch nur alle vier Jahre. Klar, dass wir das dokumentierten – die ersten Fotos auf Wikimedia Commons davon seit 2009!

Da bei uns kein Monat ohne Beschäftigung mit Freiem Wissen vergeht, war das natürlich auch im Juli so. Neben dem Open-Data-Montag gab es einen Workshop im Rahmen der Schulprojekttage zu humanitärem Mapping in OpenStreetMap sowie eine gemeinsame Hydrantendokumentations-Aktion mit einer Feuerwehr im Landkreis – wir berichteten bereits.) Und wie quasi jeden Monat waren wir zudem mit Hauskamera und Drohne unterwegs, um Dinge und Ereignisse in der Region festzuhalten und unter Freier Lizenz zu dokumentieren – beispielsweise das Fischerstechen 2025.

Ein fotografierter Blitz, um den Einfluss der anderen Blitze beim Fotografieren kennenzulernen.

Ein fotografierter Blitz, um den Einfluss der anderen Blitze beim Fotografieren kennenzulernen.

Damit sich noch mehr unserer Aktiven mit der Kamera auskennen, gab es im Juli auch einen Erfahrungsaustausch-Workshop mit unserem sehr improvisierten Fotostudio: Wie beleuchtet man ein zu fotografierendes Objekt, wie funktioniert das mit Blende und Blitz-Leitzahl, und wie bedient man das doch manchmal etwas wackelige Studio, ohne dass man hinterher sieht, dass der Hintergrund die Rückseite eines alten Filmplakats ist :D

Eines der Projekte beim Open-Data-Montag – Datenpflege bei Wikidata.

Eines der Projekte beim Open-Data-Montag – Datenpflege bei Wikidata.

Aber auch sonst war im Schnitt wieder beinahe an jedem zweiten Tag des Monats Programm bei uns zu erleben: Ganze vier Mal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe CTF/PPP, zwei Mal war das Elektroniklabor beim Treffen der LoRaWAN/TTN-Gruppe geöffnet, ebenfalls zwei Mal waren die Türen zum Open-Data-Montag geöffnet – einmal davon parallel mit dem Fotografie-Workshop für mehr freies Wissen. Auch das Nähcafé, RAD-ikal technisch, der OpenStreetMap-Stammtisch und das Jugend hackt Lab fanden turnusgemäß statt. Weil der andere Termin auf den Schwörmontag fiel, gab es im Juli nur einen offenen Werkstattabend des Maker Monday mit Fablab, Holz- und Metallwerkstatt – das wird hoffentlich durch den September wieder gut gemacht, in dem es drei passende Montage geben wird.

Neben einer ganzen Reihe weiterer interner Organisations- und Arbeitstermine trafen wir uns im Juli zudem zu einem gemeinsamen Hausabend für gemeinsame Ideenentwicklung und Absprachen. Und nachdem uns die in den letzten Jahren immer häufiger werdenden Starkregenereignisse immer wieder unangenehme Folgen beschert hatten, haben wir im Juli in mehreren Arbeitseinsätzen diverse Fallrohre und Schlammeimer gereinigt und eine Quelle regelmäßiger Überschwemmungen mit Folien gesichert. Manche Regenrinnen waren nämlich über die Jahre mehr zu bewachsenen Blumenkästen geworden, und in manchen Schlammeimern waren einige Jahre Missbrauch als Aschenbecher erkennbar, wodurch die Abläufe verstopft waren. Die Reinigungsaktion scheint sich aber gelohnt zu haben: Nach den letzten Starkregen sieht es bislang so aus, als würde uns das die größten Kopfschmerzquellen aus der Welt schaffen!

Monatsrückblick Juni 2025 – Auswärtsspiele

Im Juni waren wir neben unserem gewohnten Programm wieder viel für Wikimedia Commons unterwegs. Neben den Fotos und Drohnenaufnahmen vom Deutschen Musikfest und dem Abriss der Gänstorbrücke, von denen wir schon im Mai-Monatsrückblick berichtet hatten, haben wir auch Teile der Bundesfestung rund um die Wilhelmsburg und das Ulmer Zelt abgelichtet und als Digitale Gemeingüter für die ganze Welt veröffentlicht. Und auch wie der Michelsberg aus der Luft aussieht, kann man jetzt in der Wikipedia betrachten!

Jetzt auch hochauflösend: Das Ulmer Zelt an einem Juniabend.

Jetzt auch hochauflösend: Das Ulmer Zelt an einem Juniabend.

Die Fototour an der Wilhelmsburg war am Pfingstmontag quasi der Ersatz für den Maker Monday, der wegen des Feiertags ausfiel und somit im Juni nur einmal stattfand. Ganz regulär gab es aber wieder drei Open-Data-Montage, zwei Treffen der TTN/LoRaWAN-Gruppe mit offenem Elektroniklabor, zwei Treffen der Capture-The-Flag-Gruppe CTF/PPP, den OpenStreetMap-Stammtisch, das Nähcafé und zudem wieder einen Cyanotypie-Workshop.

Quelle: Daddy Söder, „Chor Choriosity beim CSD Ulm - Neu-Ulm 2025 01“, zugeschnitten, CC BY-SA 4.0

Quelle: Daddy Söder, „Chor Choriosity beim CSD Ulm - Neu-Ulm 2025 01“, zugeschnitten, CC BY-SA 4.0

Eine ganze Reihe unserer Aktiven war zudem vom 19.–22. Juni bei der GPN23, der beinahe schon legendären CCC-Konferenz in Karlsruhe – und wie immer nicht „nur“ als Teilnehmende, sondern auch in verschiedenen Rollen als freiwillige Helfende und als Beitragende zum Programm. Auch den Christopher Street Day in Ulm und Neu-Ulm begleiten einige unserer Aktiven seit Jahren – dieses Jahr auch mit kleiner Fotodokumentation auf Wikimedia Commons.

Und einen Auswärtstermin hatten wir im vollen Mai total vergessen, dieser sei hiermit nachgeholt: Ein Wochenende lang trafen sich die Organisator*innen der Lokalen Räume der Wikipedianer*innen zur LokaliCon in Berlin. Im März 2024 hatten wir die letzte Ausgabe dieses Treffens in Neu-Ulm beherbergt, dieses Mal reisten Matthias, Sabrina und Stefan nach Berlin und tauschten Ideen und Inspiration aus. Einen kleinen Bericht gibt’s im Blog des FürthWiki.

Monatsrückblick Mai 2025 – Ein Monat der Brücken!

Wir trotzen der Hitze – auch im Sommer ist so viel los bei uns, dass dieser Rückblick… etwas länger gedauert hat 😅 Neben dem gewohnten „normalen“ Programm gab es im Mai überraschend viele Sonderaktionen, die wir auflisten können.

Im Mai ist eine professionelle, mit LoRaWAN/The Things Network arbeitende Wetterstation zu uns gewandert, die seither auf dem Dach des SpoSo-Gebäudes Daten misst und mit der Welt teilt. Wir haben diese Station und eine weitere Station im Tierpark aus dem mittlerweile beendeten KLUGA-Projekt übernommen, in dem der bei uns beheimatete ehrenamtliche Part der regionalen TTN-Gruppe Projektpartner war. Alle Daten sind unter anderem über ein Dashboard abrufbar. In maschinenlesbarer Form können sie zudem derzeit aus dem Datenhub der Stadt Ulm abgerufen und wiederverwendet werden!

Alle Schaufenster blau beleuchtet – und das Matelight zeigt mecfs.de an

Alle Schaufenster blau beleuchtet – und das Matelight zeigt mecfs.de an

Im Mai lag auch der Aktionstag für die neurologische Multisystemerkrankung ME/CFS. Dieses Krankheitsbild ist in der allgemeinen Öffentlichkeit immer noch nur bedingt bekannt, weswegen der Aktionstag jedes Jahr Aufmerksamkeit auf die Krankheit werfen soll. Wir haben gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit zum Aktionstag beigetragen, indem wir am 12. Mai alle Schaufenster des SpoSo-Gebäudes in blaues Licht getaucht haben. Wer mehr über ME/CFS erfahren möchte, kann das unter anderem auf der Website der deutschen Gesellschaft für ME/CFS tun!

Ganz schön viel Baustelle. So sieht es gerade aus, wenn man durch den Bauzaun vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs durchspitzelt.

Ganz schön viel Baustelle. So sieht es gerade aus, wenn man durch den Bauzaun vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs durchspitzelt.

Der gesamte Monat war außerdem noch viel intensiver als sonst von Beiträgen zu Freiem Wissen geprägt. Zum 1. Juni sollte der Wikipedia-Artikel zum Ulmer Hauptbahnhof prominent als Artikel des Tages auf der Wikipedia-Startseite platziert werden – denn am 1. Juni wurde der Hauptbahnhof offiziell als Bahnhof der Württembergischen Südbahn eröffnet. Er feierte also am 1. Juni sein 175jähriges Jubiläum!

Das Empfangsgebäude des Hbf wurde zwar erst im Dezember 1850 fertig, aber das trifft ja ein wenig auch den jetzigen Zustand des Bahnhofs, der gerade komplett entkernt und saniert wird. Und auch die Württembergische Ostbahn erreichte Ulm erst später im Juni 1850. Vielleicht liegt es an diesen verschiedenen „Geburtstagen“, dass es eine offizielle Feier erst im September 2025 zum Tag der Schiene geben wird. Dennoch: Am 1. Juni sollte der Wikipedia-Artikel prominent für alle zu sehen sein, aber die Fotos im Artikel waren schon etwas in die Jahre gekommen und zeigten den Hauptbahnhof teilweise noch im Gewand vor dem großen Umbau der letzten Jahre. Kurzentschlossen machten sich Freiwillige von uns daher auf Bitte anderer Wikipedianer*innen mit Hauskamera und -Drohne auf, den Bilderbestand just in time für den 1.6. zu aktualisieren – was auch gerade noch zum Termin klappte.

…und da war schon nach zwei Tagen Abbruch die komplette Brückenmitte verschwunden!

…und da war schon nach zwei Tagen Abbruch die komplette Brückenmitte verschwunden!

Das war aber nicht die einzige Foto- und Freies-Wissen-Tour, für die Ehrenamtliche von uns im Mai unterwegs waren. Mit einer Woche Verspätung wurde Ende Mai die Westseite der Gänstorbrücke abgerissen, deren Gebrechen ab 2018 im zugehörigen Wikipedia-Artikel sich manchmal ein wenig wie Satire lesen. Den Abbruch wollten wir natürlich ebenfalls unbedingt festhalten, denn so ein Abbruch ist ja schon etwas sehr einmaliges – also jedenfalls, bis nach dem Neubau der Westseite irgendwann auch die Ostseite abgebrochen werden wird.

Egal ob auf dem Petrusplatz, auf der Insel, dem Judenhof oder ganz vielen anderen Orten: Überall wurde live Musik aufgeführt. So wie hier an der Adlerbastei direkt neben dem Berblingerturm.

Egal ob auf dem Petrusplatz, auf der Insel, dem Judenhof oder ganz vielen anderen Orten: Überall wurde live Musik aufgeführt. So wie hier an der Adlerbastei direkt neben dem Berblingerturm.

Und als sei das alles nicht genug, gab es im Mai noch eine weitere „Brückenveranstaltung“: Das Deutsche Musikfest fand parallel zum Abbruch in beiden Städten statt, ausgerechnet unter dem Motto „Musik baut Brücken“.

Hunderte Musikkapellen waren auf vielen Plätzen und Bühnen in Neu-Ulm und Ulm zu sehen und zu hören und trotzten selbst dem Unwetter am Samstagabend und dem sporadischen Regen am Sonntag. Auch dies alles haben wir mit Hauskamera und -Drohne eingefangen – umso wichtiger, da es bis dahin noch gar keine Bebilderung des Musikfests unter Freier Lizenz gab!

(Ehren)amtliche Vermessungsarbeiten!

(Ehren)amtliche Vermessungsarbeiten!

Dass wir das Know-How, wie wir Freies Wissen produzieren und teilen können, an die nächsten Generationen weitergeben, ist Teil unserer DNA: Seit dem ersten „Jugend hackt“ an der Uni Ulm vor 10 Jahren(!) vermitteln wir diese Werte an Kinder und Jugendliche. Damals wurde nicht nur der Grundstein für einen physischen Ort in der Stadt gelegt, sondern auch für unsere Nachwuchsarbeit!

Beim Jugend hackt Lab im Mai boten wir einen StreetComplete-Workshop darüber an, wie spielerisch die Qualität der Freien Weltkarte OpenStreetMap verbessert werden kann.

Nach einer Einführung von looniverse gingen wir mit den Jugendlichen auf Tour und suchten Challenges: Gemeinsam tasteten wir uns durch Eintragung von Öffnungszeiten von Geschäften und die Vermessung von Straßenbreiten an die App heran. Danach ging es in Teams auf die Jagd: Höhenbegrenzungen von Tiefgaragen, die Anzahl von Treppenstufen, barrierefreie Eingangsbereiche, Ampeln mit taktilen Markierungen und die Beleuchtung von Haltestellen sind nur ein paar der Dinge, die sich in OpenStreetMap eintragen lassen. Das hilft beispielsweise Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind. Und wenn solche Informationen in der OpenStreetMap verzeichnet sind und nicht nur in kommerziellen Kartendiensten, können diese Informationen auch frei für spezialisierte Anwendungen wiederverwendet werden.

Als Abschluss gab es Eis für alle Teilnehmenden – denn Engagement für Freies Wissen soll belohnt werden!

Nur einer von vielen Ordnern: Wer ist eigentlich dieser Bürgermeister Schiele? Stellt sich heraus, es sind gleich zwei. Nämlich Jakob und Johann Georg.

Nur einer von vielen Ordnern: Wer ist eigentlich dieser Bürgermeister Schiele? Stellt sich heraus, es sind gleich zwei. Nämlich Jakob und Johann Georg.

Was uns ganz besonders freut: Der Austausch mit der Stadt Neu-Ulm und anderen offiziellen Stellen in Ulm klappt immer besser! Neben Jugendarbeit und einem immer weiteren Communitywachstum war schließlich auch der Wissenstransfer in die Verwaltung hinein eine unserer Gründungsmotivationen.

Im Mai konnten wir beispielsweise unseren bestehenden Austausch mit Menschen aus der Stadtverwaltung zum aktuellen Hypethema „Künstliche Intelligenz“ fortsetzen. Wo eignen sich die aktuell für alles als Lösung vorgeschlagenen Chatbots überhaupt für öffentliche Aufgaben? Und an welchen Stellen können unsere Erfahrungen mit Linked Data und Wissensgraphen die für eine Verwaltung langfristig bessere Option sein? Wir sind total gespannt, wie der Austausch weitergeht und welchen Beitrag wir in die Diskussion einbringen können!

Und andersherum bekamen wir auch Input: Im Mai waren zwei Aktive von uns bei der Stadtverwaltung, um mehrere dicke Aktenordner voller Unterlagen zur Benamung von Straßen in der Stadt zu wälzen. Damit können wir nun nach und nach die letzten Fehlstellen in unserem gemeinsamen Projekt schließen, um die Informationen zu allen Straßen in der Doppelstadt als Wissensgraph in Wikidata und OpenStreetMap zu erfassen. Den aktuellen Stand für Neu-Ulm könnt ihr immer auf dieser Statusseite ansehen.

Nicht nur mit der Hauskamera, auch ganz klassisch mit Film fotografieren Menschen bei uns!

Nicht nur mit der Hauskamera, auch ganz klassisch mit Film fotografieren Menschen bei uns!

Und als wäre das alles nicht schon genug, stand auch noch das „ganz normale“, gewohnte Programm an. Je zweimal öffneten wir die Türen zum Open-Data-Montag, zum Maker Monday, zum Treffen der LoRaWAN/TTN-Gruppe mit offener Elektronikwerkstatt und zum IT-Sicherheitstreffen der CTF/PPP-Gruppe. Je einmal fanden die monatlichen Termine des Nähcafé und des OpenStreetMap-Stammtisch statt. Das Chaosseminar des CCC Ulm vermittelte den Stand der Forschung zu Mensch-Hirn-Interfaces, und als zusätzliches Angebot gab es im Mai erneut je eine Einführung ins Tonatelier und einen Workshop Analogfotografie. Alle Interessierten konnten außerdem an zwei Tagen Anfang Mai remote den Wikimedia-Hackathon in Istanbul mitverfolgen.

Dass wir uns im Mai auch wieder mit jeder Menge Hausmeisterei und einem internen Hausabend zur Koordination und Organisation beschäftigt haben, sei quasi nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Was ein Monat!

Monatsrückblick April 2025 – Hand anlegen an die Gesellschaft

Titelfoto: Begrüßung und Programmvorstellung, Elena Ternovaja, CC BY-SA 3.0

Selbst Hand anlegen, die Gesellschaft verändern und für Freies Wissen sorgen: Das war von Anfang an die Gründungsidee unserer Gemeinschaft. Umso schöner, dass wir nicht nur von Anfang an auch Ort für Austauschveranstaltungen und Treffen gleichgesinnter Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum waren, sondern dass sich das bis heute gehalten hat! Im April hatten wir die Ehre, Austragungsort der diesjährigen FemNetzCon zu sein, dem Treffen von FLINTA*-Wikipedianer*innen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Wie angekündigt startete das Veranstaltungswochenende mit einem öffentlichen Vortrag und Diskussion zu der Frage, wie Sprache Geschlecht formt und welche Faktoren geschlechtsneutrales Deutsch fördern oder behindern. Das ganze Wochenende lang tauschten sich die über 30 Teilnehmenden zur Arbeit in Wikipedia und den Schwesterprojekten wie Wikidata aus, entwickelten gemeinsame Projekte weiter und erkundeten auch die Doppelstadt und das temporärhaus.

Gruppenbild FemNetzCon CC BY-SA 3.0

Gruppenbild FemNetzCon CC BY-SA 3.0

Zum Rahmenprogramm gehörten nicht nur Stadtführungen und Sehenswürdigkeiten in Neu-Ulm und Ulm, sondern auch der Hands-on-Kontakt mit den Möglichkeiten, die das temporärhaus über die Arbeit an und mit Freiem Wissen bietet. FLINTA-Aktive aus der Hauscommunity boten einen Lötworkshop, Workshops im Atelier und die Gelegenheit an, eigene mitgebrachte Textilien auf der Stickmaschine mit Motiven zu veredeln.

Das Wochenende hat es auch in die Presse geschafft: Journalist*innen von Schwäbischer Zeitung und regio tv waren vor Ort und haben Stimmen eingefangen, die sie danach in einem Artikel und einem Videobericht veröffentlicht haben. Vielen lieben Dank an alle FemNetz-Aktiven und die Orga von WMDE, dass ihr euch Neu-Ulm und das Haus als Veranstaltungsort ausgesucht habt!

Live getestet: Der linke Schacht des Gedichteautomaten gibt Gedichte aus, der rechte funktionierte leider beim Test nicht.

Live getestet: Der linke Schacht des Gedichteautomaten gibt Gedichte aus, der rechte funktionierte leider beim Test nicht.

Wir haben im April auch selbst an vielen Stellen für Freies Wissen gesorgt.

Ganz besonders freut uns dabei, dass sich mittlerweile auch wieder verschiedene Teile der örtlichen öffentlichen Verwaltung mit uns austauschen. Denn auch der Austausch von Wissen und Erfahrungen aus dem Digitalen Ehrenamt mit der Verwaltung gehört zu den Gründungsideen, warum es uns gibt!

Und auch die ganz eigene Produktion von Freiem Wissen stand im April auf der Tagesordnung. Neben den regelmäßigen Austauschterminen in unserem Monatsprogramm konnten wir im April das 500. Hausfotografie-Foto für Wikimedia Commons seit April 2023 feiern. Damit haben wir natürlich nicht aufgehört, und Dank vieler Tipps zu interessanten Automaten in der Doppelstadt konnten wir neben vieler weiterer Fundstücke auch den Gedichteautomaten am Stadthaus für Wiki loves Automaten einreichen. Für diesen Wettbewerb sind – auch für die Orga überraschend – 345 Fotos von verschiedensten Automaten eingereicht worden, die zum Durchstöbern und überrascht werden einladen: Wer hätte gedacht, dass man auch Maden aus einem Automaten ziehen kann?!

Ein Drahtlos-Mikrofonset auf weißem Hintergrund. Zum Glück sieht man auf der Aufnahme nicht, wie improvisiert das Studio mit einem ausgemusterten Kinoplakat als Hintergrund ist!

Ein Drahtlos-Mikrofonset auf weißem Hintergrund. Zum Glück sieht man auf der Aufnahme nicht, wie improvisiert das Studio mit einem ausgemusterten Kinoplakat als Hintergrund ist!

Parallel experimentieren wir gerade mit einem improvisierten kleinen Fotostudio weiter, mit denen wir nach und nach spannende Objekte aus unserem großen Technikfundus professionell fotografieren können. Denn immer wieder fallen uns Wikipedia-Artikel auf, in denen Fotos von Objekten für die Bebilderung fehlen, die wir aber eigentlich irgendwo in einem Regal stehen haben. Dabei lernen wir erstens, was wir noch bräuchten, um aus dem improvisierten ein „richtiges“ Objekt-Fotostudio entwickeln zu können – und zweitens trug das dazu bei, dass alleine im April erneut über 150 Fotos unter Freier Lizenz zu unserer Hausfotografie-Kategorie auf Wikimedia Commons hinzukamen!

Seitenprojekt beim Jugend hackt Lab: Eine selbst gebaute Lötrauchabsaugung.

Seitenprojekt beim Jugend hackt Lab: Eine selbst gebaute Lötrauchabsaugung.

Als wäre das alles noch nicht genug, hatten wir natürlich auch im April wieder unser gewohntes öffentliches Angebot, das unser Haus ebenso besonders macht: Viel Gelegenheit, reinzuschnuppern, Angebote wahrzunehmen und nicht nur in die Welt des Freien Wissens einzutauchen, sondern auch in all die anderen Möglichkeiten, die ein offener Dritter Ort bietet, der von der Gemeinschaft der Freiwilligen gestaltet und bestimmt wird, die in ihm aktiv sind.

Das Jugend hackt Lab feierte im April mit süßen Stückchen, Snacks und natürlich auch Programm das einjährige Jubiläum seines Neustarts in Neu-Ulm: Aktuell bauen die Jugendlichen steuerbare Roboterarme, und das Team entwickelt parallel bessere Lötrauchabsaugungen für die Arbeitsplätze im Elektroniklabor.

Zudem fand direkt zu Monatsbeginn wieder das Nähcafé statt, zwei Mal der Open-Data-Montag und zwei Mal das offene Elektroniklabor mit LoRaWAN und TTN. Auch im April gab es wieder eine Einführung in das Ton-Atelier, ganze drei Mal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe von CTF/PPP und zwei Mal standen beim Maker Monday die Holzwerkstatt und das FabLab mit 3D-Druckern und Lasercutter für alle offen. Und sowohl beim OpenStreetMap-Stammtisch als auch bei RAD-ikal technisch gab es im April einen offenen Austausch zu Freiem Wissen, das ganz unmittelbar unsere Erfahrungen in der physischen Welt verändern kann. Das Chaosseminar fand im April ausnahmsweise wieder an der Universität statt – am 13. Mai wird es wieder in unseren Räumen stattfinden, dieses Mal mit Machine Learning im Kontext von IT-Sicherheit.

Gemeinsam schaffen wir mehr: Nicht nur beim Kleidertausch arbeiten Aktive unserer beiden Communities zusammen.

Gemeinsam schaffen wir mehr: Nicht nur beim Kleidertausch arbeiten Aktive unserer beiden Communities zusammen.

Mit all diesem Angebot waren wir im April wie immer nicht allein, auch das Haus der Nachhaltigkeit hat unsere gemeinsamen Räume wieder mit einer großen Bandbreite an Programm bespielt – und wir führen auch immer wieder gemeinsame Veranstaltungen durch, beispielsweise sind Aktive von uns auch beim Kleidertausch am 26. April beteiligt gewesen. Das laufende Angebot des HdN für Mai findet ihr wie immer auf seiner Website.

Neben dem öffentlichen Angebot im Haus hatten wir auch Außeneinsätze und interne Veranstaltungen: Am 22. April waren Aktive von uns beim Uniforum an der Uni Ulm, wo sich zu jedem Semesterbeginn auch die Hochschulgruppen an der Uni vorstellen. Die datalove-Hochschulgruppe, die vor rund 15 Jahren als Ursprung unseres Haus entstand, ist nach wie vor unsere Verbindung zur uulm, und wir dürfen uns jedes Semester über neue interessierte Studierende nicht nur der uulm freuen, die den Weg zu uns finden und bei uns aktiv werden!

Ebenso finden immer wieder unsere Unterstützer*innen und Fördermitglieder weit über die Doppelstadt den Weg zu uns, wenn wir zur Mitgliederversammlung einladen. Am 22. April war das wieder der Fall, und das ist jedes Mal wieder eine schöne Gelegenheit, sich mit alten und neuen Unterstützer*innen auch von weiter weg auszutauschen – was wir im vergangenen Jahr gemacht haben, aber auch, was ihrer Meinung nach das Besondere an diesem Ort ist.

Monatsrückblick März 2025 – Ground breaking

Manche Ereignisse werden groß gefeiert, manche passieren einfach so nebenher. Ganz heimlich, still und leise hat der Zähler in unserem Veranstaltungstracker im März 2025 die Zahl 300 erreicht! Das heißt, dass seit der Eröffnung im September 2023 statistisch spätestens alle 1,81 Tage öffentliches Programm im Haus war – und zwar zusätzlich zu all den anderen Arbeitseinsätzen, internen Workshops und den Projekten, die unsere aktiven Mitglieder außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten verfolgen.

Der Blick auf den Kalender zeigt dabei auch: Nicht nur statistisch ist spätestens alle zwei Tage etwas los, auch ganz praktisch ist es enorm selten, dass mehrere Tage ohne Programm für die Allgemeinheit vergehen. Zusammen mit unseren Mitbewohner*innen vom Haus der Nachhaltigkeit schaffen wir es damit, dass teilweise über Wochen wirklich jeden Tag etwas für Interessierte geboten ist – und das alles ehrenamtlich. Nicht schlecht für so eine überschaubare Stadt wie Neu-Ulm ;)

Ganz wichtig: Alle haben einen eigenen Spaten!

Ganz wichtig: Alle haben einen eigenen Spaten!

Andere Dinge werden größer gefeiert, ganz ohne dass sie in unsere Veranstaltungsstatistik zählen. So zum Beispiel der Spatenstich für den Neubau der Adenauerbrücke zwischen Neu-Ulm und Ulm mit viel Prominenz aus Landes- und Kommunalpolitik. Solche Anlässe sind immer wieder eine perfekte Gelegenheit für uns, die Geschichte in der Doppelstadt zu dokumentieren: Die Fotos des Spatenstichs gehören zu mittlerweile rund 500 mit unserer Hauskamera gemachten Fotos, mit denen wir Stadtgeschichte unter Freier Lizenz festhalten, so dass sie nicht nur in der Wikipedia wiederverwendet werden kann. Ganz nebenbei entstehen dabei oft auch Fotos für Menschen aus der Region, deren Wikipedia-Artikel bislang noch gar kein Portraitfoto hatte – dieses Mal konnten wir die Artikel von Eva Treu und Thorsten Freudenberger endlich bebildern.

Und ganz nebenbei betreiben wir diese Fotodokumentation natürlich auch mit unserer Fotodrohne aus der Luft – auch der Bauzustand der Adenauerbrücke vor dem Spatenstich ist nun aus der Vogelperspektive festgehalten.

Über 7000 Feuerwehren gibt es in Bayern, und die Datenlage zu ihnen ist höchst unterschiedlich. Ein Fall für das beinahe magische Werkzeug OpenRefine!

Über 7000 Feuerwehren gibt es in Bayern, und die Datenlage zu ihnen ist höchst unterschiedlich. Ein Fall für das beinahe magische Werkzeug OpenRefine!

Das Prinzip von Linked Open Data als Grundlage für verlässliche, regelbasierte KI-Systeme – die im Gegensatz zu Chatbots nicht nur ab und zu zufällig richtige Antworten geben – beschäftigt uns als Gruppe buchstäblich seit wir 2016 erstmals gemeinsam ein Haus bespielten. Im März haben wir uns in diesem Rahmen auf Initiative unserer Freund*innen aus München bei einem Editathon damit beschäftigt, wie strukturierte Daten von Feuerwehren in Bayern in Wikidata abgebildet werden können.

Vorher und nachher: Nicht mehr nur einzelne bayerische Feuerwehren sind nun in Wikidata, sondern eine ganze Menge! Basiskarte © OpenStreetMap-Beitragende

Vorher und nachher: Nicht mehr nur einzelne bayerische Feuerwehren sind nun in Wikidata, sondern eine ganze Menge! Basiskarte © OpenStreetMap-Beitragende

Die Hürden, auf die wir dabei gestoßen sind („was ist eigentlich eine Adresse“?) sind typisch für die Herausforderungen, eine gut strukturierte Wissensdatenbank aufzubauen. Die Mühen ist das aber allemal wert: Denn nur so lassen sich auch dort beweisbare, logische Schlussfolgerungen auswerten, wo die Unzuverlässigkeit von Sprachmodellen längst nicht mehr ausreicht. Und nach all den Jahren Grundlagenarbeit bei uns ist es umso schöner anzusehen, dass nun auch eine staatliche Stelle nach der anderen bis hin zu Bundesministerien erkennt, dass hier der Weg zu nachhaltiger Digitalisierung liegt!

Horizontal rotierender T-Rex (gedruckt beim Jugend hackt Lab)

Horizontal rotierender T-Rex (gedruckt beim Jugend hackt Lab)

Wer mehr hierzu erfahren möchte, findet natürlich auch abseits solcher Editathons Anleitung bei uns. Im März ging es auch bei den zwei Open-Data-Mondays und dem OpenStreetMap-Stammtisch ganz zuvorderst um Freies Wissen. Aber auch bei den zwei offenen Elektronikwerkstatt-Abenden rund um The Things Network und LoRaWAN, der Do-It-Yourself-Verkehrswendegruppe von RAD-ikal technisch und dem Jugend hackt Lab geht es sehr viel häufiger um Freie Lizenzen und allen zugängliche Infrastrukturen, als man auf den ersten Blick meinen würde. Gleich dreimal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe von CTF/PPP zum gemeinsamen, spielerischen Umgang mit CTF-Aufgaben – und nahm zudem beim Online-Wettbewerb Cyber Apocalypse 2025 teil, wo sie unter den 11,5% der besten Teilnehmenden landeten!

Egal ob Oberfräse, Drechselbank, Dickenhobel oder einfach nur Akkuschrauber: Es ist jedes Mal wieder faszinerend, mit welchen Projekten so viele Menschen bei uns aufschlagen!

Egal ob Oberfräse, Drechselbank, Dickenhobel oder einfach nur Akkuschrauber: Es ist jedes Mal wieder faszinerend, mit welchen Projekten so viele Menschen bei uns aufschlagen!

Nach wie vor die größten regelmäßigen Publikumsmagneten sind das Nähcafé mit der Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit und der im März zweimal offene Maker Monday mit Betrieb in FabLab und den Holzwerkstätten. Das Chaosseminar des CCC Ulm war im März zum zweiten Mal bei uns zu Gast, um Bühne und Videotechnik zu nutzen. Die Einführung ins Ton-Atelier war auch im März wieder ausgebucht. Und F.U.C.K. wartete nach der Pause der vergangenen Wochen im März wieder mit einem öffentlichen Termin auf, was uns sehr freut!

Gemeinsames Kochen festigt den Zusammenhalt

Gemeinsames Kochen festigt den Zusammenhalt

Nicht Teil der Veranstaltungsstatistik sind die internen Termine, die je nach Monat mehr sein können als die öffentlichen Angebote. Im März trafen wir uns zu einem internen Orga-Hausabend, um anstehende Aufgaben besser auf die so stark gewachsene Gruppe unserer Aktiven verteilen zu können. Und mindestens ebenso wichtig ist es natürlich, auch gruppenübergreifend einfach einmal gemütlich beisammen zu sitzen – den Wikidata-Editathon haben wir abends gemeinsam mit unseren Mitbewohner*innen des Haus der Nachhaltigkeit mit einem leckeren Abendessen und Gesprächen ausklingen lassen. Das muss ja auch mal sein ;)

Monatsrückblick Februar 2025 – Es werde Licht!

Im kürzesten Monat des Jahrs hatten wir ein ganz besonderes Highlight: „Mit Wikipedia unterwegs“ war bei uns zu Gast und brachte rund 30 Wikipedia-Aktive aus ganz Deutschland und Österreich nach Neu-Ulm. Was dabei passierte und was unsere lokale Gruppe dabei über Wikidata und Talkshows gelernt hat, kannst Du im eigenen Artikel zur Veranstaltung nachlesen. Uns freut sehr, dass wir als Lokaler Raum der Freies-Wissen-Bewegung immer wieder Gastgeber für solche spannenden Veranstaltungen im Dienste der Gesellschaft sein dürfen!

Im Februar waren wir zudem – wie vermutlich alle – sowohl mit der Bundestagswahl als auch den Veränderungen in den USA und ihren Auswirkungen beschäftigt. Die sich immer weiter ändernden Bedingungen insbesondere in der IT-Tech-Welt werfen für unsere beiden Vereine Fragen auf: Auf welchen Plattformen wollen wir künftig sein, welche Systeme wollen wir weiter nutzen – und welche ausdrücklich nicht mehr?

Welche Parteien sind im Fediverse aktiv? Der Zustand auf fedipol zum Zeitpunkt des Monatsberichts.

Welche Parteien sind im Fediverse aktiv? Der Zustand auf fedipol zum Zeitpunkt des Monatsberichts.

Der Berliner Podcaster und Bibliothekar Ralf Stockmann hat sich darüber ebenfalls Gedanken gemacht und mit Hilfe von Wikidata analysiert, welche Politiker*innen und Parteien im Fediverse Accounts haben und pflegen. Im Gegensatz zu den großen sozialen Netzwerken im Eigentum von Konzernen oder Milliardären ist das Fediverse ein verteiltes, unabhängiges System, das nicht so einfach für populistische Meinungsbildung missbraucht werden kann. Ralfs Analyse lässt sich hier einsehen!

Trotz des kurzen Monats und trotz der Wahl boten wir wie gewohnt wieder viel öffentliches Programm für alle Interessierten: Im Schnitt jeden zweiten Tag hatten alleine wir ein öffentliches Angebot, ergänzt von unseren MitbewohnerInnen des Haus der Nachhaltigkeit. Zweimal waren unsere Türen für den Maker Monday mit offener Werkstatt geöffnet, zweimal für den Abend rund um The Things Network/LoRaWAN mit offener Elektronikwerkstatt. Auch das Nähcafé fand turnusgemäß statt, zweimal der IT-Sicherheitsabend der Gruppe CTF/PPP. Um Freies Wissen ging es – neben „Mit Wikipedia unterwegs“ – zweimal beim Open Data Monday, bei der Verkehrswendegruppe RAD-ikal technisch und dem OpenStreetMap-Treffen. Wie jeden Monat hatten wir mit dem Jugend hackt Lab Programm für Jugendliche im Angebot, und mit dem Einführungskurs ins Töpfer-Atelier den ersten Prototyp für eine Einführungsveranstaltungsserie in das Atelier.

Die Veranstaltungsreihe F.U.C.K. pausiert derzeit aus Zeitgründen noch – erstmals fand im Februar dafür das Chaosseminar des CCC Ulm auf unserer Bühne als neues Angebot statt!

Wir bringen gerne etwas mehr Licht ins Dunkle, metaphorisch wie auch ganz buchstäblich.

Wir bringen gerne etwas mehr Licht ins Dunkle, metaphorisch wie auch ganz buchstäblich.

Neben diesen 14 öffentlichen Veranstaltungen hatten wir natürlich wie jeden Monat wieder auch viel intern zu tun. Von ganz simpler Hausmeisterei und der Weiterentwicklung der Räume bis hin zu Organisation und Koordination – es ist häufig was los, was sein muss, wenn ein Raum von den dort Aktiven gestaltet und entwickelt wird. Am 6. Februar trafen wir uns für ein erstes Planungstreffen für unseren Beitrag auf dem Chaos Communication Congress 2025 – also mal eben knapp 11 Monate vor der Veranstaltung ;D

Und ein Ergebnis der laufenden Entwicklung der Räume ist nun auch direkt von der Straße aus erkennbar: Wir haben im Februar einige Dinge neu verkabelt, um möglichst viel unseres Strombedarfs aus unserer Photovoltaikanlage decken zu können. Als Nebeneffekt sind nun auch die Schaufenster zur Straße hin abends beleuchtet, so dass Ausstellungsstücke und Plakate mit Veranstaltungshinweisen auch in der dunklen Jahreszeit ins richtige Licht gerückt werden.

Monatsrückblick Januar 2025 – Abwehrender Brandschutz

Das Jahr war noch keinen Tag alt, da landeten schon die ersten Fotos von unserer Hausdrohne unter freier Lizenz auf Wikimedia Commons. Egal ob Blaubeurer Ring oder Gänstorbrücke, in der Doppelstadt wird viel gebaut, und wir möchten auch in diesem Jahr vieles davon nicht nur für die Nachwelt festhalten, sondern durch die Lizenz auch wiederverwendbar machen.

Um freies Wissen ging es auch bei vielen der 15 Termine für die Allgemeinheit, auf die wir im Januar zurückblicken, ergänzt durch mehrere Koordinierungs- und Abstimmungstreffen von in Neu-Ulm und Ulm aktiven zivilgesellschaftlichen Gruppen! Zwei Mal luden wir beim zweiwöchentlichen Open Data Monday zur Beschäftigung mit offenen Daten und freiem Wissen ein, der OpenStreetMap-Stammtisch hielt wieder sein monatliches Treffen in unseren Räumen ab, und auch RAD-ikal technisch und das Jugend hackt Lab zeigten wieder je ein Mal, wie man selbst Hand anlegen und die Welt ganz praktisch gestalten und verändern kann.

Wie in jedem Monat: Lasercutter, 3D-Drucker und Werkstätten waren gut besucht

Wie in jedem Monat: Lasercutter, 3D-Drucker und Werkstätten waren gut besucht

Viel Nachfrage gab es auch in diesem Monat wieder für die beiden Maker Mondays mit offener Holzwerkstatt und die beiden Treffen der Gruppe um LoRaWAN/The Things Network mit offener Elektronikwerkstatt. Hier zählen wir mittlerweile immer wieder über 40 Menschen, die über den Abend verteilt ein- und ausgehen, die Maschinen und Geräte benutzen und sich zu ihren Ideen, Projekten und Erfahrungen austauschen! Aber auch das Nähcafé mit der Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit (HSGN) erfreut sich steter Beliebtheit. Der HSGN – wie auch verschiedenen anderen Gruppen – sind wir immer wieder auch ein Anlaufpunkt für ihre Treffen, was uns sehr freut und zur Verknüpfung mit den Nachhaltigkeitsgedanken unserer „Mitbewohner*innen“ des Haus der Nachhaltigkeit beiträgt.

Wieder ein neues Betätigungsfeld erschlossen: Im Atelier wird das Wissen geteilt, wie Cyanotypie funktioniert

Wieder ein neues Betätigungsfeld erschlossen: Im Atelier wird das Wissen geteilt, wie Cyanotypie funktioniert

Dreimal traf sich im Januar zudem öffentlich die Gruppe der IT-Sicherheitsforschenden von CTF/PPP, und auch die FLINTA-Gruppe von F.U.C.K. traf sich einmal. „Nur“ einmal, möchte man sagen, denn die Aktiven der F.U.C.K.-Orgagruppe sind gerade zeitweise etwas eingespannt – wenn Du selbst mit zum Format beitragen möchtest, melde dich gerne bei ihnen! :) Zusätzlich erweitern wir unser Programm gerade mit immer mehr Angeboten aus dem Atelier – im Januar beispielsweise mit einem ersten Versuch einer größeren Einführung in Cyanotypie. Es lohnt sich also, unseren Kalender im Blick zu behalten, was sich hier noch alles tut!

Auch Vernetzung und Austausch gehört zum Alltag: Was haben andere als gute Praxis erfahren, was können wir mit anderen teilen? Hier als Beispiel bei einem Besuch beim Kids Lab Augsburg im Januar

Auch Vernetzung und Austausch gehört zum Alltag: Was haben andere als gute Praxis erfahren, was können wir mit anderen teilen? Hier als Beispiel bei einem Besuch beim Kids Lab Augsburg im Januar

Neben unseren Beiträgen zum offenen Haus trug natürlich auch das Haus der Nachhaltigkeit dazu bei, dass im Januar viel geboten war – vom veganen Brunch bis zum öffentlichen Screening des Films „Verkehrswendestadt Wolfsburg“.

Und wie immer gab es neben all dem öffentlichen Angebot jede Menge hinter den Kulissen zu tun. Das Jahr begann mit dem Wieder-Einräumen all der schönen Sachen, die wir vor Silvester beim Congress dabei hatten – und mit der ersten Sicherheitsunterweisung dieses Jahres. Beim Umbau hatten wir bereits viele vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen nachgerüstet und wieder in Betrieb genommen: Wenn irgendwo trotz aller Vorsicht ein Feuer ausbrechen sollte, löst die Gefahrenmeldeanlage Alarm aus, fallen automatisch Brandschutztüren zu und verzögern die feuerhemmend ausgerüsteten Gebäudeteile ein Übergreifen auf den Rest der Räume.

Bei Sicherheit geht’s zuallererst um Menschenleben.

Bei Sicherheit geht’s zuallererst um Menschenleben.

Brandmauern können eine Ausbreitung jedoch stets nur verzögern. Umso wichtiger ist es, dass alle bei uns wissen, was zu tun ist, wenn’s brennt: Es geht darum, Menschen in Sicherheit zu bringen, Hilfe zu alarmieren – und da ein Brand immer sofort aktiv bekämpft werden muss, müssen möglichst alle von uns mit den Feuerlöschern vertraut sein, mit denen sie einen Entstehungsbrand so schnell wie möglich einhegen können, bevor er sich ausbreitet.

Damit das klappt, trafen wir uns im Januar zwei Mal, um uns mit Sicherheitsregeln und Feuerlöschern vertraut zu machen. Weitere Termine dafür werden wir das ganze Jahr über immer wieder haben. Und natürlich ist das alles auch eine Metapher.

Evidenzbasierte Heizoptimierung mit jeder Menge Sensorik, Versuchen und aktiver Belüftung von Heizkörpern. Vielen Dank an die Arbeitsgruppe Einheizkreis!

Evidenzbasierte Heizoptimierung mit jeder Menge Sensorik, Versuchen und aktiver Belüftung von Heizkörpern. Vielen Dank an die Arbeitsgruppe Einheizkreis!

Daneben macht sich gerade eine Gruppe Aktiver an die Herausforderung, das alte Gemäuer mit seinen riesigen Schaufensterflächen halbwegs energieeffizient zu beheizen. Direkt nach dem Einzug hatten wir uns erst einmal darauf konzentriert, möglichst reduziert zu heizen und Kältebrücken zu dämmen – beispielsweise haben wir die riesigen Spalte der Glastüren am Eingang mit Dichtlippen versehen und einen Molton-Vorhang vor der Türe installiert. Die Heizstrategie entstand bislang aber eher aus gefühlten Beobachtungen heraus, und das ist natürlich viel zu unwissenschaftlich :D

Deswegen hat Thomas in den letzten Wochen an vielen Stellen Temperatursensoren zum Messen der Lufttemperatur angebracht und kann so nun auch die Vor- und Rücklauftemperaturen der Heizkreise und das Heizverhalten der Heizung in unserer Hausautomatisierung auswerten. Damit nähern wir uns gerade einer möglichst effizienten Einstellung, in der die Heizung möglichst wenig bei der Regelung überschwingt und wir trotz geringem Energiebedarf trotzdem nicht wie bislang zwei Tage brauchen, um den großen Saal vor einer Veranstaltung auf erträgliche Temperaturen bringen zu können. Aber das wird wohl einen eigenen Artikel wert sein :)

Monatsrückblick Dezember 2024 – Congress Everywhere!

Mit dem Dezember ging unser zweites Jahr im neuen gemeinsamen Haus zu Ende – für eine ganze Reihe von uns verbunden mit dem Chaos Communication Congress, dem Jahreskongress des Chaos Computer Club.

Dort sind wir schon seit vielen Jahren immer wieder präsent. 2014 schrieben wir dort den Förderantrag für das erste Jugend hackt in Ulm 2015, 2017–2019 waren wir bei den Congressen in Leipzig Teil der großen Wikipaka-WG mit eigenem Vortragssaal und -Programm. 2023 und 24 stand der Congress ganz im Zeichen des Neustarts nach der Pandemie-Zwangspause und der Rückkehr nach Hamburg und auch wir haben uns eher langsam wieder an die Veranstaltung herangetastet.

Ein Boxenstativ, ein Touch-Bildschirm und ein kleiner Rechner – fertig ist das Wikidata- und Wikimedia-Commons-basierte Geo-Ratespiel! (Die abgebildeten Menschen haben wir natürlich gefragt und sie waren einverstanden)

Ein Boxenstativ, ein Touch-Bildschirm und ein kleiner Rechner – fertig ist das Wikidata- und Wikimedia-Commons-basierte Geo-Ratespiel! (Die abgebildeten Menschen haben wir natürlich gefragt und sie waren einverstanden)

Anstelle eines riesigen Habitats mit eigener Bühne haben wir deshalb dieses Jahr mehrere kleine Dinge bespielt: Wir haben die Präsenz von Wikimedia Deutschland mit unserer Elektro- und Lichttechnik und dem Wikidata-basierten Georatespiel von blinry versorgt, das über alle Tage hinweg ständig gefragt war. Der dafür verwendete Touchscreen kann frei auf einem Stativ an beliebigen Orten aufgestellt werden – das war ein Experiment, das wir gerne auch in anderen Kontexten einsetzen werden!

Unser Atelier wächst und bietet immer mehr kreative Möglichkeiten – auf dem Congress haben wir eine kleine Auswahl mitgebracht.

Unser Atelier wächst und bietet immer mehr kreative Möglichkeiten – auf dem Congress haben wir eine kleine Auswahl mitgebracht.

Zudem waren wir Teil der „Chaos Mauldasch Assembly“, dem gemeinsamen Anlaufpunkt verschiedener Make- und Hackspaces aus Südwestdeutschland in Halle 3, wo wir über den Congress viel lieben Besuch und Austausch hatten, was uns sehr gefreut hat. Eli hat darüber hinaus wieder Material und Druckpresse aus unserem Atelier für eine Neuauflage des Linol-Druckworkshops vom letzten Jahr mit nach Hamburg gebracht, was gut angenommen wurde.

Eine taktile Karte aus Stoff: Die Wege und Zusammenhänge lassen sich durch die Bestickung ertasten.

Eine taktile Karte aus Stoff: Die Wege und Zusammenhänge lassen sich durch die Bestickung ertasten.

Aber auch diejenigen, die gar nicht vor Ort dabei waren, konnten sich einbringen. Eine Gruppe von Menschen hatte sich die Aufgabe gestellt, den Congress barrierefreier zu machen. Neben 3D-gedruckten Schildern mit Kontur- und Brailleschrift gab es auch mehrere taktile Karten des Gebäudes – und zwar nicht nur eine von einer anderen Gruppe 3D-gedruckte Umfeldkarte, sondern an verschiedenen Stellen im Gebäude gestickte Orientierungskarten. Ehrensache, dass Juka sich an die Aufgabe machte und mit unserer Luxus-Stickmaschine einen Beitrag zu dieser Karte leistete! Wie das aussah, kann man neben den Fotos auch ab 57:10 im Infrastructure Review betrachten.

So sah eines der vielen gemeinschaftlich gestickten fertigen Endprodukte aus.

So sah eines der vielen gemeinschaftlich gestickten fertigen Endprodukte aus.

Wer den Weg nach Hamburg nicht auf sich nehmen wollte oder konnte, hatte natürlich trotzdem die Möglichkeit, von Neu-Ulm Einblicke zu bekommen – an den Congresstagen 1, 2 und 3 waren unsere Räume für gemeinsames Stream-ansehen geöffnet.

Der Congress war aber nicht die einzige Besonderheit im Dezember. Chaos.jetzt als Netzwerk für junge Menschen von 14–25 im CCC-Umfeld war bereits beim letzten vor-pandemischen Congress 2019 Teil unseres gemeinsam bespielten Habitats. In der Zwischenzeit hat sich das Netzwerk trotz Pandemie weiterentwickelt und trifft sich regelmäßig zu Austauschveranstaltungen vor Ort – und so auch erstmals vom 6.–8. Dezember in unseren Räumen in Neu-Ulm, was uns sehr gefreut hat!

Weniger Leuchtturmprojekte – Mehr Infrastrukturförderung. Unsere Rede mindestens seit 2016 ;)

Weniger Leuchtturmprojekte – Mehr Infrastrukturförderung. Unsere Rede mindestens seit 2016 ;)

Neben all diesen Besonderheiten war das Haus auch im Dezember wieder für das regelmäßige Programm von uns und unseren Mitbewohner*innen des Haus der Nachhaltigkeit geöffnet – gemeinsam haben wir es im Dezember geschafft, dass fast nur an den Weihnachtsfeiertagen selbst kein Programm im Haus war.

Wie gewohnt fanden im Dezember je zwei Open-Data-Montage, zwei Abendtermine rund um LoRaWAN/The Things Network mit offener Elektronikwerkstatt, zweimal F.U.C.K. und zwei Treffen der IT-Sicherheitsgruppe rund um CTF/PPP statt. Wegen des auf den Tag vor Heiligabend fallenden Turnus gab es im Dezember nur einen Maker-Monday, außerdem wie gewohnt je eine Ausgabe des Nähcafé, von RAD-ikal technisch, des OpenStreetMap-Stammtisch und des Jugend hackt Lab. Außer der Tour wurden diese Termine durch die Streams vom Congress und der Preisverleihung von Wiki loves Monuments, Wiki Loves Earth und Wiki Loves Folklore ergänzt.

Alles in Allem wieder ein voller Monat eines ereignisreichen Jahres, das einige von uns dann auch – teilweise direkt vom Congress zurückgekehrt – gemeinsam im Haus ausklingen ließen. Zahl des Monats: 331 Medien unserer Hauskamera und unserer Drohne sind 2024 unter freier Lizenz auf Wikimedia Commons gelandet. Schauen wir mal, wie sehr wir diese Zielmarke 2025 übertreffen können :)