OK Lab Ulm reboots: Mobilitätsmontag ab 4.2.2019!

Im Herbst 2009 liefen langsam die Fäden zusammen, aus denen zunächst Ende 2010 ein Wiki mit Datenquellen in Ulm und Anfang 2011 die datalove-Hochschulgruppe an der Uni Ulm wurden. Damals war noch überhaupt nicht klar, dass wir alle 2014 Teil eines deutschlandweiten Netzwerks werden würden, oder gar dass am Ende ein Verschwörhaus entstehen könnte.

Eins zog sich aber immer wie ein roter Faden durch fast alles, was in Ulm geschah: Immer gab es irgendetwas zum Thema Mobilität und öffentlichem Nahverkehr. Das OK Lab Ulm (so heißt es seit einigen Jahren) ist seit Eröffnung des Verschwörhauses 2016 immer ein wenig in allen Projekten mitgeschwebt, die Team- und Arbeitstreffen rückten dabei zuletzt ein wenig in den Hintergrund.

Zum Beinahe-10-jährigen möchten wir das ändern und uns im etwa-monatlichen-Zyklus wieder ganz besonders mit offenen Daten rund um Mobilität beschäftigen. Zum Auftakt des Mobilitätsmontags am 4.2.2019 ab 18:00 Uhr haben wir eine ganze Reihe neuer Interessierter aus Ulm und Neu-Ulm zusammengetrommelt, die sich für die Verknüpfung von IT und Mobilität begeistern – aus der Forschung aus Uni und Hochschule, aus der Civic-Tech-Bewegung, und auch aus diversen Verwaltungsteilen. Allen gemeinsam: Sie treffen sich nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen – und der Fokus liegt auf dem Machen, nicht dem Wollen 😉

Wir möchten beim Auftakt ausprobieren, was wir uns in Zukunft für diese Termine vorstellen: Ein kurzer Vortrag zu einem spannenden Thema oder aktuellen interessanten Forschungspapern, natürlich auf Video festgehalten. Danach Austausch, Inspiration sammeln, und ggf. auch zünftig hacken.

Wer Interesse hat, komme vorbei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Von unterwegs zuschauen? →  https://temporaerhaus.de/live

Offene Wahldaten mit Wikidata

Debatten über Wahlbeeinflussung, Falschmeldungen und gar staatliches Hacking: Alles Gründe, unsere demokratischen Prozesse so transparent und nachvollziehbar wie möglich zu machen.

Weil das vor allem auch ein Anliegen für Data Scientists und Datenjournalist*innen ist, stand der zweite Wikidata-Workshop von Wikimedia Deutschland bei uns im Haus ganz unter dem Thema „Wahldaten“. Über 40 Freiwillige aus ganz Deutschland und Österreich beschäftigten sich ein Wochenende lang mit diesem Thema – und bekamen nebenbei auch die Stadt gezeigt.

Wer die Begrüßung und einen Teil der SPARQL-Einführung nachempfinden möchte, kann das bei Radio free FM tun. Als Experiment haben wir diesen Teil nämlich live auf 102,6 MHz im Ulmer Umland gesendet und auch aufgezeichnet.

Das sind nicht mal alle, die da waren – die hatten wir nie aufs Bild bekommen 😀

Das sind nicht mal alle, die da waren – die hatten wir nie aufs Bild bekommen 😀

Wie wird eigentlich ein Yak rasiert?

Vielfach ging es bei den Projekten des Wochenendes immer noch um mühevolles Yak Shaving – also mehrere Ebenen tief greifende Vorbereitungen, um überhaupt das tun zu können, worum es eigentlich geht. Mit eine Lektion des Workshops war daher, künftigen Einsteiger*innen in das Thema bessere Dokumentation bereitzustellen, um direkter zum Ziel zu gelangen. Und nicht zuletzt galt es auch, viele der notwendigen Daten überhaupt erst in Wikidata einzupflegen. Mühselig, aber lohnenswert.

Die Projektergebnisse als Sketchnote von @bleeptrack

Die Projektergebnisse als Sketchnote von @bleeptrack

Am Ende des Wochenendes stand eine ganze Reihe von Projektergebnissen. Auch für Laien hervorzuheben ist dabei der guessr – ein kleines Ratespiel, bei dem es herauszufinden gilt, wo ein bestimmtes Foto (beispielsweise eines Parlamentsgebäudes) aufgenommen wurde.

Berichte anderswo:

Und wer offiziell Wahldaten bereitstellt, kann sich ja mal die Forderungsliste des österreichischen Vorbilds ansehen – oder den deutschen Ableger der Website weiterentwickeln.

Mach‘ mit beim Open Data Day am 4. März!

Weltweit arbeiten am Samstag, dem 4. März Freiwillige daran, ihre Stadt mit Offenen Daten und Freiem Wissen besser und schöner zu machen. In Ulm wird der Open Data Day seit 2013 begangen, und zum Vierjährigen findet die Veranstaltung erstmals bei uns im Verschwörhaus statt.

Folgendes Programm haben wir zusammengestellt:

Ab 11:00 – Stadt entwickeln mit LoRaWAN

Seit Anfang Dezember haben wir in der ganzen Stadt ein eigenes, freies Sensornetzwerk, mit dem sich Dinge bauen lassen! Wir wollen aktuell vor allem Feinstaubsensoren damit verknüpfen, damit diese auch ganz ohne WLAN betrieben werden können. Außerdem arbeiten wir an einer guten Dokumentation, damit es Einsteiger*innen leicht fällt, damit zu experimentieren. Am Open Data Day gibt es eine kleine Einführung ins Thema, und es darf auch hands-on experimentiert werden. Nodes sind vorhanden und können für eigene Ideen benutzt werden!

Ab 14:00 – Freies Wissen mit Wikipedia

Für den Open Data Day wurde eigens der Termin für den Wikipedia-Einführungskurs mit Offenem Editieren verlegt. Außer der Tour fällt er nun mit dem Open Data Day zusammen – alle, die schon immer mal bei der Freien Enzyklopädie mitschreiben wollten, aber sich nie getraut haben, sind herzlich eingeladen, beim Einführungskurs mitzumachen! Aber auch Fortgeschrittene dürfen gerne dabei sein, an noch fehlenden Artikeln mitschreiben oder auch einfach mit anderen Wikipedianer*innen klönen und auch andere Aktive rund um Freies Wissen kennenlernen!

Ideal ist, wenn ihr euch direkt auf der Wikipedia-Projektseite anmeldet. Leihlaptops fürs Editieren sind in begrenzter Anzahl vorhanden.

Ab 15:30 – Humanitäres Karten bauen mit OpenStreetMap und HOT

Die OpenStreetMap ist die größte Freie Weltkarte, die allen zur Verfügung steht. Das Humanitarian OpenStreetMap Team (HOT) kümmert sich darum, dass Hilfsorganisationen in Krisengebieten gute Karten zur Verfügung stehen, zu denen Du beitragen kannst. Am Open Data Day gibt es ab 15:30 Uhr eine Einführung ins Thema, danach arbeiten wir auf Basis von Satellitenbildern an konkreten Kartenausschnitten, die Hilfsorganisationen vor Ort helfen können. Eine Anmeldung auf der Projektseite des Mapathons wäre lieb!

Den ganzen Tag lang

Für Essen und Trinken ist aufgrund von Spenden gesorgt. Eine Anmeldung auf Meetup hilft uns bei der Planung!

Unser Programm im Februar

Den ganzen Februar über ist so viel geboten, dass wir das gar nicht erst in verschiedene Blogposts packen, sondern hier gesammelt verbreiten 😉

Los geht es beinahe geschummelt, denn eigentlich ist es noch Januar, mit der Wikipedia:

Samstag, 28. Januar: Wikipedia-Einführungskurs und offenes Editieren

Wie kann ich zur Freien Enzyklopädie Wikipedia beitragen und wie funktioniert die überhaupt?

Ein Workshop für angehende Wikipedia-Autor*innen, die die ersten Schritte bei der Bearbeitung von Artikeln in Begleitung erfahrener Nutzer*innen machen möchten. Erfahrenere Wikipedianer*innen können sich währenddessen über Feinheiten austauschen oder gemeinsam an Projekten arbeiten.

Das Mitbringen eines eigenen Laptops ist hilfreich. Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeit in der Wikipedia selbst.

Und wer mitgezählt hat: Ja, am 25. Februar ist turnusgemäß wieder ein Einführungsworkshop 😉

Jeden Montag: Offene Daten beim Open Knowledge Lab/UlmAPI

Auch im Februar trifft sich jeden Montag das Open Knowledge Lab/UlmAPI zum Austausch und gemeinsamen Arbeiten an Offenen Daten und (aktuell) dem Anliegensystem Mark-A-Spot. Offen ist immer ab 18:30, die Anmeldung ist über Meetup möglich.

Jeden zweiten Montag: CNC, CAD und gefährliche Geräte

Jeden zweiten Montag trifft sich hingegen die Arbeitsgruppe CNC., CAD und gefährliche Geräte, und zwar ab 20.00 Uhr. Seit Januar können wir in den Keller, d.h. gerade geht es darum, welche Ausstattung die kommende Holzwerkstatt haben soll – und natürlich gilt es auch den 3D-Drucker und die neue Stickmaschine zu beschicken.

Upcycling Nähcafe am 2.2.

A propos Stickmaschine. Nach dem großen Anklang der ersten Ausgabe wird es im Februar wieder ein Nähcafe geben. Am Donnerstag, dem 2. Februar werden alte Kleidungsstücke – passend zur Jahreszeit – zu Fäustlingen und Loopschals upgecycelt (das ist neudeutsch für „mach aus alten Sachen was cooles Neues, das du benutzen kannst, anstatt es wegzuwerfen“)

Maschinen, Material, Nähvorlagen und Unterstützung werden von der Nachhaltigkeits-Hochschulgruppe der Uni Ulm gestellt – nähen darfst du selbst.

Auch eigene Projekte können mitgebracht und bearbeitet werden, wenn euch zu Hause dafür Zeit, Kenntnis und/oder Nähmaschine fehlt. Falls ihr alte/ungetragene Klamotten rumliegen habt ist das natürlich die perfekte Gelegenheit ihnen ein neues Leben zu schenken.

Arts and Electronics, und die Offenen Mittwoche mit LoRaWAN

Du magst Kunst und Elektronik und überlegst dir, wie du beides verbinden könntest? Am Mittwoch, dem 1. Februar hast du Gelegenheit, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Beim offenen Mittwoch sind auch Künstler*innen aus Ulm anwesend, die sich brennend für das Thema interessieren.

Ansonsten stehen auch im Februar die zweiwöchentlichen offenen Mittwoche ganz im Zeichen des Ulmer Sensornetzwerks LoRaWAN. Egal ob du ein eigenes Gateway am Stadtrand aufbauen oder dir einen LoRaWAN-Arduino kostenfrei ausleihen möchtest – hier findest du Leute, die sich auskennen 😉

28.2.–3.3.: Klamotten der Zukunft und Schmuck aus dem 3D-Drucker

Ende Februar und eigentlich schon fast mehr im März haben wir außerdem wieder zwei Kooperationsworkshops mit der e.tage Ulm im Haus:

Klamotten der Zukunft
Heute schon die Kleidung von morgen entwickeln: Deine Hose vibriert, wenn sich jemand von hinten anschleicht und dein Kleid leuchtet, wenn du tanzt,. Deine Puppe schreit, wenn du sie stichst und deine Tasche blinkt, wenn du sie öffnest. Wir nähen und löten Elektronik in eure alten Klamotten oder Gegenstände und programmieren sie, damit sie das tun, was Ihr Euch ausdenkt. Welche Kleidungsstücke ihr am besten mitbringt, schreiben wir euch rechtzeitig vor Kursbeginn.
Di 28.2. bis Fr 3.3. | 9-13 Uhr
Alter: ab 12 Jahren | Kosten: 52€
Leitung: Juliane Wessalowski
Anmeldung über die e.tage

und:

Schmuck aus dem 3D-Drucker
Schmuck drucken? Klar, das geht und sieht super aus. Erfinde, designe und programmiere deinen eigenen Schmuck. Mit dem 3D-Drucker lassen sich ganz individuelle Ideen verwirklichen.
Di 28.2. bis Fr 3.3. | 9-13 Uhr
Alter: ab 12 Jahren
Leitung: Sabine Wieluch
Anmeldung über die e.tage

Ein Wochenende voller Wikidata

Die Wikipedia kennen sicherlich die meisten – aber was es mit Wiki_data_ auf sich hat, ist bislang immer noch ziemliches Insiderwissen. Deswegen waren am ersten Dezemberwochenende fast 50 Freiwillige aus den OK Labs von Code for Germany aus ganz Deutschland bei uns in Ulm zu Gast und haben sich dieses Projekt einmal genauer angesehen.

Wie die Wiki_pedia_ ist auch Wiki_data_ eines von vielen Projekten von Wiki_media_ – das sind die, die zu Jahresende immer die Spendenbanner einblenden, und der deutsche Wikimedia Deutschland e.V. hatte auch zu diesem Wikidata-Wochenende eingeladen.

Das Besondere an Wikidata ist, dass es zum Einen die Datenquelle für möglichst viele andere Wikimedia-Projekte sein kann. Damit beispielsweise die Einwohnerzahl von Ulm, wenn sie sich ändert, nur beim Wikidata-Ulm-Eintrag geändert werden muss, und dann stimmt die Zahl auch in allen Sprachversionen der Wikipedia.

Wikimedia-Urgestein @johl erklärt das Grundprinzip von Wikidata

Wikimedia-Urgestein @johl erklärt das Grundprinzip von Wikidata

Zum Anderen ist Wikidata aber keine „normale“, klassische Datenbank mit Schlüsseln und Werten, sondern beschreibt Aussagen wie „Ulm hat die Eigenschaft Einwohnerzahl, und zum 31.12.2013 war der Wert dieser Eigenschaft 119,218±0“. Klingt kompliziert, ist aber im Diagramm vielleicht etwas verständlicher:

Wikidata_statement_de.svg: Lydia Pintscher derivative work: Bjankuloski06en derivative work: Kolja21, Wikidata statement de, CC BY-SA 3.0

Das heißt, dass es zu einem bestimmten Schlüssel (z.B. „Einwohnerzahl“) nicht nur einen Wert geben kann, sondern mehrere – zum Beispiel, wenn sich der Wert über die Zeit hinweg ändert, oder wenn es verschiedene Quellen zu einer Sache gibt, die sich widersprechen.

Mit diesen Daten sollen Menschen aber natürlich auch etwas anfangen können – deswegen gab es an diesem Wochenende umfangreiche Einführungen in Wikidata und die Abfragesprache SPARQL, und die Gelegenheit, eigene Prototypen und Anwendungen damit umzusetzen. Beispielsweise den Universal-Saarland-Umrechner, der automatisch für beliebige Städte, Länder oder andere Dinge angibt, wie groß sie in Saarland sind. Oder die sehr beeindruckende Einbindung unseres Matelights, das danach live aktuelle Änderungen visualisierte:

Es hat uns sehr gefreut, Gastgeber für dieses Wochenende sein zu dürfen!

Rückblicke und weitere Lektüre: