Wie gut kennst Du Dich in Neu-Ulm aus?

Seit 2013 raten Leute anhand von 360°-Aufnahmen bei GeoGuessr und vergleichbaren Spielen, wo eine zufällig ausgewählte Aufnahme gemacht wurde. Seit 2017 gibt es mit dem Wikidata-Guessr von blinry auch ein Ratespiel, mit dem man Städte, Parlamentsgebäude, Berge, Achterbahnen oder beliebige andere Dinge erraten kann.

Für die Kulturnacht 2025 haben wir eine eigene Variante von blinrys Wikidata-Guessr mit einem speziellen Augenmerk auf Neu-Ulm gebaut. Momentan stehen Straßen, Stolpersteine, Häuser und „Tourist Attractions“ zur Auswahl – wobei letztere sich derzeit auf Wikidata beinahe ausschließlich auf Bauwerke der Bundesfestung beschränken. Wer mag, kann das natürlich in Wikidata selber erweitern – oder aber raten, wo die momentan abrufbaren Objekte zu finden sind :)

Tipp: Insbesondere bei Straßen oder Bauwerken ist aktuell nicht der genaue Aufnahmestandort gefragt, sondern der geometrische Mittelpunkt des Objekts. Beim Foto eines Hauses ist das also das Gebäude selbst, bei einer Straße der Mittelpunkt der Straße.

Monatsrückblick August 2025 – Tausend Fotos und hundert Luftaufnahmen

Es war Ferien- und Urlaubszeit, deswegen ist dieser Rückblick im Telegrammstil – das heißt aber keinesfalls, dass im August nichts los war, im Gegenteil! Nicht zuletzt bereiteten wir auch die Kulturnacht im September vor, wegen der dieser Rückblick auch im Beinahe-Fertig-Modus beinahe drei Wochen vor sich herumdümpelte 😅

Im August haben wir derweil gleich zwei Zielmarken überschritten: Über 1000 mit unserer Hauskamera angefertigte Fotos und über 100 Fotos und Videos unserer Drohne haben wir mittlerweile auf Wikimedia Commons hochgeladen, so dass sie von der ganzen Welt wiederverwendet werden können.

Erste Schritte Anfang 2024, eigene Objektfotos wie im Lokal K herzustellen. Wir improvisieren immer noch, aber nicht mehr so schlimm wie auf diesem Foto!

Erste Schritte Anfang 2024, eigene Objektfotos wie im Lokal K herzustellen. Wir improvisieren immer noch, aber nicht mehr so schlimm wie auf diesem Foto!

2022 hatten wir erstmals Fotos unter Creative-Commons-Lizenz als Freie Kulturgüter mit unserer Hauskamera angefertigt und veröffentlicht. Die Kamera war eigentlich für Videostreams gedacht, ist aber natürlich auch eine hervorragende Fotokamera, die wir gemeinsam nutzen können. Seit 2024 gehen wir systematischer an die Fotografie und fangen aktuelle Ereignisse, Menschen mit Wikipedia-Artikel, Bau- und Naturdenkmäler und Studioaufnahmen von Objekten ein. 2024 konnten wir so bereits 349 Fotos veröffentlichen, und Anfang August 2025 war die Marke von insgesamt 1000 Fotos überschritten – Tendenz weiter steil steigend.

Seit Ende 2023 wird unsere Hauskamera von der Fotodrohne ergänzt, mit der wir im August die Marke von 100 veröffentlichten Fotos und Videos überschritten haben. Die hundertste veröffentliche Mediendatei war eine der Aufnahmen von Ehinger Tor, Blautalcenter und Geschwister-Scholl-Schule. Und selbst ohne weitere Fotoflüge wird diese Zahl weiter steigen, denn im Archiv lagen Ende August noch Aufnahmen für Wiki loves Monuments sowie Videoaufnahmen unter anderem von Baustellen, die noch für die Veröffentlichung fertig geschnitten werden mussten.

St. Peter und Paul in Oberelchingen, 2024 von looniverse mit der Hausdrohne fotografiert.

St. Peter und Paul in Oberelchingen, 2024 von looniverse mit der Hausdrohne fotografiert.

Wie immer fand im August auch das gewohnte öffentliche Programm statt, das wir ehrenamtlich und selbstbestimmt „aus der Stadtgesellschaft für die Stadtgesellschaft“ stemmen: Je zwei Maker Mondays mit offenen Werkstätten und offenem FabLab, offene Elektroniklabore zum TTN-/LoRaWAN-Austauschabend, sowie Open-Data-Montage. Zudem fanden vier Treffen der CTF/PPP-Gruppe statt, und je einmal die Angebote des Nähcafé, von RAD-ikal technisch, vom Jugend hackt Lab sowie der OpenStreetMap-Stammtisch der örtlichen Ehrenamtscommunity.

Monatsrückblick Juli 2025 – Saubere Sache

Unser offener Lastenradverleih wurde im Juli wieder viel genutzt. Besonders aufgefallen sind in den Sommermonaten diverse Leihen für Hochzeiten! Unsere Räder werden anscheinend gerne als Alternative zum klassichen Hochzeitsauto verwendet. Das ist ein ebenso unerwarteter wie bemerkenswerter Einsatz, über den wir uns sehr gefreut haben!

Und auch die Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit der Universität Ulm nutzte unser Rad für eine größere Müllsammelaktion, bei der die Gruppe im gesamten Stadtgebiet für eine saubere Umgebung sorgte. Respekt für diesen Einsatz und vielen Dank an Hanna Werner, die uns von dieser Aktion das Titelbild dieses Rückblicks geliefert hat!

Ausnahmsweise werden hier nun keine Computerhardwareteile zerlegt, sondern ein sehr besonderes Lastenrad.

Ausnahmsweise werden hier nun keine Computerhardwareteile zerlegt, sondern ein sehr besonderes Lastenrad.

Unser Schwerlastrad Armadillo war wegen eines kompliziert zu behebenden Schadens eine Zeit lang ausgefallen. Da ohnehin eine Rundum-Wartung angestanden wäre, funktionierte Matthias das Hackcenter im Juli zur Fahrradwerkstatt um und tauschte Ritzel, Bremsbeläge und Schaltöl, führte eine Grundreinigung durch und kontrollierte die Wartungs-Checkliste von oben nach unten und einmal zurück, so dass es nun wieder Einsatzbereit und im Verleih ist.

Ganz eigenes Brauchtum, das es nur in (Neu-)Ulm gibt, und dazu auch nur alle vier Jahre. Klar, dass wir das dokumentierten – die ersten Fotos auf Wikimedia Commons davon seit 2009!

Ganz eigenes Brauchtum, das es nur in (Neu-)Ulm gibt, und dazu auch nur alle vier Jahre. Klar, dass wir das dokumentierten – die ersten Fotos auf Wikimedia Commons davon seit 2009!

Da bei uns kein Monat ohne Beschäftigung mit Freiem Wissen vergeht, war das natürlich auch im Juli so. Neben dem Open-Data-Montag gab es einen Workshop im Rahmen der Schulprojekttage zu humanitärem Mapping in OpenStreetMap sowie eine gemeinsame Hydrantendokumentations-Aktion mit einer Feuerwehr im Landkreis – wir berichteten bereits.) Und wie quasi jeden Monat waren wir zudem mit Hauskamera und Drohne unterwegs, um Dinge und Ereignisse in der Region festzuhalten und unter Freier Lizenz zu dokumentieren – beispielsweise das Fischerstechen 2025.

Ein fotografierter Blitz, um den Einfluss der anderen Blitze beim Fotografieren kennenzulernen.

Ein fotografierter Blitz, um den Einfluss der anderen Blitze beim Fotografieren kennenzulernen.

Damit sich noch mehr unserer Aktiven mit der Kamera auskennen, gab es im Juli auch einen Erfahrungsaustausch-Workshop mit unserem sehr improvisierten Fotostudio: Wie beleuchtet man ein zu fotografierendes Objekt, wie funktioniert das mit Blende und Blitz-Leitzahl, und wie bedient man das doch manchmal etwas wackelige Studio, ohne dass man hinterher sieht, dass der Hintergrund die Rückseite eines alten Filmplakats ist :D

Eines der Projekte beim Open-Data-Montag – Datenpflege bei Wikidata.

Eines der Projekte beim Open-Data-Montag – Datenpflege bei Wikidata.

Aber auch sonst war im Schnitt wieder beinahe an jedem zweiten Tag des Monats Programm bei uns zu erleben: Ganze vier Mal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe CTF/PPP, zwei Mal war das Elektroniklabor beim Treffen der LoRaWAN/TTN-Gruppe geöffnet, ebenfalls zwei Mal waren die Türen zum Open-Data-Montag geöffnet – einmal davon parallel mit dem Fotografie-Workshop für mehr freies Wissen. Auch das Nähcafé, RAD-ikal technisch, der OpenStreetMap-Stammtisch und das Jugend hackt Lab fanden turnusgemäß statt. Weil der andere Termin auf den Schwörmontag fiel, gab es im Juli nur einen offenen Werkstattabend des Maker Monday mit Fablab, Holz- und Metallwerkstatt – das wird hoffentlich durch den September wieder gut gemacht, in dem es drei passende Montage geben wird.

Neben einer ganzen Reihe weiterer interner Organisations- und Arbeitstermine trafen wir uns im Juli zudem zu einem gemeinsamen Hausabend für gemeinsame Ideenentwicklung und Absprachen. Und nachdem uns die in den letzten Jahren immer häufiger werdenden Starkregenereignisse immer wieder unangenehme Folgen beschert hatten, haben wir im Juli in mehreren Arbeitseinsätzen diverse Fallrohre und Schlammeimer gereinigt und eine Quelle regelmäßiger Überschwemmungen mit Folien gesichert. Manche Regenrinnen waren nämlich über die Jahre mehr zu bewachsenen Blumenkästen geworden, und in manchen Schlammeimern waren einige Jahre Missbrauch als Aschenbecher erkennbar, wodurch die Abläufe verstopft waren. Die Reinigungsaktion scheint sich aber gelohnt zu haben: Nach den letzten Starkregen sieht es bislang so aus, als würde uns das die größten Kopfschmerzquellen aus der Welt schaffen!

Gutes tun mit OpenStreetMap

„Mit Code und Daten die Welt besser machen“ ist uns quasi in die DNA geschrieben. Im Juli haben wir uns gleich auf mehrerlei Weise mit offenen Daten in OpenStreetMap beschäftigt, die die Welt ein klein wenig besser machen können. Schon wenige Monate, nachdem unsere Community in die Stadtmitte gezogen war, gab es zum Open Data Day 2017 den ersten Workshop bei uns zu humanitärem Mapping in OpenStreetMap: Anhand von Satellitenfotos kann man nämlich von jedem Ort auf der Welt aus bessere Karten für Hilfskräfte vor Ort verbessern, die in Krisengebieten aktiv sind.

Am 24. Juli hatten wir Schülerinnen und Schüler der Friedrich-List-Schule zu Gast, um ihnen dieses Mapping-Prinzip näher zu bringen. Unsere örtliche OSM-Community arbeitet hierzu seit vielen Jahren mit Melanie Eckle-Elzle vom HeiGIT zusammen, die umfangreiche Erfahrung im Mapping für Krisengebiete hat und die auch im Board von HOTOSM war. Nach einem Rundgang durch die Räume widmeten wir uns gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einer Mapping-Aufgabe mit dem HOT Tasking Manager und digitalisierten gemeinsam über 170 Gebäudeumringe!

Aber auch vor der eigenen Haustür kann man einiges zur Wissensallmende auf OpenStreetMap beitragen – deswegen gingen wir im Anschluss gemeinsam „ins Feld“, um mit Smartphone-Apps wie StreetComplete und EveryDoor spielerisch kleine Aufgaben zu lösen. Vielen herzlichen Dank an das Projekttage-Team der Friedrich-List-Schule und die Schülerinnen und Schüler für das Interesse, und an Melanie für die langjährige Unterstützung!

Präzise Vermessung von Hydranten für OpenStreetMap mit einem RTK-GNSS-Empfänger, einem Fotostativ und etwas Improvisation!

Präzise Vermessung von Hydranten für OpenStreetMap mit einem RTK-GNSS-Empfänger, einem Fotostativ und etwas Improvisation!

Parallel dazu haben wir im Juli über mehrere Ehrenamts-Einsätze hinweg die Feuerwehr Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm unterstützt, ihren bisherigen Hydrantenplan daten- und GNSS-basiert zu modernisieren. Seit diesem Jahr haben wir neben unserer Hauskamera und der 360°-Kamera auch einen simpleRTK2B-Satellitennavigations-Empfänger, der über Echtzeitkinematik eine Positionierungsgenauigkeit von wenigen Zentimetern ermöglicht. Mit diesem Empfänger und unserer Hauskamera wurden alle Hydranten im Hauptort der Gemeinde präzise eingemessen, fotografiert, die Fotos auf Wikimedia Commons veröffentlicht und auf OpenStreetMap mit dem jeweiligen Hydranten verlinkt.

Die Idee dahinter ist, einerseits die OpenStreetMap zu verbessern, andererseits die bisherigen, händisch erstellten Hydrantenpläne auf dieser Datenbasis automatisiert aktualisieren zu können und auch überörtlichen Einsatzkräften einen einfachen Zugang zu diesen Informationen zu bieten. Auch wer keinen hochpräzisen GNSS-Empfänger hat, kann natürlich auf OSM Hydranten eintragen – wie das geht, hat eins unserer Communitymitglieder in seinem Blog festgehalten!

Aber auch wer hochpräzise mappen möchte, darf gerne auf uns zukommen: Wenn Feuerwehren oder andere Freiwillige aus der Region auf den simpleRTK2B-Empfänger zugreifen möchten, dürfen und sollen sie uns jederzeit eine Nachricht schicken – Allmende soll ja schließlich für alle da sein, und Ehrenamtsarbeit wie die in OpenStreetMap kann häufig Dinge lösen, die klassische, marktwirtschaftliche Ansätze gar nicht zu leisten fähig sind!

Monatsrückblick Juni 2025 – Auswärtsspiele

Im Juni waren wir neben unserem gewohnten Programm wieder viel für Wikimedia Commons unterwegs. Neben den Fotos und Drohnenaufnahmen vom Deutschen Musikfest und dem Abriss der Gänstorbrücke, von denen wir schon im Mai-Monatsrückblick berichtet hatten, haben wir auch Teile der Bundesfestung rund um die Wilhelmsburg und das Ulmer Zelt abgelichtet und als Digitale Gemeingüter für die ganze Welt veröffentlicht. Und auch wie der Michelsberg aus der Luft aussieht, kann man jetzt in der Wikipedia betrachten!

Jetzt auch hochauflösend: Das Ulmer Zelt an einem Juniabend.

Jetzt auch hochauflösend: Das Ulmer Zelt an einem Juniabend.

Die Fototour an der Wilhelmsburg war am Pfingstmontag quasi der Ersatz für den Maker Monday, der wegen des Feiertags ausfiel und somit im Juni nur einmal stattfand. Ganz regulär gab es aber wieder drei Open-Data-Montage, zwei Treffen der TTN/LoRaWAN-Gruppe mit offenem Elektroniklabor, zwei Treffen der Capture-The-Flag-Gruppe CTF/PPP, den OpenStreetMap-Stammtisch, das Nähcafé und zudem wieder einen Cyanotypie-Workshop.

Quelle: Daddy Söder, „Chor Choriosity beim CSD Ulm - Neu-Ulm 2025 01“, zugeschnitten, CC BY-SA 4.0

Quelle: Daddy Söder, „Chor Choriosity beim CSD Ulm - Neu-Ulm 2025 01“, zugeschnitten, CC BY-SA 4.0

Eine ganze Reihe unserer Aktiven war zudem vom 19.–22. Juni bei der GPN23, der beinahe schon legendären CCC-Konferenz in Karlsruhe – und wie immer nicht „nur“ als Teilnehmende, sondern auch in verschiedenen Rollen als freiwillige Helfende und als Beitragende zum Programm. Auch den Christopher Street Day in Ulm und Neu-Ulm begleiten einige unserer Aktiven seit Jahren – dieses Jahr auch mit kleiner Fotodokumentation auf Wikimedia Commons.

Und einen Auswärtstermin hatten wir im vollen Mai total vergessen, dieser sei hiermit nachgeholt: Ein Wochenende lang trafen sich die Organisator*innen der Lokalen Räume der Wikipedianer*innen zur LokaliCon in Berlin. Im März 2024 hatten wir die letzte Ausgabe dieses Treffens in Neu-Ulm beherbergt, dieses Mal reisten Matthias, Sabrina und Stefan nach Berlin und tauschten Ideen und Inspiration aus. Einen kleinen Bericht gibt’s im Blog des FürthWiki.

Monatsrückblick Mai 2025 – Ein Monat der Brücken!

Wir trotzen der Hitze – auch im Sommer ist so viel los bei uns, dass dieser Rückblick… etwas länger gedauert hat 😅 Neben dem gewohnten „normalen“ Programm gab es im Mai überraschend viele Sonderaktionen, die wir auflisten können.

Im Mai ist eine professionelle, mit LoRaWAN/The Things Network arbeitende Wetterstation zu uns gewandert, die seither auf dem Dach des SpoSo-Gebäudes Daten misst und mit der Welt teilt. Wir haben diese Station und eine weitere Station im Tierpark aus dem mittlerweile beendeten KLUGA-Projekt übernommen, in dem der bei uns beheimatete ehrenamtliche Part der regionalen TTN-Gruppe Projektpartner war. Alle Daten sind unter anderem über ein Dashboard abrufbar. In maschinenlesbarer Form können sie zudem derzeit aus dem Datenhub der Stadt Ulm abgerufen und wiederverwendet werden!

Alle Schaufenster blau beleuchtet – und das Matelight zeigt mecfs.de an

Alle Schaufenster blau beleuchtet – und das Matelight zeigt mecfs.de an

Im Mai lag auch der Aktionstag für die neurologische Multisystemerkrankung ME/CFS. Dieses Krankheitsbild ist in der allgemeinen Öffentlichkeit immer noch nur bedingt bekannt, weswegen der Aktionstag jedes Jahr Aufmerksamkeit auf die Krankheit werfen soll. Wir haben gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit zum Aktionstag beigetragen, indem wir am 12. Mai alle Schaufenster des SpoSo-Gebäudes in blaues Licht getaucht haben. Wer mehr über ME/CFS erfahren möchte, kann das unter anderem auf der Website der deutschen Gesellschaft für ME/CFS tun!

Ganz schön viel Baustelle. So sieht es gerade aus, wenn man durch den Bauzaun vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs durchspitzelt.

Ganz schön viel Baustelle. So sieht es gerade aus, wenn man durch den Bauzaun vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs durchspitzelt.

Der gesamte Monat war außerdem noch viel intensiver als sonst von Beiträgen zu Freiem Wissen geprägt. Zum 1. Juni sollte der Wikipedia-Artikel zum Ulmer Hauptbahnhof prominent als Artikel des Tages auf der Wikipedia-Startseite platziert werden – denn am 1. Juni wurde der Hauptbahnhof offiziell als Bahnhof der Württembergischen Südbahn eröffnet. Er feierte also am 1. Juni sein 175jähriges Jubiläum!

Das Empfangsgebäude des Hbf wurde zwar erst im Dezember 1850 fertig, aber das trifft ja ein wenig auch den jetzigen Zustand des Bahnhofs, der gerade komplett entkernt und saniert wird. Und auch die Württembergische Ostbahn erreichte Ulm erst später im Juni 1850. Vielleicht liegt es an diesen verschiedenen „Geburtstagen“, dass es eine offizielle Feier erst im September 2025 zum Tag der Schiene geben wird. Dennoch: Am 1. Juni sollte der Wikipedia-Artikel prominent für alle zu sehen sein, aber die Fotos im Artikel waren schon etwas in die Jahre gekommen und zeigten den Hauptbahnhof teilweise noch im Gewand vor dem großen Umbau der letzten Jahre. Kurzentschlossen machten sich Freiwillige von uns daher auf Bitte anderer Wikipedianer*innen mit Hauskamera und -Drohne auf, den Bilderbestand just in time für den 1.6. zu aktualisieren – was auch gerade noch zum Termin klappte.

…und da war schon nach zwei Tagen Abbruch die komplette Brückenmitte verschwunden!

…und da war schon nach zwei Tagen Abbruch die komplette Brückenmitte verschwunden!

Das war aber nicht die einzige Foto- und Freies-Wissen-Tour, für die Ehrenamtliche von uns im Mai unterwegs waren. Mit einer Woche Verspätung wurde Ende Mai die Westseite der Gänstorbrücke abgerissen, deren Gebrechen ab 2018 im zugehörigen Wikipedia-Artikel sich manchmal ein wenig wie Satire lesen. Den Abbruch wollten wir natürlich ebenfalls unbedingt festhalten, denn so ein Abbruch ist ja schon etwas sehr einmaliges – also jedenfalls, bis nach dem Neubau der Westseite irgendwann auch die Ostseite abgebrochen werden wird.

Egal ob auf dem Petrusplatz, auf der Insel, dem Judenhof oder ganz vielen anderen Orten: Überall wurde live Musik aufgeführt. So wie hier an der Adlerbastei direkt neben dem Berblingerturm.

Egal ob auf dem Petrusplatz, auf der Insel, dem Judenhof oder ganz vielen anderen Orten: Überall wurde live Musik aufgeführt. So wie hier an der Adlerbastei direkt neben dem Berblingerturm.

Und als sei das alles nicht genug, gab es im Mai noch eine weitere „Brückenveranstaltung“: Das Deutsche Musikfest fand parallel zum Abbruch in beiden Städten statt, ausgerechnet unter dem Motto „Musik baut Brücken“.

Hunderte Musikkapellen waren auf vielen Plätzen und Bühnen in Neu-Ulm und Ulm zu sehen und zu hören und trotzten selbst dem Unwetter am Samstagabend und dem sporadischen Regen am Sonntag. Auch dies alles haben wir mit Hauskamera und -Drohne eingefangen – umso wichtiger, da es bis dahin noch gar keine Bebilderung des Musikfests unter Freier Lizenz gab!

(Ehren)amtliche Vermessungsarbeiten!

(Ehren)amtliche Vermessungsarbeiten!

Dass wir das Know-How, wie wir Freies Wissen produzieren und teilen können, an die nächsten Generationen weitergeben, ist Teil unserer DNA: Seit dem ersten „Jugend hackt“ an der Uni Ulm vor 10 Jahren(!) vermitteln wir diese Werte an Kinder und Jugendliche. Damals wurde nicht nur der Grundstein für einen physischen Ort in der Stadt gelegt, sondern auch für unsere Nachwuchsarbeit!

Beim Jugend hackt Lab im Mai boten wir einen StreetComplete-Workshop darüber an, wie spielerisch die Qualität der Freien Weltkarte OpenStreetMap verbessert werden kann.

Nach einer Einführung von looniverse gingen wir mit den Jugendlichen auf Tour und suchten Challenges: Gemeinsam tasteten wir uns durch Eintragung von Öffnungszeiten von Geschäften und die Vermessung von Straßenbreiten an die App heran. Danach ging es in Teams auf die Jagd: Höhenbegrenzungen von Tiefgaragen, die Anzahl von Treppenstufen, barrierefreie Eingangsbereiche, Ampeln mit taktilen Markierungen und die Beleuchtung von Haltestellen sind nur ein paar der Dinge, die sich in OpenStreetMap eintragen lassen. Das hilft beispielsweise Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind. Und wenn solche Informationen in der OpenStreetMap verzeichnet sind und nicht nur in kommerziellen Kartendiensten, können diese Informationen auch frei für spezialisierte Anwendungen wiederverwendet werden.

Als Abschluss gab es Eis für alle Teilnehmenden – denn Engagement für Freies Wissen soll belohnt werden!

Nur einer von vielen Ordnern: Wer ist eigentlich dieser Bürgermeister Schiele? Stellt sich heraus, es sind gleich zwei. Nämlich Jakob und Johann Georg.

Nur einer von vielen Ordnern: Wer ist eigentlich dieser Bürgermeister Schiele? Stellt sich heraus, es sind gleich zwei. Nämlich Jakob und Johann Georg.

Was uns ganz besonders freut: Der Austausch mit der Stadt Neu-Ulm und anderen offiziellen Stellen in Ulm klappt immer besser! Neben Jugendarbeit und einem immer weiteren Communitywachstum war schließlich auch der Wissenstransfer in die Verwaltung hinein eine unserer Gründungsmotivationen.

Im Mai konnten wir beispielsweise unseren bestehenden Austausch mit Menschen aus der Stadtverwaltung zum aktuellen Hypethema „Künstliche Intelligenz“ fortsetzen. Wo eignen sich die aktuell für alles als Lösung vorgeschlagenen Chatbots überhaupt für öffentliche Aufgaben? Und an welchen Stellen können unsere Erfahrungen mit Linked Data und Wissensgraphen die für eine Verwaltung langfristig bessere Option sein? Wir sind total gespannt, wie der Austausch weitergeht und welchen Beitrag wir in die Diskussion einbringen können!

Und andersherum bekamen wir auch Input: Im Mai waren zwei Aktive von uns bei der Stadtverwaltung, um mehrere dicke Aktenordner voller Unterlagen zur Benamung von Straßen in der Stadt zu wälzen. Damit können wir nun nach und nach die letzten Fehlstellen in unserem gemeinsamen Projekt schließen, um die Informationen zu allen Straßen in der Doppelstadt als Wissensgraph in Wikidata und OpenStreetMap zu erfassen. Den aktuellen Stand für Neu-Ulm könnt ihr immer auf dieser Statusseite ansehen.

Nicht nur mit der Hauskamera, auch ganz klassisch mit Film fotografieren Menschen bei uns!

Nicht nur mit der Hauskamera, auch ganz klassisch mit Film fotografieren Menschen bei uns!

Und als wäre das alles nicht schon genug, stand auch noch das „ganz normale“, gewohnte Programm an. Je zweimal öffneten wir die Türen zum Open-Data-Montag, zum Maker Monday, zum Treffen der LoRaWAN/TTN-Gruppe mit offener Elektronikwerkstatt und zum IT-Sicherheitstreffen der CTF/PPP-Gruppe. Je einmal fanden die monatlichen Termine des Nähcafé und des OpenStreetMap-Stammtisch statt. Das Chaosseminar des CCC Ulm vermittelte den Stand der Forschung zu Mensch-Hirn-Interfaces, und als zusätzliches Angebot gab es im Mai erneut je eine Einführung ins Tonatelier und einen Workshop Analogfotografie. Alle Interessierten konnten außerdem an zwei Tagen Anfang Mai remote den Wikimedia-Hackathon in Istanbul mitverfolgen.

Dass wir uns im Mai auch wieder mit jeder Menge Hausmeisterei und einem internen Hausabend zur Koordination und Organisation beschäftigt haben, sei quasi nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Was ein Monat!

Monatsrückblick April 2025 – Hand anlegen an die Gesellschaft

Titelfoto: Begrüßung und Programmvorstellung, Elena Ternovaja, CC BY-SA 3.0

Selbst Hand anlegen, die Gesellschaft verändern und für Freies Wissen sorgen: Das war von Anfang an die Gründungsidee unserer Gemeinschaft. Umso schöner, dass wir nicht nur von Anfang an auch Ort für Austauschveranstaltungen und Treffen gleichgesinnter Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum waren, sondern dass sich das bis heute gehalten hat! Im April hatten wir die Ehre, Austragungsort der diesjährigen FemNetzCon zu sein, dem Treffen von FLINTA*-Wikipedianer*innen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Wie angekündigt startete das Veranstaltungswochenende mit einem öffentlichen Vortrag und Diskussion zu der Frage, wie Sprache Geschlecht formt und welche Faktoren geschlechtsneutrales Deutsch fördern oder behindern. Das ganze Wochenende lang tauschten sich die über 30 Teilnehmenden zur Arbeit in Wikipedia und den Schwesterprojekten wie Wikidata aus, entwickelten gemeinsame Projekte weiter und erkundeten auch die Doppelstadt und das temporärhaus.

Gruppenbild FemNetzCon CC BY-SA 3.0

Gruppenbild FemNetzCon CC BY-SA 3.0

Zum Rahmenprogramm gehörten nicht nur Stadtführungen und Sehenswürdigkeiten in Neu-Ulm und Ulm, sondern auch der Hands-on-Kontakt mit den Möglichkeiten, die das temporärhaus über die Arbeit an und mit Freiem Wissen bietet. FLINTA-Aktive aus der Hauscommunity boten einen Lötworkshop, Workshops im Atelier und die Gelegenheit an, eigene mitgebrachte Textilien auf der Stickmaschine mit Motiven zu veredeln.

Das Wochenende hat es auch in die Presse geschafft: Journalist*innen von Schwäbischer Zeitung und regio tv waren vor Ort und haben Stimmen eingefangen, die sie danach in einem Artikel und einem Videobericht veröffentlicht haben. Vielen lieben Dank an alle FemNetz-Aktiven und die Orga von WMDE, dass ihr euch Neu-Ulm und das Haus als Veranstaltungsort ausgesucht habt!

Live getestet: Der linke Schacht des Gedichteautomaten gibt Gedichte aus, der rechte funktionierte leider beim Test nicht.

Live getestet: Der linke Schacht des Gedichteautomaten gibt Gedichte aus, der rechte funktionierte leider beim Test nicht.

Wir haben im April auch selbst an vielen Stellen für Freies Wissen gesorgt.

Ganz besonders freut uns dabei, dass sich mittlerweile auch wieder verschiedene Teile der örtlichen öffentlichen Verwaltung mit uns austauschen. Denn auch der Austausch von Wissen und Erfahrungen aus dem Digitalen Ehrenamt mit der Verwaltung gehört zu den Gründungsideen, warum es uns gibt!

Und auch die ganz eigene Produktion von Freiem Wissen stand im April auf der Tagesordnung. Neben den regelmäßigen Austauschterminen in unserem Monatsprogramm konnten wir im April das 500. Hausfotografie-Foto für Wikimedia Commons seit April 2023 feiern. Damit haben wir natürlich nicht aufgehört, und Dank vieler Tipps zu interessanten Automaten in der Doppelstadt konnten wir neben vieler weiterer Fundstücke auch den Gedichteautomaten am Stadthaus für Wiki loves Automaten einreichen. Für diesen Wettbewerb sind – auch für die Orga überraschend – 345 Fotos von verschiedensten Automaten eingereicht worden, die zum Durchstöbern und überrascht werden einladen: Wer hätte gedacht, dass man auch Maden aus einem Automaten ziehen kann?!

Ein Drahtlos-Mikrofonset auf weißem Hintergrund. Zum Glück sieht man auf der Aufnahme nicht, wie improvisiert das Studio mit einem ausgemusterten Kinoplakat als Hintergrund ist!

Ein Drahtlos-Mikrofonset auf weißem Hintergrund. Zum Glück sieht man auf der Aufnahme nicht, wie improvisiert das Studio mit einem ausgemusterten Kinoplakat als Hintergrund ist!

Parallel experimentieren wir gerade mit einem improvisierten kleinen Fotostudio weiter, mit denen wir nach und nach spannende Objekte aus unserem großen Technikfundus professionell fotografieren können. Denn immer wieder fallen uns Wikipedia-Artikel auf, in denen Fotos von Objekten für die Bebilderung fehlen, die wir aber eigentlich irgendwo in einem Regal stehen haben. Dabei lernen wir erstens, was wir noch bräuchten, um aus dem improvisierten ein „richtiges“ Objekt-Fotostudio entwickeln zu können – und zweitens trug das dazu bei, dass alleine im April erneut über 150 Fotos unter Freier Lizenz zu unserer Hausfotografie-Kategorie auf Wikimedia Commons hinzukamen!

Seitenprojekt beim Jugend hackt Lab: Eine selbst gebaute Lötrauchabsaugung.

Seitenprojekt beim Jugend hackt Lab: Eine selbst gebaute Lötrauchabsaugung.

Als wäre das alles noch nicht genug, hatten wir natürlich auch im April wieder unser gewohntes öffentliches Angebot, das unser Haus ebenso besonders macht: Viel Gelegenheit, reinzuschnuppern, Angebote wahrzunehmen und nicht nur in die Welt des Freien Wissens einzutauchen, sondern auch in all die anderen Möglichkeiten, die ein offener Dritter Ort bietet, der von der Gemeinschaft der Freiwilligen gestaltet und bestimmt wird, die in ihm aktiv sind.

Das Jugend hackt Lab feierte im April mit süßen Stückchen, Snacks und natürlich auch Programm das einjährige Jubiläum seines Neustarts in Neu-Ulm: Aktuell bauen die Jugendlichen steuerbare Roboterarme, und das Team entwickelt parallel bessere Lötrauchabsaugungen für die Arbeitsplätze im Elektroniklabor.

Zudem fand direkt zu Monatsbeginn wieder das Nähcafé statt, zwei Mal der Open-Data-Montag und zwei Mal das offene Elektroniklabor mit LoRaWAN und TTN. Auch im April gab es wieder eine Einführung in das Ton-Atelier, ganze drei Mal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe von CTF/PPP und zwei Mal standen beim Maker Monday die Holzwerkstatt und das FabLab mit 3D-Druckern und Lasercutter für alle offen. Und sowohl beim OpenStreetMap-Stammtisch als auch bei RAD-ikal technisch gab es im April einen offenen Austausch zu Freiem Wissen, das ganz unmittelbar unsere Erfahrungen in der physischen Welt verändern kann. Das Chaosseminar fand im April ausnahmsweise wieder an der Universität statt – am 13. Mai wird es wieder in unseren Räumen stattfinden, dieses Mal mit Machine Learning im Kontext von IT-Sicherheit.

Gemeinsam schaffen wir mehr: Nicht nur beim Kleidertausch arbeiten Aktive unserer beiden Communities zusammen.

Gemeinsam schaffen wir mehr: Nicht nur beim Kleidertausch arbeiten Aktive unserer beiden Communities zusammen.

Mit all diesem Angebot waren wir im April wie immer nicht allein, auch das Haus der Nachhaltigkeit hat unsere gemeinsamen Räume wieder mit einer großen Bandbreite an Programm bespielt – und wir führen auch immer wieder gemeinsame Veranstaltungen durch, beispielsweise sind Aktive von uns auch beim Kleidertausch am 26. April beteiligt gewesen. Das laufende Angebot des HdN für Mai findet ihr wie immer auf seiner Website.

Neben dem öffentlichen Angebot im Haus hatten wir auch Außeneinsätze und interne Veranstaltungen: Am 22. April waren Aktive von uns beim Uniforum an der Uni Ulm, wo sich zu jedem Semesterbeginn auch die Hochschulgruppen an der Uni vorstellen. Die datalove-Hochschulgruppe, die vor rund 15 Jahren als Ursprung unseres Haus entstand, ist nach wie vor unsere Verbindung zur uulm, und wir dürfen uns jedes Semester über neue interessierte Studierende nicht nur der uulm freuen, die den Weg zu uns finden und bei uns aktiv werden!

Ebenso finden immer wieder unsere Unterstützer*innen und Fördermitglieder weit über die Doppelstadt den Weg zu uns, wenn wir zur Mitgliederversammlung einladen. Am 22. April war das wieder der Fall, und das ist jedes Mal wieder eine schöne Gelegenheit, sich mit alten und neuen Unterstützer*innen auch von weiter weg auszutauschen – was wir im vergangenen Jahr gemacht haben, aber auch, was ihrer Meinung nach das Besondere an diesem Ort ist.

Kennst Du spannende Automaten in Neu-Ulm und Ulm?

Manche Aktive bei uns haben ein gewisses… Faible für Verkaufsautomaten. Also nicht nur, dass sie gerne welche benutzen – über die Jahre hat sich im Hausi eine ganz beachtliche Reihe von Verkaufsautomaten zusammengefunden, aus denen ihr Getränke, Snacks und Unsinn haben könnt, wenn ihr bei uns seid.

Der aktuelle Fotowettbewerb der deutschsprachigen Wikipedia-Aktiven dreht sich auch um Verkaufsautomaten: Hier aber vor allem um solche, die im öffentlichen Raum von der Straße aus bedienbar sind. Früher waren das vor allem Kaugummi- und Zigarettenautomaten, manchmal auch Automaten für Fahrradschläuche oder Getränke. Das Automaten-Revival der letzten Jahre hat aber ganz neue Arten von Verkaufsautomaten hervorgebracht. Neben Zigaretten- gibt es jetzt Vape-Automaten, der kleine Bauernhof auf dem Land verkauft seine eigenen Erzeugnisse am Straßenrand oder gar in der nächsten Stadt mit einem Automaten, und auch vor immer mehr Kiosken findet man Automaten, die nun Getränke, Snacks und manchmal auch Absurditäten anbieten.

Da es in der Freien Mediendatenbank Wikimedia Commons noch gar nicht so viele Fotos von Verkaufsautomaten gab, läuft nun noch bis zum 30. April der Fotowettbewerb „Wiki loves Automaten“.

Ja, das ist ein Snackautomat – hier wanderte er im Frühjahr 2023 vom Außenlager ins neue Haus in Neu-Ulm!

Ja, das ist ein Snackautomat – hier wanderte er im Frühjahr 2023 vom Außenlager ins neue Haus in Neu-Ulm!

Wie bei den „großen“ Fotowettbewerben Wiki loves Monuments und Wiki loves Earth kann auch hier gewinnen, wer ein Foto zum Thema hochlädt – vor allem geht es aber um den Spaß daran, die eigene Umgebung zu erkunden und zu entdecken, an wie vielen Orten es tatsächlich irgendwelche Automaten gibt. Dementsprechend gibt es zwar keine großen Preise zu gewinnen, aber immerhin auch eine Packung Kaffee aus einem Neu-Ulmer Verkaufsautomaten, die wir aus privater Tasche als Gewinn stiften!

Lebendiger Kreuzweg – das 500. Hausfotografie-Foto!

Seit 2004 gehört in Ulm und Neu-Ulm der Lebendige Kreuzweg zum Karfreitag in der Doppelstadt – eine aus der italienischen Kirchengemeinde kommende Aufführung der österlichen Leidensgeschichte Jesu, wie es sie in nur wenigen anderen Städten in Deutschland gibt. Letztes Jahr fiel uns auf, dass ein Foto der Aufführung von 2011 den Wikipedia-Artikel dazu illustriert, aber seither keine Fotos dieser gar nicht mehr so neuen Tradition unter Freier Lizenz in das Medienarchiv Wikimedia Commons geladen worden waren.

Dass uns das auffiel, kam relativ gleichzeitig zu dem Vorhaben, selber wieder mehr Fotos zeitgeschichtlicher Ereignisse in der Region anzufertigen und sie für die freie Wiederverwendung auf Wikimedia Commons zu laden. Durch die Förderung der Stiftung für Engagement und Ehrenamt hatten wir 2021 eine ausgezeichnete spiegellose Systemkamera und zwei lichtstarke Objektive beschaffen können, die eigentlich nach dem Vorbild des Berliner Make- und Hackspace x-hain für Videostreaming und -Aufzeichnung gedacht waren. Die Kamera alleine dafür zu nutzen und ansonsten im Regal verstauben zu lassen, wäre aber viel zu schade gewesen. Nach ersten Versuchen 2022 gehen wir daher – nach dem Trubel von Rechtsstreit und Umzug – seit dem Frühjahr 2024 immer wieder mit ihr auf Tour, um Dinge in der Doppelstadt zu dokumentieren. Egal ob Schwörmontag, Donauhochwasser, Straßen und Plätze in den beiden Städten, Veranstaltungen und Geschehnisse wie Demonstrationen oder eben der Lebendige Kreuzweg, gemeinsam tragen wir mit der Hauskamera zu einer Dokumentation der Geschichte in der Region bei, die der ganzen Menschheit zur Verwendung offensteht.

Das ist das 500. mit der Hauskamera gemachte und auf Wikimedia Commons hochgeladene Foto seit dem März 2024! Original auf Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 4.0

Das ist das 500. mit der Hauskamera gemachte und auf Wikimedia Commons hochgeladene Foto seit dem März 2024! Original auf Wikimedia Commons unter der Lizenz CC BY-SA 4.0

Mit dem Lebendigen Kreuzweg haben wir ganz nebenbei auch einen Meilenstein erreicht: In knapp über einem Jahr haben wir allein mit der Hauskamera über 500 Bilder auf Wikimedia Commons hochgeladen – ergänzt durch unsere Drohnenfotos und -videos und natürlich jede Menge weiterer Bilder, die von den Aktiven nicht nur aus dem temporärhaus mit ihren eigenen Kameras und Smartphones aufgenommen wurden.

Auch mit dem Smartphone kannst Du beitragen! Zum Beispiel mit einem bislang noch nicht fotografierten Straßenschild. Umso besser, wenn über das Zusatzschild dadurch klar wird, nach wem die Straße benannt ist! Emanuelstraße (Neu-Ulm) Straßenschild von Looniverse, CC BY-SA 4.0

Auch mit dem Smartphone kannst Du beitragen! Zum Beispiel mit einem bislang noch nicht fotografierten Straßenschild. Umso besser, wenn über das Zusatzschild dadurch klar wird, nach wem die Straße benannt ist! Emanuelstraße (Neu-Ulm) Straßenschild von Looniverse, CC BY-SA 4.0

Auch Du kannst dazu beitragen, dieses Archiv auszubauen und dazu reicht meist schon Deine Smartphone-Kamera! Mit WikiShootMe kannst Du Dir auf einer Karte anzeigen lassen, von welchen Dingen in Deiner Umgebung ein illustrierendes Foto hilfreich wäre. Das können Denkmäler sein, in Ulm und Neu-Ulm derzeit aber vor allem auch Ansichten von Straßen und Straßennamensschildern, die wir gerade in einem WikiProjekt vollständig mit Daten und Fotos abbilden möchten.

Für Android kannst Du hierfür auch die Commons-App nutzen, die Dir auch direkt die Objekte mit gewünschten Fotos in der Umgebung anzeigen kann. Und falls Du mehr darüber herausfinden möchtest, komm doch einfach bei einem unserer Open-Data-Montage vorbei – der nächste ist trotz Feiertag am Ostermontag, die weiteren Termine findest Du wie immer im Kalender!

Monatsrückblick März 2025 – Ground breaking

Manche Ereignisse werden groß gefeiert, manche passieren einfach so nebenher. Ganz heimlich, still und leise hat der Zähler in unserem Veranstaltungstracker im März 2025 die Zahl 300 erreicht! Das heißt, dass seit der Eröffnung im September 2023 statistisch spätestens alle 1,81 Tage öffentliches Programm im Haus war – und zwar zusätzlich zu all den anderen Arbeitseinsätzen, internen Workshops und den Projekten, die unsere aktiven Mitglieder außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten verfolgen.

Der Blick auf den Kalender zeigt dabei auch: Nicht nur statistisch ist spätestens alle zwei Tage etwas los, auch ganz praktisch ist es enorm selten, dass mehrere Tage ohne Programm für die Allgemeinheit vergehen. Zusammen mit unseren Mitbewohner*innen vom Haus der Nachhaltigkeit schaffen wir es damit, dass teilweise über Wochen wirklich jeden Tag etwas für Interessierte geboten ist – und das alles ehrenamtlich. Nicht schlecht für so eine überschaubare Stadt wie Neu-Ulm ;)

Ganz wichtig: Alle haben einen eigenen Spaten!

Ganz wichtig: Alle haben einen eigenen Spaten!

Andere Dinge werden größer gefeiert, ganz ohne dass sie in unsere Veranstaltungsstatistik zählen. So zum Beispiel der Spatenstich für den Neubau der Adenauerbrücke zwischen Neu-Ulm und Ulm mit viel Prominenz aus Landes- und Kommunalpolitik. Solche Anlässe sind immer wieder eine perfekte Gelegenheit für uns, die Geschichte in der Doppelstadt zu dokumentieren: Die Fotos des Spatenstichs gehören zu mittlerweile rund 500 mit unserer Hauskamera gemachten Fotos, mit denen wir Stadtgeschichte unter Freier Lizenz festhalten, so dass sie nicht nur in der Wikipedia wiederverwendet werden kann. Ganz nebenbei entstehen dabei oft auch Fotos für Menschen aus der Region, deren Wikipedia-Artikel bislang noch gar kein Portraitfoto hatte – dieses Mal konnten wir die Artikel von Eva Treu und Thorsten Freudenberger endlich bebildern.

Und ganz nebenbei betreiben wir diese Fotodokumentation natürlich auch mit unserer Fotodrohne aus der Luft – auch der Bauzustand der Adenauerbrücke vor dem Spatenstich ist nun aus der Vogelperspektive festgehalten.

Über 7000 Feuerwehren gibt es in Bayern, und die Datenlage zu ihnen ist höchst unterschiedlich. Ein Fall für das beinahe magische Werkzeug OpenRefine!

Über 7000 Feuerwehren gibt es in Bayern, und die Datenlage zu ihnen ist höchst unterschiedlich. Ein Fall für das beinahe magische Werkzeug OpenRefine!

Das Prinzip von Linked Open Data als Grundlage für verlässliche, regelbasierte KI-Systeme – die im Gegensatz zu Chatbots nicht nur ab und zu zufällig richtige Antworten geben – beschäftigt uns als Gruppe buchstäblich seit wir 2016 erstmals gemeinsam ein Haus bespielten. Im März haben wir uns in diesem Rahmen auf Initiative unserer Freund*innen aus München bei einem Editathon damit beschäftigt, wie strukturierte Daten von Feuerwehren in Bayern in Wikidata abgebildet werden können.

Vorher und nachher: Nicht mehr nur einzelne bayerische Feuerwehren sind nun in Wikidata, sondern eine ganze Menge! Basiskarte © OpenStreetMap-Beitragende

Vorher und nachher: Nicht mehr nur einzelne bayerische Feuerwehren sind nun in Wikidata, sondern eine ganze Menge! Basiskarte © OpenStreetMap-Beitragende

Die Hürden, auf die wir dabei gestoßen sind („was ist eigentlich eine Adresse“?) sind typisch für die Herausforderungen, eine gut strukturierte Wissensdatenbank aufzubauen. Die Mühen ist das aber allemal wert: Denn nur so lassen sich auch dort beweisbare, logische Schlussfolgerungen auswerten, wo die Unzuverlässigkeit von Sprachmodellen längst nicht mehr ausreicht. Und nach all den Jahren Grundlagenarbeit bei uns ist es umso schöner anzusehen, dass nun auch eine staatliche Stelle nach der anderen bis hin zu Bundesministerien erkennt, dass hier der Weg zu nachhaltiger Digitalisierung liegt!

Horizontal rotierender T-Rex (gedruckt beim Jugend hackt Lab)

Horizontal rotierender T-Rex (gedruckt beim Jugend hackt Lab)

Wer mehr hierzu erfahren möchte, findet natürlich auch abseits solcher Editathons Anleitung bei uns. Im März ging es auch bei den zwei Open-Data-Mondays und dem OpenStreetMap-Stammtisch ganz zuvorderst um Freies Wissen. Aber auch bei den zwei offenen Elektronikwerkstatt-Abenden rund um The Things Network und LoRaWAN, der Do-It-Yourself-Verkehrswendegruppe von RAD-ikal technisch und dem Jugend hackt Lab geht es sehr viel häufiger um Freie Lizenzen und allen zugängliche Infrastrukturen, als man auf den ersten Blick meinen würde. Gleich dreimal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe von CTF/PPP zum gemeinsamen, spielerischen Umgang mit CTF-Aufgaben – und nahm zudem beim Online-Wettbewerb Cyber Apocalypse 2025 teil, wo sie unter den 11,5% der besten Teilnehmenden landeten!

Egal ob Oberfräse, Drechselbank, Dickenhobel oder einfach nur Akkuschrauber: Es ist jedes Mal wieder faszinerend, mit welchen Projekten so viele Menschen bei uns aufschlagen!

Egal ob Oberfräse, Drechselbank, Dickenhobel oder einfach nur Akkuschrauber: Es ist jedes Mal wieder faszinerend, mit welchen Projekten so viele Menschen bei uns aufschlagen!

Nach wie vor die größten regelmäßigen Publikumsmagneten sind das Nähcafé mit der Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit und der im März zweimal offene Maker Monday mit Betrieb in FabLab und den Holzwerkstätten. Das Chaosseminar des CCC Ulm war im März zum zweiten Mal bei uns zu Gast, um Bühne und Videotechnik zu nutzen. Die Einführung ins Ton-Atelier war auch im März wieder ausgebucht. Und F.U.C.K. wartete nach der Pause der vergangenen Wochen im März wieder mit einem öffentlichen Termin auf, was uns sehr freut!

Gemeinsames Kochen festigt den Zusammenhalt

Gemeinsames Kochen festigt den Zusammenhalt

Nicht Teil der Veranstaltungsstatistik sind die internen Termine, die je nach Monat mehr sein können als die öffentlichen Angebote. Im März trafen wir uns zu einem internen Orga-Hausabend, um anstehende Aufgaben besser auf die so stark gewachsene Gruppe unserer Aktiven verteilen zu können. Und mindestens ebenso wichtig ist es natürlich, auch gruppenübergreifend einfach einmal gemütlich beisammen zu sitzen – den Wikidata-Editathon haben wir abends gemeinsam mit unseren Mitbewohner*innen des Haus der Nachhaltigkeit mit einem leckeren Abendessen und Gesprächen ausklingen lassen. Das muss ja auch mal sein ;)