Titelfoto: Begrüßung und Programmvorstellung, Elena Ternovaja, CC BY-SA 3.0
Selbst Hand anlegen, die Gesellschaft verändern und für Freies Wissen sorgen: Das war von Anfang an die Gründungsidee unserer Gemeinschaft. Umso schöner, dass wir nicht nur von Anfang an auch Ort für Austauschveranstaltungen und Treffen gleichgesinnter Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum waren, sondern dass sich das bis heute gehalten hat! Im April hatten wir die Ehre, Austragungsort der diesjährigen FemNetzCon zu sein, dem Treffen von FLINTA*-Wikipedianer*innen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wie angekündigt startete das Veranstaltungswochenende mit einem öffentlichen Vortrag und Diskussion zu der Frage, wie Sprache Geschlecht formt und welche Faktoren geschlechtsneutrales Deutsch fördern oder behindern. Das ganze Wochenende lang tauschten sich die über 30 Teilnehmenden zur Arbeit in Wikipedia und den Schwesterprojekten wie Wikidata aus, entwickelten gemeinsame Projekte weiter und erkundeten auch die Doppelstadt und das temporärhaus.

Zum Rahmenprogramm gehörten nicht nur Stadtführungen und Sehenswürdigkeiten in Neu-Ulm und Ulm, sondern auch der Hands-on-Kontakt mit den Möglichkeiten, die das temporärhaus über die Arbeit an und mit Freiem Wissen bietet. FLINTA-Aktive aus der Hauscommunity boten einen Lötworkshop, Workshops im Atelier und die Gelegenheit an, eigene mitgebrachte Textilien auf der Stickmaschine mit Motiven zu veredeln.
Das Wochenende hat es auch in die Presse geschafft: Journalist*innen von Schwäbischer Zeitung und regio tv waren vor Ort und haben Stimmen eingefangen, die sie danach in einem Artikel und einem Videobericht veröffentlicht haben. Vielen lieben Dank an alle FemNetz-Aktiven und die Orga von WMDE, dass ihr euch Neu-Ulm und das Haus als Veranstaltungsort ausgesucht habt!

Live getestet: Der linke Schacht des Gedichteautomaten gibt Gedichte aus, der rechte funktionierte leider beim Test nicht.
Wir haben im April auch selbst an vielen Stellen für Freies Wissen gesorgt.
Ganz besonders freut uns dabei, dass sich mittlerweile auch wieder verschiedene Teile der örtlichen öffentlichen Verwaltung mit uns austauschen. Denn auch der Austausch von Wissen und Erfahrungen aus dem Digitalen Ehrenamt mit der Verwaltung gehört zu den Gründungsideen, warum es uns gibt!
Und auch die ganz eigene Produktion von Freiem Wissen stand im April auf der Tagesordnung. Neben den regelmäßigen Austauschterminen in unserem Monatsprogramm konnten wir im April das 500. Hausfotografie-Foto für Wikimedia Commons seit April 2023 feiern. Damit haben wir natürlich nicht aufgehört, und Dank vieler Tipps zu interessanten Automaten in der Doppelstadt konnten wir neben vieler weiterer Fundstücke auch den Gedichteautomaten am Stadthaus für Wiki loves Automaten einreichen. Für diesen Wettbewerb sind – auch für die Orga überraschend – 345 Fotos von verschiedensten Automaten eingereicht worden, die zum Durchstöbern und überrascht werden einladen: Wer hätte gedacht, dass man auch Maden aus einem Automaten ziehen kann?!

Ein Drahtlos-Mikrofonset auf weißem Hintergrund. Zum Glück sieht man auf der Aufnahme nicht, wie improvisiert das Studio mit einem ausgemusterten Kinoplakat als Hintergrund ist!
Parallel experimentieren wir gerade mit einem improvisierten kleinen Fotostudio weiter, mit denen wir nach und nach spannende Objekte aus unserem großen Technikfundus professionell fotografieren können. Denn immer wieder fallen uns Wikipedia-Artikel auf, in denen Fotos von Objekten für die Bebilderung fehlen, die wir aber eigentlich irgendwo in einem Regal stehen haben. Dabei lernen wir erstens, was wir noch bräuchten, um aus dem improvisierten ein „richtiges“ Objekt-Fotostudio entwickeln zu können – und zweitens trug das dazu bei, dass alleine im April erneut über 150 Fotos unter Freier Lizenz zu unserer Hausfotografie-Kategorie auf Wikimedia Commons hinzukamen!

Seitenprojekt beim Jugend hackt Lab: Eine selbst gebaute Lötrauchabsaugung.
Als wäre das alles noch nicht genug, hatten wir natürlich auch im April wieder unser gewohntes öffentliches Angebot, das unser Haus ebenso besonders macht: Viel Gelegenheit, reinzuschnuppern, Angebote wahrzunehmen und nicht nur in die Welt des Freien Wissens einzutauchen, sondern auch in all die anderen Möglichkeiten, die ein offener Dritter Ort bietet, der von der Gemeinschaft der Freiwilligen gestaltet und bestimmt wird, die in ihm aktiv sind.
Das Jugend hackt Lab feierte im April mit süßen Stückchen, Snacks und natürlich auch Programm das einjährige Jubiläum seines Neustarts in Neu-Ulm: Aktuell bauen die Jugendlichen steuerbare Roboterarme, und das Team entwickelt parallel bessere Lötrauchabsaugungen für die Arbeitsplätze im Elektroniklabor.
Zudem fand direkt zu Monatsbeginn wieder das Nähcafé statt, zwei Mal der Open-Data-Montag und zwei Mal das offene Elektroniklabor mit LoRaWAN und TTN. Auch im April gab es wieder eine Einführung in das Ton-Atelier, ganze drei Mal traf sich die IT-Sicherheitsgruppe von CTF/PPP und zwei Mal standen beim Maker Monday die Holzwerkstatt und das FabLab mit 3D-Druckern und Lasercutter für alle offen. Und sowohl beim OpenStreetMap-Stammtisch als auch bei RAD-ikal technisch gab es im April einen offenen Austausch zu Freiem Wissen, das ganz unmittelbar unsere Erfahrungen in der physischen Welt verändern kann. Das Chaosseminar fand im April ausnahmsweise wieder an der Universität statt – am 13. Mai wird es wieder in unseren Räumen stattfinden, dieses Mal mit Machine Learning im Kontext von IT-Sicherheit.

Gemeinsam schaffen wir mehr: Nicht nur beim Kleidertausch arbeiten Aktive unserer beiden Communities zusammen.
Mit all diesem Angebot waren wir im April wie immer nicht allein, auch das Haus der Nachhaltigkeit hat unsere gemeinsamen Räume wieder mit einer großen Bandbreite an Programm bespielt – und wir führen auch immer wieder gemeinsame Veranstaltungen durch, beispielsweise sind Aktive von uns auch beim Kleidertausch am 26. April beteiligt gewesen. Das laufende Angebot des HdN für Mai findet ihr wie immer auf seiner Website.
Neben dem öffentlichen Angebot im Haus hatten wir auch Außeneinsätze und interne Veranstaltungen: Am 22. April waren Aktive von uns beim Uniforum an der Uni Ulm, wo sich zu jedem Semesterbeginn auch die Hochschulgruppen an der Uni vorstellen. Die datalove-Hochschulgruppe, die vor rund 15 Jahren als Ursprung unseres Haus entstand, ist nach wie vor unsere Verbindung zur uulm, und wir dürfen uns jedes Semester über neue interessierte Studierende nicht nur der uulm freuen, die den Weg zu uns finden und bei uns aktiv werden!
Ebenso finden immer wieder unsere Unterstützer*innen und Fördermitglieder weit über die Doppelstadt den Weg zu uns, wenn wir zur Mitgliederversammlung einladen. Am 22. April war das wieder der Fall, und das ist jedes Mal wieder eine schöne Gelegenheit, sich mit alten und neuen Unterstützer*innen auch von weiter weg auszutauschen – was wir im vergangenen Jahr gemacht haben, aber auch, was ihrer Meinung nach das Besondere an diesem Ort ist.