Wie alt sind unsere Kandidat:innen? Kleine Daten-Analyse zur Gemeinderatswahl in Ulm am 9.6.2024

Zur anstehenden Wahl wurden wir vor ein paar Wochen neugierig und wollten herausfinden wie jung bzw. alt unsere Ulmer Politiker:innen ungefähr sind. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und mal geschaut, welche Daten man dazu finden kann. Entstanden ist daraus dann ein längerer Bericht, der der Frage nachgeht wie gut der Gemeinderat die Ulmer Bevölkerung repräsentiert bzw. inwiefern die zur Wahl stehenden Listen der Bevölkerung statistisch ähnlich sehen. Dazu haben wir vor allem die Altersstrukturen der antretenden Listen, der Ulmer Bevölkerung und des aktuellen Gemeinderats miteinander verglichen.

Für Interessierte kann diese Analyse neben den Zielen, Inhalten und Kandidat:innen der verschiedenen Listen ergänzende Informationen liefern. Außerdem möchten wir mit diesem kleinen Daten-Projekt auch zum selber Machen einladen. Die Datensätze und der Programmcode zur Auswertung für eigene Analysen stehen auf GitHub zur Verfügung. Direkt möglich sind beispielsweise noch Auswertungen nach Geschlecht oder Stadtteilen. Außerdem kann der aktuelle Stand auch Ausgangspunkt für die Analyse zurückliegender Wahlen sein.

Unsere Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Die mittlere Ulmerin ist aktuell 40 Jahre alt. (Entsprechend dem Alters-Median, den wir hauptsächlich, also auch bei den nächsten Punkten dieser Liste verwendet haben).
  • Die 507 am 9. Juni zur Wahl stehenden Kandidat_innen sind im Mittel 51 Jahre alt. Dem Alters-Median nach sind nur 2 der 16 Listen jünger als die Ulmer Bevölkerung. Betrachtet man nur die Ulmer:innen im Wahlalter, also ab 16, sind nach Median 3 der 16 Listen jünger.
  • Der aktuelle Gemeinderat ist im Mittel um 22 Jahre älter als die Ulmer:innen. Bei seiner Wahl 2019 war er natürlich 5 Jahre jünger.
  • Die Ulmer Bevölkerung hat eine vergleichsweise gleichmäßige Alterstruktur, während im Gemeinderat die eher kleine Altersgruppe der 52- bis 69-jährigen bereits die Hälfte aller Mitglieder stellt. Das Feld der 507 im Juni zur Wahl stehenden Kandidat_innen bilden die Ulmer Bevölkerung mit Blick auf das Alter statistisch gesehen besser ab.
  • Von der gesamten Ulmer Bevölkerung dürfen ca. 70 % Wählen gehen. Von den Ulmer:innen im Wahlalter, also ab 16, sind es 83 %. (Diese Prozentangaben basieren auf 92.000 Wahlberechtigten.)

Zum vollständigen Bericht geht’s hier entlang. Und da Bilder viele Worte oft gut zusammenfassen, gibt’s die Ergebnisse natürlich auch als Grafik: Zum einene einen Vergleich der Altersverteilung der zur Wahl stehenden Listen miteinander (untere 16 Kurven) und mit der Ulmer Bevölkerung (oben)…

Vergleich der Altersstruktur der zur Wahl stehenden Listen untereinander (unten) und mit der Bevölkerung (oben). Die schwarzen Punkte auf der x-Achse markieren das Alter jeder einzelnen Person der jeweiligen Gruppe. Die schwarzen Kurven stellen annäherungsweise die jeweilige Altersverteilung dar, fassen also sozusagen die Punkte auf der x-Achse zusammen. Die etwas dickeren blauen Linien zeigen das Median-Alter der jeweiligen Personengruppe an. Die gestrichelte blaue Linie markiert durchgehend das aktuelle Median-Alter der Ulmer Bevölkerung (40 Jahre). Die orange Linie markiert das Wahlalter 16.

… und dann ein Vergleich Listen zusammengenommen (Mitte) mit der Bevölkerung (oben) und dem aktuellen Gemeinderat (unten).

Vergleich der Altersstruktur der zur Wahl stehenden Listen zusammengenommen (Mitte) mit der Bevölkerung (oben) und dem aktuellen Gemeinderat (unten). Die schwarzen Punkte auf der x-Achse markieren das Alter jeder einzelnen Person der jeweiligen Gruppe. Die schwarzen Kurven stellen annäherungsweise die jeweilige Altersverteilung dar, fassen also sozusagen die Punkte auf der x-Achse zusammen. Die etwas dickeren blauen Linien zeigen das Median-Alter der jeweiligen Personengruppe an. Die gestrichelte blaue Linie markiert durchgehend das aktuelle Median-Alter der Ulmer Bevölkerung (40 Jahre). Die orange Linie markiert das Wahlalter 16.

Am wichtigsten ist natürlich am 9.6.2024 zum Wählen zu gehen! Und deine Stimmen den vielen tollen Kandidat:innen aus den demokratischen Listen zu geben.

Datenjournalismus: Unfallatlas-Workshop in Wiesbaden!

Wir hatten schon eine Weile keinen Datenjournalismus-Content mehr hier – deswegen hier der Hinweis für alle, die #wasmitdaten in redaktionellen Kontexten machen! Das statistische Bundesamt pflegt einen Unfallatlas, der zahlreiche spannende Informationen rund um Straßenverkehrsunfälle bereithält. Leider sind diese Daten gar nicht so einfach maschinell auszuwerten.

Deswegen hat ein Teil der ddjbw-Gruppe beim statistischen Bundesamt einen Workshop für JournalistInnen angefragt und skizziert, und der wird nun am Donnerstag, dem 26. März von 13–16 Uhr beim Bundesamt in Wiesbaden stattfinden. Zitat:

Inhaltlich wird es zunächst einen Vortrag geben, in dem wir zunächst lernen, wie das Amt die Rohdaten auf die Karte wirft und was da technisch passiert, anschließend stehen Experten für unsere Fragen zur Verfügung.

Sieben Teilnehmer haben schon zugesagt, weitere sind herzlich willkommen – gerne weitersagen und kurze Mail an [Jan-Georg], falls ihr dabei sein wollt.

Wir finden es prima – Transparenz durch Journalismus verbunden mit Lobbyarbeit für offene Daten, das ist genau unsere Kragenweite 😉

Mehr zu ddjbw auf ihrer Website – einen Einstieg ins Thema Datenjournalismus gibt es z.B. im Adventskalender von Journocode, die wir auch schon zu Gast haben durften.

Dienstag, 22. Oktober: #ddjbw zu Gast im Verschwörhaus

Am 22. Oktober ist #ddjbw bei uns zu Gast, das ist das Baden-Württemberg-weite Netzwerk von DatenjournalistInnen oder auch Data Driven Journalists – DDJ eben.

Beim Außeneinsatz bei uns geht es vor allem um öffentliche oder öffentlich gemachte Daten rund um Mobilität und welches Potenzial darin steckt. Eine Einführung geben Maximilian Richt und Stefan Kaufmann. Max hat als Datenjournalist beim Bayerischen Rundfunk einige Analysen und Auswertungen rund um Mobilitätsdaten insbesondere der damals neuen Scootersharer angefertigt. Stefan beschäftigt sich viel mit Policy-Arbeit um die Frage, wie mehr dieser Daten auch für die Allgemeinheit nachnutzbar werden können. Das Thema ist weiterhin hochaktuell und gerade für Journalisten in Lokal- und Regionalredaktionen relevant. Wir diskutieren, wie solche Daten bisher von der Open-Data-Bewegung, der Bevölkerung und Journalist*innen genutzt werden und welche Projekte und Kooperationen sich lohnen würden.

Los geht’s am 22. Oktober um 17 Uhr, Gäste sind wie immer herzlich willkommen und werden um kurze Mail an jangeorg.plavec (at) stzn.de gebeten.

PS: Vor zwei Jahren hatten wir schon einmal ein Datenjournalismus-Treffen bei uns im Haus – der Legende zufolge war das wohl der Anlass dafür, dass Jan-Georg die ddjbw-Gruppe gründete :)

Das Treff Y Media Workcamp Herbst 2017

Wir haben im Herbst das Treff Y Media Workcamp bei uns zu Gast und laden herzlich zur Teilnahme ein! Am Samstag, dem 18.11. und am Sonntag, dem 19.11. sind hochkarätige Workshops für junge MedienmacherInnen geboten – und dank der Unterstützung von Radio free FM, der Jugendstiftung BaWü, Aktion Mensch und dem SJR Ulm ist das Wochenende für Euch kostenlos.

Achtung, die Workshopplätze sind limitiert – am besten jetzt gleich anmelden!

Das Programm

Samstag, 18.11.2017 ab 10 Uhr

Elisabeth Gamperl (Süddeutsche Zeitung): Digitales Storytelling, Vortrag

Elisabeth Gamperl (@frau_gamperl) ist Digitalvolontärin bei der Süddeutschen Zeitung und wird über die aktuellen Entwicklungen des Digitalen Storytellings sprechen. – Viele Verlagshäuser experimentieren mit interaktiven, digitalen Erzählformen – allen voran die SZ. Anhand von Projektbeispielen (zB. die Panamapapers) wird Sie ihre Arbeit rund um Text, Video und Datenanalyse vorstellen und neue Impulse an euch weitergeben. Ein Muss für angehende Journalisten, PRler und mit Journalisten arbeitende Politiker.

Marianne Spiess (HfG Schwäbisch Gmünd): Journalistisches Interaktionsdesign, Workshop

Die Interaktionsdesign studierende Marianne wird beim Workcamp mit euch eine Recherche analysieren und visualisieren. Dabei werdet ihr zusammen die Grundlagen von Journalismus und Design beleuchten und mit dieser Basis eigene Ideen entwickeln, gerne auch mit Blick auf die Inhalte Elisabeth Gamperls. Keine Vorkenntnisse / eigene Technik benötigt.

Marcus Locher & Sebastian Henrici (Entire Music): How to Label, Vortrag

Seit 2015 betreiben Marcus & Sebastian ihr eigenes Label und bewerben, vermarkten, verkaufen Musik. Wie es dazu kam, wie so eine Gründung ohne großen Investor in der Kreativbranche funktionieren kann und wie ihr sowas vielleicht auch mal machen könnt, gibt´s beim Workcamp zu erfahren.

Sabine Fratzke, Christian Hütter: Radio free FM Panel, Workshop

Das (wahrscheinlich) letzte Workcamp will das Team von free FM zur neuen Ideenfindung nutzen. Nach einem kurzen Blick auf die Historie des Ulmer Senders werden wir Brainstormen und hoffentlich neue Schlüsse ziehen.

Sonntag, 19.11.2017 ab 12 Uhr

Sarah Händel (Mehr Demokratie Baden-Württemberg): Politische Kampagnenarbeit, Vortrag / Workshop

Wie mobilisiere ich in der digitalen Gesellschaft Menschen für komplizierte Themen? Wie sieht modernes Campaigning aus und mit welchen Mitteln wird gearbeitet? Diese Fragen wird Sarah Händel beim Workcamp anhand von Projektbeispielen, zB. die TTIP Kampagnen, in ihrem Vortrag beantworten und am Nachmittag mit euch eine eigene (virtuelle) Kampagne konzipieren und planen. Sie ist Geschäftsführerin vom Verein Mehr Demokratie Baden-Württemberg e.V. und Vorstand im Bundes- und Landesverband. Außerdem hat sie schon einige Kampagnen erfolgreich gefahren. Eine spannende Combo von Vortrag und Workshop nach der ihr ganz bestimmt klüger für zukünftige politische Arbeit seid.

Marie-Louise Timcke (Berliner Morgenpost / Journocode): Datenjournalismus

Schon während ihres Studiums hat sich Marie-Louise Timcke (Twitter @datentaeterin) mit dem Thema Datenjournalismus befasst und sich mit einigen anderen Mitstreitern selbständig gemacht. Wenn sie nicht gerade im Verschwörhaus zu Gast ist, analysiert die Berlinerin u.A. Wahldaten, Sozialstatistiken oder große Datensätze aus der Wirtschaft. In ihrem Vortrag gibt Sie eine Einführung in das Thema und stellt zB. ihre Recherchen zu CDU Stammwahlkreisen vor.

Klaus Waschkies (Radio 7): Recherche, Redaktion & Moderation, Workshop

Der langjährige Nachrichtenredakteur Klaus Waschkies ist Nachrichtensprecher bei Radio 7. Sein Workshop ist praxisorientiert und wird euch den journalistische Alltag im Privatmedium vermitteln. Es werden eigene Texte erarbeitet und Techniken vorgestellt, wie journalistische Inhalte schnell, effektiv, aber trotzdem seriös erarbeitet werden können.

Anmeldung

Überzeugt? Dann schnell noch anmelden und einen der Restplätze sichern!

Datenjournalismus – Praxis und Perspektiven

Im Juni und Juli haben wir mindestens drei Gelegenheiten für Datenjournalist*innen:

Am Dienstag, dem 4.7. haben wir ab 17:00 die Ehre, die MFG Akademie mit dem Event „Datenjournalismus – Praxis und Perspektiven“ zu beherbergen. Anhand von Praxisbeispielen zeigen Jan-Georg Plavec (Stuttgarter Zeitung), Marie-Louise Timcke (Journocode, derzeit Berliner Morgenpost) und Peter Welchering (Medienbüro Stuttgart) welche Methoden und Werkzeuge zur Verfügung stehen und leicht anzuwenden sind. Außerdem werden die Perspektiven des Genres als journalistisches Format und Berufsbild diskutiert. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für den OPEN! Minds Excellence Club (OMEx).

Wir freuen uns sehr, mit Jan-Georg und Marie-Louise zwei in Ulm schon als Jugend-hackt-Mentorin und Teilnehmer der OpenCityCamps bekannte Gesichter bei uns begrüßen zu dürfen – und nicht weniger natürlich auf Peter Welchering 😉

Schon vorher veranstalten wir aber am Dienstag, dem 13. Juni eine neuerliche Klassenfahrt zu DDJMonaco, dem regelmäßigen Münchener Treffen zu Daten und Storytelling. Sarah Pache und Mario Haim werden eine Studie zur Wahrnehmung von grafisch aufbereiteten Wahlprognosen vorstellen, und @cutterkom aka Katharina Brunner wird zur Visualisierung von Unsicherheit sprechen.

Wer mitfahren möchte: Wir treffen uns um 16:10 Uhr am Hauptbahnhof und fahren gemeinsam mit dem Bayernticket nach München. Die Rückkehr ist gegen Mitternacht geplant. Trag dich einfach in die Mitfahrliste im Planungspad ein!

Und nicht zuletzt sind beim Wikidata-Wahldatenworkshop vom 23.–25.6. bei uns im Verschwörhaus noch wenige Plätze frei – melde dich schnell an, wenn du dabei sein möchtest!

Klassenfahrt zum Datenjournalismus-Treffen in München!

Packt die Vesperboxen, schnürt die Wanderstiefel: Wir machen einen Ausflug! Und zwar am Dienstag, dem 29. November 2016 zu #ddjmonaco, dem Datenjournalismustreffen in München. Dieses Mal im IfKW der LMU, Oettingenstr 67, München.

Aber was gibt es denn da?

Jahaaa, das ist eine Frage, die dir Agnes Popp im Volontärsblog des Bayerischen Rundfunk beantworten kann, oder Bernd Oswald in seinem Blog: Daten können der Treibstoff für Journalist*innen sein, und mit recht überschaubarem Aufwand können sie sich auch die Fähigkeiten aneignen, diese Daten für eine Recherche darzustellen.

Am Dienstag werden @manuelmohr und Niels Ringler zeigen, wie sie die Twitter-Reaktionen auf die Schießerei im OEZ für BR Puls ausgewertet haben. Benedikt Witzenberger zeigt, wie die SZ dieselbe Nacht auf Twitter ausgewertet und dargestellt hat (nominiert für den deutschen Reporterpreis).

Wie kann ich da mitkommen?

Indem du dich bis spätestens Dienstag, 29.11. um 12:00 Uhr mittags im Organisationspad unter „Klassenfahrt aus Ulm“ mit deinem Namen einträgst und eine kurze Mail mit einer Kontaktmöglichkeit an stk (at) weinhof9.de schickst – wir teilen uns dann ein Bayernticket für die Hin- und Rückfahrt. Treffpunkt ist um 16:15 an Gleis 25 in Ulm Hbf. Die Rückfahrt aus München ist z.B. um 21:30 Uhr, dann sind wir gegen Mitternacht zurück.