Freie Bilder vom Schwörmontag – und warum das wichtig ist

Exakt zwei Stunden. So lange dauerte es von dem Zeitpunkt, an dem Martin Ansbacher erstmals als neuer OB die traditionelle Schwörrede hielt, bis der Wikipedia-Autor ThoBel-0043 sein Foto von diesem Moment auf Wikimedia Commons hochgeladen hatte. Und 16 Minuten später war dieses Bild auch im Wikipedia-Artikel von Ansbacher, der die acht Monate zuvor ganz ohne Foto von ihm auskommen musste.

Bei der vorangegangenen OB-Wahl 2015 war das noch etwas anders gelaufen: Damals hatten wir einen OB-Mat als Entscheidungshilfe für die Wahl gebaut, und damals hatten wir die Kandidat*innen explizit um Fotos unter einer freien Creative-Commons-Lizenz gebeten. So war das Feld quasi schon bestellt, um die zugehörigen Wikipedia-Artikel auch mit Portraits versehen zu können. Dieses Mal hatten wir uns dagegen entschieden, den OB-Maten neu aufzulegen. Also war die Herausforderung für die ehrenamtliche Wikipedia-Community, entweder anderweitig ein Foto unter Creative-Commons-Lizenz zu bekommen – oder selbst eins anzufertigen.

Auf diesem Bild ist eine erstaunlich hohe Quote an Menschen mit Wikipedia-Artikeln zu finden – oder von Leuten, die einen haben könnten

Auf diesem Bild ist eine erstaunlich hohe Quote an Menschen mit Wikipedia-Artikeln zu finden – oder von Leuten, die einen haben könnten

Bei der Amtseinführung Ansbachers hatte das nur so mittelgut geklappt – auf zwei der mit unserer Hauskamera gemachten Fotos ist er zu erahnen, aber nicht wirklich für eine Artikelbebilderung zu erkennen. Der Schwörmontag ist dagegen natürlich die perfekte Gelegenheit für solche Fotos. Nicht nur steht der OB da eine Stunde auf einem Balkon und kann nicht abhauen, während man ihn ablichtet. Auch im Publikum versammeln sich reihenweise Menschen, von denen es vielleicht bislang noch kein passendes Foto für die Wikipedia gibt.

Für den Artikel von Martin Bendel gab es bislang zum Beispiel nur ein Foto von der Seite vom Pandemie-Schwörmontag 2020. Auch der mit dem Ulmer Wissenschaftspreis ausgezeichnete Maximilian Fichtner hatte noch kein Artikelfoto. Und von der ebenfalls mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichneten Marianne von Schwerin gibt es momentan noch nicht einmal einen Wikipedia-Artikel.

Keine Ahnung, worüber Helga Malischewski, Peter Langer und Thomas Strobl sich hier unterhalten. Nettes Bild – dummerweise gab’s kein Foto, das Langer auch von vorne zeigt.

Keine Ahnung, worüber Helga Malischewski, Peter Langer und Thomas Strobl sich hier unterhalten. Nettes Bild – dummerweise gab’s kein Foto, das Langer auch von vorne zeigt.

Und manchmal können so auch ältere Artikelbebilderungen aktualisiert werden – das vorige Foto im Artikel von Alt-OB Gönner war immerhin schon 14 Jahre alt.

Eigentlich machen wir so etwas gerne. Auch dafür haben wir bei der DSEE-Förderung 2021 eine sehr schicke Kamera mit leistungsstarken Objektiven gekauft und setzen diese seither nicht nur für die Dokumentation unserer eigenen Arbeit ein, sondern auch für freie Medien für Wikimedia Commons. Denn mit jedem Foto und jedem Video in diesem freien Medienarchiv wächst ein gemeinsames Kultur- und Geschichtsgedächtnis, das von der ganzen Welt wiederverwendbar ist. Zwar dokumentieren auch Presse und Rundfunk jeden Tag, was bei uns in der Stadt und der ganzen Welt passiert – nur landen diese Inhalte bei den privaten Medien zunehmend hinter Paywalls und anderen Hindernissen, und der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss diese Werke nach einiger Zeit depublizieren. Und wiederverwendbar – für die Wikipedia, aber auch beispielsweise für uns hier auf der Website – sind diese Mediendateien sowieso nicht.

Noch ein Novum nach der letzten Kommunalwahl: Mit der 16jährigen Emilia Stella Schneider ist die jüngste Stadträtin der Geschichte in den Ulmer Gemeinderat eingezogen.

Noch ein Novum nach der letzten Kommunalwahl: Mit der 16jährigen Emilia Stella Schneider ist die jüngste Stadträtin der Geschichte in den Ulmer Gemeinderat eingezogen.

Andererseits müsste diese Arbeit gar nicht von Ehrenamtlichen wie ThoBel-0043 und uns abhängen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Kommunalverwaltungen könnten die Fotos, die sie auf ihren Websites veröffentlichen, einfach von sich aus unter eine Creative-Commons-Lizenz stellen. Und auch die Universitäten fotografieren ohnehin alle ihre Professor*innen – die per Definition in der Regel auch die Relevanzkriterien für einen Wikipedia-Artikel erfüllen. Da diese Werke ohnehin aus Rundfunkbeiträgen und öffentlichen Mitteln bezahlt werden, wäre es eigentlich ein Leichtes, zu sagen: Was öffentlich finanziert wurde, soll auch ein öffentliches Gut werden.

Bis dahin ist noch etwas Überzeugungsarbeit zu leisten. Die progressiven politischen Fraktionen könnten natürlich ihren Beitrag dazu leisten. Im Idealfall mit einer Satzung, die genau dieses Prinzip festlegt. Aber auch, indem sie selber die Fotos ihrer Mandatsträger*innen unter eine Freie Lizenz stellen. Wer mehr dazu wissen will: Wir helfen gerne :)

Alle Fotos von der Schwörfeier findet ihr in der zugehörigen Kategorie auf Wikimedia Commons!

PS: Zwei Stunden und 14 Minuten nach dem Schwur war auch der Wikipedia-Artikel zum Schwörmontag neu bebildert. Das vorherige Update von einem OB zum nächsten hatte noch vier Jahre gedauert. Die lokale Community scheint schneller zu werden :)

Katastrophenalarm und Hausmeisterei – Monatsbericht Juni 2024

Der Juni begann mit sich stapelnden Warnungen des Deutschen Wetterdienstes und des Hochwassernachrichtendienst Bayern: Starkregen war angesagt und außerdem war ein signifikantes Hochwasser für Iller und Donau zu erwarten.

Mit den mehreren Wasserschäden durch Starkregen vom vergangenen Jahr im Kopf gingen wir also in die Vorsorge. Es galt, die Abläufe rund um das Gebäude und die Fallrohre am Vordach rundherum zu kontrollieren und sicherzustellen, dass auch ein ergiebiger Dauerregen gut abfließen könnte. Gleichzeitig beobachteten wir den Stand der Iller am Pegel Kempten, der mit einigen Stunden Versatz auch den Pegel der Donau beeinflussen würde.

Beim Jahrhunderthochwasser (von denen wir in der Region seither gleich mehrere erlebten) 1999 war die Neu-Ulmer Innenstadt spektakulär abgesoffen. Seither haben beide Städte umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen unter anderem mit mobilen Spundwänden implementiert, so dass laut der bayerischen Prognosekarten ein hundertjähliches Hochwasser unser gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit betriebenes Haus eher nicht treffen würde. Bei einem Extremhochwasser über ein hundertjährliches Hochwasser hinaus wären wir laut Prognose aber mittendrin gewesen. Also galt es, den Keller zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass im Fall der Fälle nichts auf dem Boden stand, was durch Wasser verderben oder das Wasser kontaminieren würde.

Letztlich wurde es im Gegensatz zum südöstlichen Landkreis Neu-Ulm in der Stadt kein Extremhochwasser und die Maßnahmen reichten aus. Spektakulär sah es dennoch auch in der Stadt aus. Wir waren mit unserer Kamera unterwegs und haben den Zustand vom 1. Juni umfassend für Wikimedia Commons dokumentiert. Unsere Bilder sind in den Kategorien June 2024 floods in Ulm und June 2024 floods in Neu-Ulm einsehbar und dürfen zu den Konditionen der Creative-Commons-Lizenz wiederverwendet werden. Direkt am Tag danach war eines der Fotos auch eines der ersten Bilder im Wikipedia-Artikel zum Hochwasser in Süddeutschland 2024 (diff).

Gut, einen kleinen Baubetriebshof im Keller zu haben, mit dem man Gefahrenstellen sichern kann ;)

Das Hochwasser traf uns am Ende doch noch. Der bayerische HND misst auch an verschiedenen Messstellen den Grundwasserpegel, und der stieg nach dem Durchlauf der Hochwasserscheitel von Iller und Donau sehr rapide an. Und so drückte es auch an der tiefsten Stelle im Keller bei uns langsam herein. Der Bereich wurde durch Geräte aus unserem Mini-Bauhof sehr professionell abgeschrankt und das Wasser abgepumpt, so dass im Nachgang nur mehr einige Wochen lang die schon von den Wasserschäden vom letzten Jahr bekannten Trockungsgeräte die Restfeuchte aus dem Keller saugen mussten.

Unsere regelmäßigen Aktivitäten

Neben all der akuten Gefahrenabwehr lief natürlich weiterhin unser regelmäßiges Programm, zu dem wir im Juni wieder deutlich über 100 Menschen begrüßen durften.

Immer gerne nachgefragt: Der Lasercutter des Fablabs

Wir hatten wie gewohnt zwei offene Maker Mondays mit angeschlossener offener Holz- und Metallwerkstatt. Bei RAD-ikal technisch ging es wieder um technische Werkzeuge zur Förderung des Radverkehrs in der Doppelstadt, gemeinsam mit dem ADFC. Die Live let’s plays verabschieden sich nun erst einmal in die Sommerpause, fanden aber im Juni noch einmal wöchentlich mit vier Ausgaben statt. Immer noch zum Kernprogramm gehören die zweiwöchentlichen Abende um The Things Network/LoRaWAN, die zudem zwei Mal im Juni unsere Elektronikwerkstatt für alle Interessierten öffneten. Die CTF/PPP-Gruppe traf sich zwei Mal und spricht auch zunehmend Jugendliche an, die in die Welt des spielerischen Umgangs mit Computersicherheit eintauchen möchten. Beim Nähcafé reparierten Besucher*innen wieder ihre mitgebrachte Kleidung oder nähten Sommerstücke passend zur Saison um. Die F.U.C.K.-Gruppe hatte im Juni zwei Treffen für alle nicht-männlichen Menschen, die sich mit IT beschäftigen möchten, und das Jugend hackt Lab bot erneut seinen monatlichen Anlaufpunkt für alle jungen Menschen, die spielerisch einen Zugang zu IT und Freiem Wissen bekommen möchten. Um Freies Wissen ging es auch im 3. Viertel von Wiki loves Basketball, wo lokale Aktive einen maschinenlesbaren Zugang zu Stammdaten von Basketball-Spieler*innen in der semantischen Wissensdatenbank Wikidata schafften.

In der Werkstatt geht es weiter, hier mit der Inbetriebnahme der Metall-Fräsmaschine

Wie quasi jeden Monat gab es auch im Juni wieder eine Menge Hausmeistereiaufgaben. Die Holzwerkstatt beispielsweise sieht derzeit von Woche zu Woche anders aus, denn die eher provisorische Ersteinrichtung direkt nach dem Einzug weicht nun Schritt für Schritt einer durchdachteren Aufteilung, durch die auch die neu angeschafften Maschinen besser nutzbar werden. Gleichzeitig gehen wir systematisch den über die Jahre gewachsenen Fundus durch und markieren die Geräte und Werkzeuge, deren Nutzen für unsere Werkstatt eher gering scheint.

Auch im Atelier geht es voran: Eli hat eine weitere Druckpresse gebaut und getestet. Und auch die Keramikabteilung nähert sich der Inbetriebnahme. Die Tonabscheider sind gebaut und zumindest provisorisch installiert und auch der Brennofen wurde aufgebaut und ist bereit für erste Tests. Wer also schon eine Weile nicht mehr bei uns war, sollte das unbedingt nachholen – denn es gibt eine Menge Veränderungen zu entdecken.

Danke an alle, die an uns denken

Egal ob vor Ort oder aus der Ferne, wir freuen uns immer wieder über alle, die an uns denken und uns unterstützen. Sei es durch eine regelmäßige oder Einzelspende zum Beispiel auf betterplace oder direkt, aber auch über Erwähnungen und Erzählungen unserer Geschichte.

Ein besonderer Dank gilt diesen Monat der mehrfachen Erwähnung auf dem Panel „Caring for our Web – Software-Projekte als Care-Work“ auf der re:publica 2024. Dort stellte tante, der zuletzt auf den Denkanstößen 2024 als Referent in Ulm war, ab Minute 0:50:07 heraus, dass eine Stadt mit sehr viel Wucht und Dominanz in Ehrenamtsprojekte hineingrätschen kann. Ab Minute 0:53:56 erklärt er auf eine Publikumsnachfrage noch einmal kurz die Geschichte und nennt das Vorgehen der Stadt Ulm „the best practice for doing it the worst way“ – und Franziska Heine von Wikimedia Deutschland stellt klar, dass Wikimedia uns am neuen Standort unterstützt und dass das Vorgehen der Stadt kein gutes Beispiel für den Umgang einer Kommune mit der lokalen Ehrenamtscommunity ist. Vielen herzlichen Dank für diese shout-outs – und natürlich auch für die Förderung durch Wikimedia Deutschland, durch das wir unseren ursprünglichen und selbst gewählten Auftrag weiter verfolgen können!

Wasserstandsmeldung – Monatsbericht Mai 2024

Der Mai ist vorbei – und bis zur Hochwasserlage am Monatsende war es beinahe Business as Usual. Beinahe, denn in Süddeutschland war das wieder so ein Monat, in dem praktisch in jeder Woche ein Feiertag lag, weswegen (und wegen einer Erkrankung) ein paar der Termine ausfielen.

Trotzdem kommen wir wieder auf 16 Termine mit dem Standardprogramm: Vom Nähcafé über RAD-ikal technisch und den OpenStreetMap-Stammtisch, zwei Maker Mondays, zwei CTF-Treffen und zwei offene Elektroniklabore mit The Things Network/LoRaWAN. Nicht zu vergessen außerdem ein Treffen von F.U.C.K., ein Jugend hackt Lab und vier Live Let’s Plays.

Im Rahmen des Wikidata-Wettbewerbs Coordinate Me gab es außerdem ein zugehöriges Treffen für Interessierte, um Wikidata-Objekte wie Krankenhäuser oder Behördengebäude mit Koordinaten zu versehen. Und über das öffentliche Angebot hinaus fanden wie immer interne Organisations- und Arbeitstreffen sowie ein Plenum lokaler Klimaschützer*innen statt.

So weit, so unspektakulär eigentlich. Bis sich dann an den letzten beiden Tagen des Monats die Zeichen mehrten, dass uns nicht nur anhaltender Starkregen, sondern gar Hochwasser droht – weswegen wir Regenwasserabflüsse reinigten und das Haus auf alle Eventualitäten vorbereiteten. Das Ergebnis vorweg: Es gab zwar nasse Füße, aber keine schlimmeren Folgen. Aber das ist dann der Inhalt des Juni-Berichts :)

Wie alt sind unsere Kandidat:innen? Kleine Daten-Analyse zur Gemeinderatswahl in Ulm am 9.6.2024

Zur anstehenden Wahl wurden wir vor ein paar Wochen neugierig und wollten herausfinden wie jung bzw. alt unsere Ulmer Politiker:innen ungefähr sind. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und mal geschaut, welche Daten man dazu finden kann. Entstanden ist daraus dann ein längerer Bericht, der der Frage nachgeht wie gut der Gemeinderat die Ulmer Bevölkerung repräsentiert bzw. inwiefern die zur Wahl stehenden Listen der Bevölkerung statistisch ähnlich sehen. Dazu haben wir vor allem die Altersstrukturen der antretenden Listen, der Ulmer Bevölkerung und des aktuellen Gemeinderats miteinander verglichen.

Für Interessierte kann diese Analyse neben den Zielen, Inhalten und Kandidat:innen der verschiedenen Listen ergänzende Informationen liefern. Außerdem möchten wir mit diesem kleinen Daten-Projekt auch zum selber Machen einladen. Die Datensätze und der Programmcode zur Auswertung für eigene Analysen stehen auf GitHub zur Verfügung. Direkt möglich sind beispielsweise noch Auswertungen nach Geschlecht oder Stadtteilen. Außerdem kann der aktuelle Stand auch Ausgangspunkt für die Analyse zurückliegender Wahlen sein.

Unsere Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Die mittlere Ulmerin ist aktuell 40 Jahre alt. (Entsprechend dem Alters-Median, den wir hauptsächlich, also auch bei den nächsten Punkten dieser Liste verwendet haben).
  • Die 507 am 9. Juni zur Wahl stehenden Kandidat_innen sind im Mittel 51 Jahre alt. Dem Alters-Median nach sind nur 2 der 16 Listen jünger als die Ulmer Bevölkerung. Betrachtet man nur die Ulmer:innen im Wahlalter, also ab 16, sind nach Median 3 der 16 Listen jünger.
  • Der aktuelle Gemeinderat ist im Mittel um 22 Jahre älter als die Ulmer:innen. Bei seiner Wahl 2019 war er natürlich 5 Jahre jünger.
  • Die Ulmer Bevölkerung hat eine vergleichsweise gleichmäßige Alterstruktur, während im Gemeinderat die eher kleine Altersgruppe der 52- bis 69-jährigen bereits die Hälfte aller Mitglieder stellt. Das Feld der 507 im Juni zur Wahl stehenden Kandidat_innen bilden die Ulmer Bevölkerung mit Blick auf das Alter statistisch gesehen besser ab.
  • Von der gesamten Ulmer Bevölkerung dürfen ca. 70 % Wählen gehen. Von den Ulmer:innen im Wahlalter, also ab 16, sind es 83 %. (Diese Prozentangaben basieren auf 92.000 Wahlberechtigten.)

Zum vollständigen Bericht geht’s hier entlang. Und da Bilder viele Worte oft gut zusammenfassen, gibt’s die Ergebnisse natürlich auch als Grafik: Zum einene einen Vergleich der Altersverteilung der zur Wahl stehenden Listen miteinander (untere 16 Kurven) und mit der Ulmer Bevölkerung (oben)…

Vergleich der Altersstruktur der zur Wahl stehenden Listen untereinander (unten) und mit der Bevölkerung (oben). Die schwarzen Punkte auf der x-Achse markieren das Alter jeder einzelnen Person der jeweiligen Gruppe. Die schwarzen Kurven stellen annäherungsweise die jeweilige Altersverteilung dar, fassen also sozusagen die Punkte auf der x-Achse zusammen. Die etwas dickeren blauen Linien zeigen das Median-Alter der jeweiligen Personengruppe an. Die gestrichelte blaue Linie markiert durchgehend das aktuelle Median-Alter der Ulmer Bevölkerung (40 Jahre). Die orange Linie markiert das Wahlalter 16.

… und dann ein Vergleich Listen zusammengenommen (Mitte) mit der Bevölkerung (oben) und dem aktuellen Gemeinderat (unten).

Vergleich der Altersstruktur der zur Wahl stehenden Listen zusammengenommen (Mitte) mit der Bevölkerung (oben) und dem aktuellen Gemeinderat (unten). Die schwarzen Punkte auf der x-Achse markieren das Alter jeder einzelnen Person der jeweiligen Gruppe. Die schwarzen Kurven stellen annäherungsweise die jeweilige Altersverteilung dar, fassen also sozusagen die Punkte auf der x-Achse zusammen. Die etwas dickeren blauen Linien zeigen das Median-Alter der jeweiligen Personengruppe an. Die gestrichelte blaue Linie markiert durchgehend das aktuelle Median-Alter der Ulmer Bevölkerung (40 Jahre). Die orange Linie markiert das Wahlalter 16.

Am wichtigsten ist natürlich am 9.6.2024 zum Wählen zu gehen! Und deine Stimmen den vielen tollen Kandidat:innen aus den demokratischen Listen zu geben.

Kein Aprilscherz – Monatsbericht April 2024

Der April ist nun schon ein paar Wochen vorbei – eventuell berichten wir erst jetzt davon, weil wir erst einmal einen im März erreichten Meilenstein nachholend feiern mussten ;)
Wir zählen bei allen Veranstaltungen (eher konservativ) die Besucher*innen und bereits zum Maker Monday am 18. März haben wir die 1000-Personen-Marke gerissen. Wenn das kein Grund zum Feiern war!

Beim ersten Jugend hackt Lab wurden blinkende und leuchtende Anhänger gelötet, um einen Einstieg in den Umgang mit Elektronik zu finden

Auch ein Grund zum Feiern ist die Wiederbelebung des Jugend hackt Lab, das jetzt Jugend hackt Lab Neu-Ulm heißt. Am 27. April war die Auftaktveranstaltung und wir freuen uns sehr, dieses Nachwuchsprogramm wieder fest in der Doppelstadt verankern zu können. Danke an dieser Stelle an das neu gefundene ehrenamtliche Orgateam, das dieses Programm wiederbelebt hat und nun betreibt!

Ganz neu und selbstgebaut: Ein Leuchtschild mit unserem Logo

Ansonsten standen wir im April wieder mit soliden 17 öffentlichen Veranstaltungen im ganz normalen Schnitt. Beim Nähcafé, zwei offenen Maker Mondays und zwei TTN/LoRaWAN-Abenden mit offenem Elektroniklabor standen unsere Maschinen und Geräte zur Verfügung – natürlich begleitet mit freundlichem Austausch und gemeinsamem An-Dingen-Arbeiten. RAD-ikal technisch kümmert sich weiterhin um interessante Technikinfrastruktur für die Mobilitätswende, beim OpenStreetMap-Stammtisch ging es um Freies Wissen, zweimal traf sich die F.U.C.K.-Gruppe (immer häufiger auch mit weit angereisten Gästen), dreimal ging es bei Live Let’s Plays um Computerspielekultur und zweimal lud die CTF/PPP-Gruppe zum spielerischen Umgang mit IT-Sicherheitsthemen ein. Zum zweiten Mal fand außerdem eine Küche für alle statt.

Vor knapp 15 Jahren fing an der Uni Ulm an, was letztlich in unserem Haus mündete – und wir halten bis heute den Kontakt

Wie immer war auch außerhalb dieser öffentlichen Termine viel los. Eine Gruppe kümmerte sich um eine Wandbemalung als Willkommensnachricht beim Hintereingang, die ihr im Titelbild seht. Nach wie vor beschäftigen uns viele kleine Ausbauarbeiten bei der Beleuchtung und der Hausautomatisierung. Und natürlich war es wieder Ehrensache, zum Uni-Semesterstart den neuen Studierenden unser Haus zu präsentieren – schließlich sind wir ja aus der studentischen datalove-Gruppe hervorgegangen und pflegen bis heute den Kontakt zur Uni Ulm.

Das Jugend hackt Lab startet wieder – nun in Neu-Ulm

Ab Samstag, dem 27. April um 14 Uhr gibt es wieder ein Jugend hackt Lab in der Doppelstadt – nun auf der anderen Seite der Donau. Beim ersten Workshop geht es ums Löten lernen, denn das ist die Grundlage für viele Hardwareprojekte. Und ganz nebenbei hat man am Ende etwas schönes gebaut!

Alle zwischen 12 und 18, die Lust haben, können teilnehmen und einen Lötbausatz auswählen, zusammenbauen und mit nach Hause nehmen. Vom Axolotl über einen Space-Girl-Anhänger bis zum Jugend-hackt-Alpaka und darüber hinaus haben wir eine ganze Sammlung verschiedener Bausätze zur Auswahl. Anfänger*innen, die zum ersten Mal löten und das erlernen wollen, sind genauso willkommen wie Fortgeschrittene. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldungsmail an jhlab ‘at’ temporaerhaus.de hilft uns jedoch sehr bei der Planung!

Jugendarbeit liegt praktisch in unserer DNA: Schon in der studentischen Open-Data-Gruppe an der Uni Ulm gab es viele Überschneidungen mit MINT-Nachwuchsarbeit. 2015 brachten wir das zwei Jahre vorher gestartete Jugendförderprogramm Jugend hackt mit einer Wochenendveranstaltung an der Uni Ulm in den Süden und dort entstand auch die Idee für einen von der Community selbstbestimmten und -verwalteten Hack- und Makespace in der Stadt.

Flashback: Das war das erste Jugend hackt in Süddeutschland: 2015 an der Uni Ulm

Über die von 2015 bis 2019 durchgeführten Wochenendveranstaltungen hinaus war es uns aber immer ein Anliegen, auch über das Jahr hinweg Jugendprogramm anzubieten. Das Programm Jugend hackt fand hierfür eine Antwort mit den Jugend hackt Labs, die 2019 starteten – und es freute uns sehr, dass unsere Community neben Fürstenberg an der Havel Gastgeberin eines der zwei ersten bundesweiten Labs wurde, denen über die Jahre 18 weitere Standorte folgten.

Noch viel mehr freut uns daher, dass nach dem vorzeitigen Ende unserer Aktivitäten in Ulm und eineinhalb Jahren Zwangspause das Jugend hackt Lab in Neu-Ulm ab dem 27. April 2024 zurückkehrt. Bereits im letzten Jahr hat sich eine Gruppe ehrenamtlicher Mentor*innen gefunden, die dieses wertvolle und mehrfacht preisgekrönte Programm in den SpoSo-Räumen fortführen möchte.

Jahresmotto 2019 war MACHT. CODE. und das ist ganz ernst gemeint so: Wer mit Code Realitäten schafft, übt damit Macht aus. Wir möchten Jugendliche dabei begleiten, diese Macht zu hinterfragen.

Künftig soll es einmal im Monat einen Termin des Jugend hackt Lab geben, abwechselnd mit offenen Treffs und Workshops zu wechselnden Themen. Dabei geht es nicht einfach nur um Technik und Programmieren lernen: Wir begreifen Technik als ein Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung und möchten Jugendliche dazu einladen, nicht nur zu konsumieren, sondern sich mit diesen Mitteln aktiv im eigenen Umfeld einzubringen und die politischen Dimensionen von Freier Software, Freier Hardware, Offenen Daten und Transparenz zu erkunden.

Fotos: Axolotl Fanclub Badge, CC BY-SA 4.0 blinkyparts.com; Mittagessen draußen beim ersten Jugend hackt in Ulm, CC BY 3.0 Eva-Maria Kühling/Peter Wozniak; Jugend hackt in Ulm 2019, CC BY 4.0 Holger Dorn (Jugend hackt)

Auf zur Sommerzeit – Monatsbericht März 2024

Sonne! Regen! Saharastaub! Wechselhaftes Wetter! Aber immerhin Sommerzeit! Das alles hat uns der März gebracht, neben ganzen 19 öffentlichen Veranstaltungen des temporärhaus. Hervorheben möchten wir davon diesen Monat den Vortrag über The Human Cost of AI, den Workshopabend Wikidata loves Basketball und das über drei Tage gehende LokaliCon-Treffen der deutschlandweiten Lokalen Community-Räume der Wikipedianer*innen (das trotz der drei Tage nur einmal für die Statistik zählt). Außerdem fand erstmals eine Küche für alle im Rahmen des Klimabündnis statt, das auch vom Haus der Nachhaltigkeit unterstützt wird.

Blick auf die Bühne, auf der Mophat Okinyi zugeschaltet ist und berichtet. Im Vordergrund schemenhaft die Zuhörenden.

Da der Input zu den menschlichen Kosten des aktuellen KI-Hypes so perfekt zu den eine Woche später startenden Ulmer Denkanstößen passte, konnten wir Prof. Rebekka Hufendiek für die Moderation gewinnen. Mophat Okinyi führte eindrucksvoll die Arbeitsbedingungen von Clickworkern beispielsweise in seinem Heimatland Kenia aus, die nicht nur das Training von „KI“ erst ermöglichen, sondern sich jeden Tag als erste Moderationsinstanz durch Hass- und Gewaltdarstellungen auf den Social Networks der einschlägigen Tech-Konzerne kämpfen müssen. Danke an den CCC Ulm und Guido Sondern für die Vermittlung und Zusammenarbeit zu diesem Programmpunkt!

Daneben liefen wie gewohnt 15 Mal die regelmäßigen Termine, vom OpenStreetMap-Stammtisch über das Nähcafé, RAD-ikal technisch, vier Live Let’s Plays und je zwei Ausgaben von F.U.C.K., des Maker Monday, von CTF/PPP und dem TTN/LoRaWAN-Abend, der wie berichtet nun auch ein offener Abend für alle Dinge rund um das Elektroniklabor ist.

Karo steht auf der Bühne und erklärt den Zusammenhang zwischen Verschlusszeit und ASA/ISO bei der Fotografie.

Bei einem der F.U.C.K.-Termine ging es um Fotografie und wie ASA/ISO, Blende und Verschlusszeit zusammenspielen. Fast schon trivial für Karo, die sich sonst tagsüber mit Quantenoptik beschäftigt. Wir haben derweil auch allgemein mit Fotografie gespielt, um Aufnahmen von Objekten unter Freier Lizenz auf Wikimedia Commons hochzuladen. Und wie beschrieben möchten wir unseren Fotocopter einsetzen, um auch Aufnahmen aus der Luft als Freies Wissen der Welt zur Verfügung stellen zu können.

Hausbauarbeiten, Hausputzwochenende, Werkstatt und Atelier

Nach getaner Aufräum- und Putzarbeit sitzen 13 der am Wochenende Aktiven beim gemeinsamen Essen.

Wir zählen bei den Monatsberichten traditionell nur die Termine, die sich an die allgemeine Öffentlichkeit oder an Gruppen aus dem selbstlos aktiven Digitalen Ehrenamt richten. Wie schon seit Beginn der Communityarbeit am Weinhof und auch seit der Wiedereröffnung in Neu-Ulm steht diesen öffentlichen Terminen stets mindestens eine ebenso große, wenn nicht mehrfache Zahl inoffizieller, interner und rein ehrenamtlich bestrittener Arbeitstreffen gegenüber. Praktisch alles an der Infrastruktur vom schnellen WLAN über das Zugangssystem bis zum Getränkeautomaten hängt bei uns an ehrenamtlichem Engagement – und das bedarf regelmäßiger Arbeitseinsätze, die gemeinsam natürlich mehr Spaß machen als alleine.

Dazu gehört im März ein Frühjahrsputz-Wochenende zu Beginn des Monats, wo wir gemeinsam mit den Aktiven des Haus der Nachhaltigkeit unsere gemeinsamen Räume aufgeräumt und umorganisiert haben, plus Reinigung von Fensterflächen, Böden und weiteren Orten. Wir haben dabei unter Anderem das Elektroniklabor umorganisiert, Staub gewischt, Fenster geputzt und nicht zuletzt gemeinsam gebruncht.

Felix, Max und Jana verfrachten einen Parkscheinautomaten auf zwei Bürostühlen durchs Haus

Wir haben Dinge und Geräte an neue Orte verfrachtet und vor allem auch die Werkstatt aufgeräumt. Denn aufgrund einer Umorganisation der Flächen gemeinsam mit dem HdN können wir nun direkt auf der anderen Seite der Elektronikwerkstatt eine Atelierfläche für Sticken, Nähen, Siebdruck, Linoldruck, Cyanotypie und alle möglichen weiteren künstlerischen Dinge einrichten \o/

Wir haben ein Feld des Schwerlastregals in der Holzwerkstatt abgebaut und aus Vereinsmitteln die notwendigen Regalständer beschafft, um ein zweifeldiges Schwerlastregal beim Atelierbereich für die Unterbringung aller Kunstutensilien zu schaffen. Dort liegt nun alles, was wir für all unsere künstlerischen Angebote benötigen.

Gemeinsam wird eines der Regalfelder in der Werkstatt abgebaut, um es ins Atelier bringen zu können.

Das Aufräumen in der Werkstatt galt aber nicht nur der Einrichtung der Atelierflächen. Einerseits haben wir eine der Werkbänke ins Atelier umgezogen, auf der künftig dort gearbeitet werden kann. Und die durch den Regalabbau freigewordene Fläche dient nun einer anderen mobilen Werkbank als Ort.

Andererseits haben wir in der Mitte der Holzwerkstatt nun Platz für die weiteren, aus der DSEE-Förderung beschafften Holzverarbeitungswerkzeuge, die nun an ihrem Platz stehen. Wir haben in den nun über sieben Jahren viele Erfahrungen mit dem Betrieb einer offenen Werkstatt sammeln können – was möchten Menschen bei uns bauen, welche Geräte braucht es dafür und vor allem: Mit welchen Geräten bekommt man auch dann gute Ergebnisse, wenn man nicht jeden Tag professionell mit ihnen arbeitet. Wir möchten hier noch gar nicht zu viel verraten und viel lieber ausführlich in einem separaten Post beschreiben. Wer zu den Maker Mondays kommt, kann die Maschinen aber schon jetzt bewundern – und nach dokumentierter Unterweisung auch damit arbeiten!

Der Ausblick

Auf den März folgt der April – und einerseits geht dann schon wieder ein regelmäßiger neuer Programmpunkt aus dem Ehrenamt für die Allgemeinheit an den Start, über den wir bald berichten werden.

Andererseits sind wir ja nicht die einzigen, die unser gemeinsames Haus bespielen und deswegen möchten wir auch ausdrücklich auf das Monatsprogramm unserer Haus-WG-Partner*innen des Haus der Nachhaltigkeit verweisen. Im April läuft noch die Fotoausstellung, die zu den allgemeinen Öffnungszeiten (siehe unserer beider Kalender) zugänglich ist. Und im April-Programm des HdN finden sich Perlen wie ein Workshop gegen rechte und diskriminierende Stammtischparolen des VVN Ulm und des FCLR Ulm am 15.4. sowie die Eröffnung der Leihbar am 18.4., wo ihr künftig praktische Gebrauchsgegenstände aus einer Bibliothek der Dinge entleihen können werdet.

Es lohnt sich also, beide Terminkalender im Auge zu behalten. Und wir würden uns freuen, euch bei uns begrüßen zu können – egal ob bei Angeboten des HdN oder bei uns und egal ob ihr zum ersten Mal da seid oder ob ihr wiederkommt!

Freie Fotos aus der Luft – wir haben eine Fotodrohne

Dieser Artikel ist Teil einer Serie, in der wir einige unserer neuen, wertvollen Anschaffungen vorstellen möchten, die wir dank einer Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt umsetzen konnten.

Update: Für die mit der Drohne gemachten Fotos und Videos gibt es nun die Kategorie Drohnenfotografie temporärhaus auf Wikimedia Commons. Dort sind die Inhalte nach Jahr sortiert abgelegt.

Durch unsere enge Verbindung zu Wikimedia Deutschland und den vielen Projekten zu Freiem Wissen wie Wikipedia, Wikimedia Commons, Wikidata und so weiter haben wir schon immer sehr gerne zu Freiem Wissen beigetragen. So haben wir historische Bilder Ulmer Straßenbahnen aus der Bevölkerung gesammelt und mit der Scannerstation der Stuttgarter Community der Allgemeinheit unter Freier Lizenz verfügbar gemacht.

Was uns aber schon immer ein bisschen gefehlt hat, auch weil andere lokale Räume damit so wunderschöne Fotos machen, ist eine Drohne mit guter Kamera.

Draufsicht auf den Quadcopter mit Fernsteuerung

Durch die Förderung der DSEE konnten wir nun eine DJI Air 3 Drohne anschaffen. Und das eröffnet uns richtig viele Einsatzgebiete, z.B. tolle Luftbilder von historischen Gebäuden, Naturdenkmälern und anderen interessanten Objekten in der Region. Und das kommt danach natürlich alles zu Wikimedia Commons, zur freien Verfügung für alle. So können wir vielleicht bald auch Einreichungen für die Wettbewerbe Wiki loves Monuments oder Wiki loves Earth machen.

Nach ein paar Jahren des Übergangs gilt seit dem 01.01.2024 für alle Drohnenmodelle verpflichtend die aktuelle Verordnung der EU. Unsere Drohne liegt in der offenen Kategorie A1, UAS-Klasse C1, was bedeutet, dass man sie mit einem entsprechenden Führerschein in der Nähe von (aber nicht über) Menschen, sowie nahe an Gebäuden, fliegen darf. Für unseren Einsatzzweck daher sehr passend. Pro Akku haben wir auch eine Flugzeit von realistisch ca. 30-35 Minuten, was entspanntes Fliegen und Ausrichten für’s Foto erlaubt. Und wir haben gleich drei dieser Akkus gekauft. Als Betreiber der Drohne (nicht als Pilot!) tritt der temporärhaus e.V. auf, so dass die nötige Haftpflichtversicherung für unsere Mitglieder über den Verein abgedeckt ist.

Ein sehr begeisterter Matthias pilotiert die DJI Air 3 im Wohnzimmer

Was machen wir also mit der Drohne bzw. was kannst du mit der Drohne mit uns machen? Wir werden regelmässig mit der Drohne auf Fototour gehen, und wenn du die Drohne fliegen darfst (A1 Führerschein), dann bist du herzlich eingeladen mitzukommen und mitzumachen. Wir planen aktuell die ersten Touren, z.B. sind die Bundesfestungen rund um Ulm ein guter Anlass für einen Anfang. Sobald es mehr spruchreifes gibt, wirst du es hier bzw. in unserem Kalender finden.

An dieser Stelle natürlich einen großes Danke an Wikimedia Deutschland sowie der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die uns durch Ihre Förderungen solche Hardware und Projekte überhaupt erst ermöglichen.

Die LokaliCon, das Treffen der lokalen Wikipedia-Community-Räume in Neu-Ulm

Vom 22. bis zum 24. März treffen sich gerade über 20 ehrenamtliche Wikipedia-Aktive aus Berlin, Fürth, Hannover, München und Neu-Ulm für ein Vernetzungstreffen im temporärhaus. Sie alle sind in den über Deutschland verteilten Lokalen Community-Räumen aktiv, also Anlaufpunkten in Ladenlokalen, in denen sie gemeinsam mit der jeweiligen Stadtgesellschaft an Freiem Wissen in der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten arbeiten können.

Zwischenmoderation beim Praxisaustausch, wie die einzelnen Räume die örtliche Öffentlichkeit erreichen

Egal ob Arbeit an Wikipedia-Artikeln zur Stadtgeschichte, für Drohnenfotografie oder der Fotodokumentation aktueller Ereignisse in der Region sowie spannender alter Technik: Das alles geht viel besser und mit mehr Spaß, wenn man es gemeinsam tut. Deswegen gibt es seit 2014 in mittlerweile sechs großen Städten in Deutschland Lokale Räume als Vernetzungsorte für die örtliche Ehrenamtscommunity. Sie werden alle von Wikimedia Deutschland finanziell gefördert.

Demonstration der Zeitreise-Bildslider aus Fürth auf unserer Bühne

Erstmals treffen sich nun Aktive aus den verschiedenen Räumen an diesem Wochenende zu einer eigenen Austausch-Minikonferenz und wir freuen uns sehr, wieder Gastgeber*innen für eine Wikimedia-Veranstaltung sein zu können. Von der Nachwuchsgewinnung über die Öffentlichkeitsarbeit geht es bis zu ganz praktischen Beispielen wie den beeindruckenden Zeitverschiebungs-Bildern aus Fürth, mit denen historische und aktuelle Aufnahmen desselben Orts miteinander verglichen und erlebbar gemacht werden.

Auf der Stickmaschine wird ein Hoodie mit dem Wikipedia-Ball bestickt

Wir haben uns bereits von vielen schönen Beispielen inspirieren lassen können, die wir in der Doppelstadt in die Praxis umsetzen möchten. Beim temporärhaus-erleben-Ausklang des heutigen Nachmittags konnten wir uns hoffentlich revanchieren, beispielsweise mit ganz persönlich auf der Stickmaschine veredelten Kleidungsstücken, auf denen nun ein Wikipedia-Ball und andere Dinge prangen. Morgen geht es noch einmal weiter – und wir hoffen, die vorher ausgemachten Ziele konnten am Ende rundum erfüllt werden :)

Die Post-it-Wand mit einem Teil der vorab festgehaltenen Wunschziele für das Wochenende

In dieser Wikimedia-Commons-Kategorie findet ihr Fotos vom Workshopwochenende!

Winterendspurt – Monatsbericht Februar 2024

Der Februar ist zwar der kürzeste Monat im Jahr, in den 29 Tagen haben wir es aber dennoch geschafft, 16 eigene öffentliche Termine unterzubringen – und zusätzlich einen Auswärtsbesuch in Backnang, einen F.U.C.K.-Vernetzungsworkshop bei uns im Haus und natürlich wieder viele interne Arbeitseinsätze.

Foto aus der Werkstatt: Seppi und bastelbot bohren Dinge mit der Ständerbohrmaschine

Bei den Maker Mondays bleibt der Andrang weiterhin hoch: Bei beiden Terminen waren wieder rund 30 bzw. 40 Menschen bei uns und es freut uns sehr, dass wir alle zwei Wochen so vielen Ideen zur Umsetzung verhelfen können. Am 5. Februar fiel der Maker Monday erneut mit dem Nähcafé zusammen, so dass wir an diesem Tag über 50 Menschen im Haus begrüßen durften. Zwei Mal traf sich die Gruppe rund um The Things Network und LoRaWAN. Mittlerweile bietet diese Gruppe parallel eine allgemeine Öffnungszeit für alle an, die sich auch abseits der Sensor-Funktechnik mit unserer guten Elektroniklabor-Ausstattung beschäftigen möchten.

Im Elektroniklabor inspizieren drei Menschen eine Platine, die rechts unter dem Stereomikroskop liegt. In der Mitte ist das Videobild der Platine unter dem Mikroskop auf einem Bildschirm zu sehen.

Mit der Gruppe RAD-ikal technisch haben wir seit Februar ein neues monatliches Angebot in Kooperation mit dem ADFC. Hier geht es um Innovationen und Experimente rund um Fahrrad und die Mobilitätswende – beispielsweise die OpenBikeSensoren, mit denen man auf dem Fahrrad fahrend den Überholabstand passierender Autos messen und auswerten kann.

Foto vom F.U.C.K.-Vernetzungstreffen: Menschen sitzen auf im Halbrund aufgestellten Sofas, während eine Person auf der Bühne etwas am Flipchart erklärt.

Wie gewohnt wöchentlich ging es bei den Live Let’s Plays um Computerspielekultur, während die drei Capture the Flag-Treffen sich mit der spielerischen Herangehensweise an IT-Sicherheit beschäftigen. Neben dem überregionalen Vernetzungsworkshop von FLINTA* und Computerkram gab es auch im Februar wieder zwei F.U.C.K.-Abende, unter anderem mit einem Lötworkshop, bei dem Solarleuchten gebaut wurden. Nicht zuletzt traf sich wie jeden Monat der OpenStreetMap-Stammtisch in unseren Räumen.

Lötworkshop: Zwei Teilnehmerinnen beugen sich mit Lötkolben in der Hand über ihre Werkstücke

Spätestens seit dem Chaos Communication Camp 2023 ist die Vernetzung mit anderen selbstbestimmten Räumen in der Region deutlich enger geworden. So war am 3. und 4. Februar eine Gruppe von Aktiven aus Neu-Ulm in Backnang zu einem Vernetzungstreffen zu Gast. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft und den Austausch!

Neben all unseren Veranstaltungen gab es natürlich auch eine ebenso beeindruckende Sammlung von Veranstaltungen des Haus der Nachhaltigkeit in den gemeinsamen Räumen. Hervorheben möchten wir hier das Methodenlabor Liberating Structures, das wir auch über unseren Kalender beworben haben. Abseits der Öffentlichkeit gab es auch wieder viel hinter den Kulissen zu tun:

Sophie lehnt an zwei LED-Matrizen aus Holz

Wir bringen nicht nur nach und nach immer noch die Beschaffungen aus der DSEE-Förderung in Betrieb, uns laufen weiterhin immer noch spannende Sachen zu :) Einen lustigen Zuwachs bekamen wir im Februar vom Team von Widerstand und Söhne, die uns zwei große LED-Matrizen vermachten, für die sie keine Verwendung mehr hatten. Wir wissen zwar noch nicht ganz genau, wo wir diese passend aufstellen, aber der erste Test ergab: Hübsch sieht das aus!

Henning schaut sehr zufrieden in die Kamera. Er stützt sich dabei mit der Hand auf dem frisch aufgebauten Frästisch in der Holzwerkstatt ab.

Auch richtig hübsch ist unser neuer Frästisch, über den sich Henning hier im Bild freut. Bei dem wissen wir außerdem schon, wo wir ihn aufstellen wollen (also den Frästisch, nicht den Henning). Nachdem der Tisch von Seppi angepasst und umgebaut wurde, erweitert er unsere Fähigkeiten in der Holzwerkstatt. Auch das ist wieder ein tolles neues Stück Hardware, das wir aus der DSEE-Förderung beschaffen konnten – aufgrund der vielen Neuanschaffungen wird die Holzwerkstatt demnächst aber noch einmal einen ganz eigenen Bericht bekommen. Und noch etwas hat sich im Februar in der Werkstatt geändert: Der provisorische Staubschutzvorhang wurde durch einen nicht-mehr-ganz-so-provisorischen Moltonvorhang getauscht.

Auch unsere Mitbewohner*innen vom Haus der Nachhaltigkeit waren im Februar vor und hinter den Kulissen fleißig. Was gemeinsame Infrastruktur angeht, hat die Küche einen ordentlichen Ausbau genossen und ist jetzt besser ausgestattet denn je zuvor. Zu guter Letzt ist passend zu den Wochen gegen Rassismus im März die „Better Images of AI“-Fotoausstellung im Salon vom HdN-Team durch Fotografien aus dem Photovoice-Projekt von Jugendlichen aus Deutschland und Südafrika ersetzt worden. Damit kann nun der Endspurt durch die letzten Wochen der Winterzeit starten!