Der Sprudelfaktor – Monatsbericht Januar 2024

Schon wieder ist ein Monat vorbei, Zeit für den Rückblick auf den Januar! Mit 18 öffentlichen Veranstaltungen, einem offiziellen Besuch bei uns und mindestens einem Auswärtstermin haben wir zum Jahresauftakt gleich einen neuen Rekord geschafft.

Ganz regelmäßig finden die zweiwöchentlichen Maker Mondays statt, und bei beiden Terminen waren sie wieder ein Publikumsmagnet mit je 30 bis 40 Anwesenden, die in der Holzwerkstatt, an den 3D-Druckern oder am Lasercutter arbeiteten. Am 8.1. fiel der Makermonday zudem mit dem Nähcafé zusammen, so dass vorne geschnitten und genäht wurde, während hinten im Haus Fräsen und Leimen dran waren. Drei Mal traf sich die Gruppe um The Things Network/LoRaWAN zu ihren offenen Abenden, zwei Mal ging es bei Capture The Flag/PPP um die spielerische Annäherung an Prinzipien der IT-Sicherheit, und fünf Mal beschäftigten wir uns bei Live Let’s Plays mit verschiedenen Themen rund um aktuelle Computerspielekultur.

Auch Freies Wissen stand im Januar zudem ganz selbstverständlich auf der Tagesordnung: Wir näherten uns mit einer Einführung in Wikifunctions mit mehreren Interessierten diesem mächtigen Werkzeug, das im Zusammenspiel mit Knowledge Graphs fast wie Magie wirkt. Ein solcher Knowledge Graph ist die Freie Wissensdatenbank Wikidata, und bei Wikidata loves Basketball fuchsten sich mehrere Aktive in die Frage hinein, wie sie über Basketball-Bundesliga-Spieler-IDs Eigenschaften wie Größe oder Gewicht von tausenden Basketballspielern maschinell in Wikidata importieren können. Nicht zuletzt traf sich auch der OpenStreetMap-Stammtisch wieder in unseren Räumen.

Am 10.1.2020 wurde zum ersten Mal F.U.C.K. aus unserer Community für die Region organisiert. Und so gut FLINTA* Und Computer Kram (so heißt das ausbuchstabiert) von Anfang an besucht war, blieben nur wenige Wochen der Normalität vor… naja, ihr wisst schon. Umso toller ist es, dass fast exakt vier Jahre später am 07.01.2024 F.U.C.K. am neuen Ort wieder startete. Zwei Termine fanden im Januar bereits statt. Ab jetzt wird es dieses Treffen alle zwei Wochen bei uns geben – und das freut uns sehr!

Besuch aus Offenbach

Gruppenbild mit anwesenden Aktiven und der Besucher*innengruppe aus Offenbach unter dem Flipdot-Anzeiger

Im Januar haben wir auch die schon vom Weinhof altbekannte Tradition fortgesetzt, zu zeigen, wofür wir stehen: Eine Delegation aus Offenbach von der dortigen Stabsstelle Digitalisierung, der Stadtbücherei und dem Digital Retro Park waren zu Besuch und ließen sich von uns erzählen, warum wir tun was wir tun, wie wir ab den frühen 2010ern mit der Stadt Ulm zusammenarbeiteten und wie wir jetzt die Digitalisierung in der Doppelstadt begleiten und voranbringen möchten. Wir bedanken uns herzlich für den offenen Austausch und die Mitbringsel! Wer aus erster Hand erfahren möchte, was wir tun und wie wir das tun: Wir freuen uns wie von Anfang an über Besuche! :)

Auswärtstermin in Fürth

Gruppenbil der Teilnehmerinnen beim Workshop in Fürth. CC BY 4.0 Kaethe17

Bild, von Kaethe17, CC BY 4.0

Es waren nicht nur Menschen bei uns, sondern Aktive aus unserem Raum waren auch anderswo unterwegs. Eli war beim Workshop zum Umgang mit Antifeminismus im FürthWiki-Laden, einem weiteren lokalen Community-Raum, der von Wikimedia Deutschland unterstützt wird. Das FürthWiki ist als eines der immer noch aktiven und sehr umtriebigen Stadtwikis ein total spannendes Projekt, bei dem es vor allem um die Bewahrung der Stadtgeschichte (zum Beispiel Straßen und ihre Geschichte und ihre historische Benennung) geht – aber auch um die Digitalisierung von Artefakten und historischen Dokumenten, so dass sie Teil des Freien Weltwissens werden können.

Wer sich für solche Veranstaltungen interessiert: Das WikiMUC in München wird im Mai einen Editathon zu Künstlerinnen der Villa Stuck veranstalten!

Außerdem hatten wir uns auf dem Chaos Communication Congress weiter mit Hackspaces aus unserer Gegend vernetzt, u.A. mit Heilbronn, Tübingen, Backnang, Aalen und natürlich dem freiraum in Ulm. Hier gab es bereits gegenseitige Besuche, die wir in den kommenden Monaten noch weiter ausbauen werden.

Weitere Umbauarbeiten im SpoSo

Blick auf die Eingangstür. Dani montiert auf dem Boden das Schienensystem für die Molton-Montage.

Neben all den öffentlichen Terminen gab es wie immer noch eine ganze Reihe interner Arbeitstreffen, Experimentierabende und Projektarbeiten. Nach wie vor bauen wir an der Hausinfrastruktur weiter, und im Januar kam unter anderem ein Moltonvorhang an einem Schienensystem an der Eingangs-Glastür dazu. Die Glastüren haben nämlich beeindruckende Spaltmaße, durch die im Winter ordentlich der Wind pfeift. Der Molton sorgt hoffentlich künftig dafür, dass nicht allzu viel Wärme unnötig durch die Türe verloren geht, wenn die Räume geschlossen sind.

Vor der Montage standen die Tischbeine mit Wackelaugen ausgestattet bereit

Außerdem haben wir einige weitere Zugänge aus der DSEE-Förderung zusammengebaut und installiert: Aus der Sammlung von Tischbeinen und -Platten haben wir fertige Tische aufgebaut. Im Hackcenter ergänzen nun mehrere rollbare Tische und Stühle die vorhandenen Sitz- und Arbeitsgelegenheiten.

Der Trinkwasserspender in all seiner Pracht. Sein Display und die Zapfnase leuchten blau, Karaffen für das Wasser stehen daneben bereit.

Und in der (in den vergangenen Monaten von den Menschen des Haus der Nachhaltigkeit aufgebauten) Küche beim Eingangsbereich steht nun ein Trinkwasserspender. Wer einfach nur gekühltes, gefiltertes und auf Wunsch auch sprudelndes Wasser trinken möchte, bekommt das nun gratis am Wasserspender – das war ein lange gehegter Wunsch, den wir durch die Förderung nun endlich umsetzen konnten.

Ordnung trotz Chaos – Neue Regale und Lagerkisten

Dieser Artikel ist Teil einer Serie, in der wir einige unserer neuen, wertvollen Anschaffungen vorstellen möchten, die wir dank einer Förderung durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt umsetzen konnten.

Seit unserem Einzug in Neu-Ulm leben wir an manchen Stellen immer noch aus den Umzugskartons, in denen unsere Materialien knapp ein Jahr lang eingelagert waren. Am Weinhof konnten wir viele unserer Geräte und Gegenstände in Einbauschränken aus Sparkassenzeiten unterbringen. Wir hatten zwar schon Ende 2021 einige Schwerlastregale und Lagerkisten beschafft, die uns die Betriebsaufnahme vor allem in der Werkstatt seit September sehr vereinfacht haben. Durch die Förderung konnten wir nun weitere Industrieregale, Sichtlagerboxen und Lagerkisten beschaffen, mit denen wir gerade nach und nach die verbleibenden Umzugskartons auflösen und unser vielfältiges Material zugänglicher und übersichtlicher organisieren können.

Auch im Backstagebereich können wir jetzt sortieren: Wo sind die DI-Boxen, wo die XLR-Adapter und wo die Dinge, die furchtbare Dinge mit HDMI machen?

Egal ob Netzteile mit verschiedenen Spannungen für Hardwareprojekte, Teilesortimente für Workshops oder die Veranstaltungstechnik im Bühnenbackstage, alles kann nun einen definierten und beschrifteten Platz bekommen, so dass es bei Bedarf schnell gefunden und nach Gebrauch wieder an den richtigen Platz zurückkehren kann.

Nicht zuletzt konnten wir einen umfangreichen Grundstock an persönlichen Lagerkisten beschaffen. Jedes aktive Mitglied kann dadurch eine Kiste haben, in der eigenes Material zwischengelagert sein. Seien es um aktuelle Projekte zwischenzulagern, wenn man gerade nicht daran arbeitet, persönliche Gegenstände, eine Packung Tee oder auch die gemütlichen Hausschuhe, die man gerne im Haus tragen möchte.

Ordnung für persönliche Gegenstände und Projekte!

Bei den persönlichen Lagerkisten haben wir uns für klassische graue Euronormbehälter im Maß 40cm × 30cm × 22cm entschieden. Das ist ein guter Kompromiss zwischen genug Platz und nicht zu viel Platz. Die momentan 64 Kisten müssen ja auch gelagert werden. Selbst auf über 1000 Quadratmetern wird es auch mal knapp. Und, sind wir ehrlich, große Kiste bedeutet auch schnell große Unordnung.

Auch das Fluepdot freut sich

Aktuell gestaltet jede Person ihr Label selbst, aber vielleicht gibt’s in naher Zukunft auch schicke, aber trotzdem pesonalisierte gemeinsame Labels. Hauptsache ist gerade: Wir sind wie von Anfang an chaotisch organisiert, organisieren aber unser Chaos, wo es geht.

Silvesterglück – Monatsbericht Dezember 2023

Das erste Silvester im neuen Haus ist gefeiert, der Dezember und das damit verbundene Jahresendfieber sind abgeschlossen. Zeit für einen Rückblick!

Der Flipdot-Anzeiger ist jetzt fest an der Wand montiert und zeigt Dinge an – hier zum Beispiel, dass heute LoRa-Abend war.

Der Dezember ist durch die Feiertage, Weihnachtsfeiern und den Chaos Communication Congress immer ein besonderer Monat. Dementsprechend hatten wir auch „nur“ elf öffentliche Veranstaltungen, die dafür aber wieder gut besucht waren. Alleine der Maker Monday lockte wieder 25 wiederkehrende und neue Besucher*innen in unsere Räume. Auch das monatliche Nähcafé mit der Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit ist eine feste Größe in unserem Programm geworden. Vier Live Let’s Plays luden bei Wohnzimmeratmosphäre in das Eintauchen in die Gaming-Welt ein, zweimal traf sich die Gruppe von The Things Network/LoRaWAN zu einer Öffnungszeit, und zweimal konnten IT-Sicherheitsinteressierte bei Capture the Flag-Abenden teilnehmen. Und nicht zuletzt gab es auch wieder den monatlichen OpenStreetMap-Stammtisch.

Umbauten und Förderendspurt

All die Angebote waren von stetiger Geschäftigkeit begleitet, die schon im November begonnen hatte und im Dezember in die heiße Phase ging. Wie beschrieben konnten wir eine Förderung der DSEE einwerben, mit der wir noch fehlende Ausstattung beschaffen konnten. Und während wir Anfang November noch mit der Auflistung beschäftigt waren, was wir noch alles brauchten und woher wir das bekommen, war im Dezember praktisch jeden Tag ein Teil des Beschaffungsteams im Haus unterwegs. Beinahe täglich trudelten Lieferungen ein, die es auszupacken, zu inventarisieren und zu verstauen galt.

Festinstallation statt Provisorium: Auf drei recycelten Monitoren wurde ein fest eingebauter Wegzeiger, mit dem auf einen Blick klar wird, was gerade in welchem Teil des Hauses passiert.

Einiges davon galt dem Ausbau der gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit genutzten Gebäudeinfrastruktur selbst. Der im Oktober noch auf unserem Flip-Display erprobte Hauswegweiser läuft mittlerweile auf einem selbstgebauten festinstallierten Display am Eingang und zeigt an, welche Veranstaltung heute wo läuft. Und auch ein anderer Anzeiger hängt jetzt fest installiert an der Wand. Eine Fußgängerampel und eine LED-Anzeige stellen nun schon von weithin dar, ob die barrierefreie Toilette im Erdgeschoß gerade frei ist oder nicht.

Auf einen Blick: Ist die barrierefreie Toilette frei oder besetzt? Mit Fußgängerampel auch um die Ecke sichtbar.

Eine kleine Herausforderung war von Anfang an die Beleuchtung in den Räumen. Bei der früheren Benutzung als Sportgeschäft wurde morgens alles von zwei Stellen aus zentral ein- und abends alles ausgeschaltet. Das ist prima für ein Geschäft – aber etwas schwierig, wenn man anhand mehrerer Reihen unübersichtlicher Schalter zuordnen muss, wo man gerade gerne Licht hätte. Weil natürlich möchten wir auch nur dort beleuchten, wo es gerade wirklich Bedarf dafür gibt. Quasi über Nacht hat sich Seppi der Sache angenommen und Anhänge-Labels mit dem Lasercutter angefertigt, damit auf einen Blick klar ist, welche Leuchtengruppe mit welchem Schalter geschaltet wird.

Durch die Anhänger wird nachvollziehbarer, welche Leuchtengruppe von welchem Schalter in welchem Verteiler geschaltet werden kann.

Genau wie die alten Räume am Weinhof ist auch das ehemalige SpoSo-Gebäude ein Leuchtstoffröhrenparadies: Über 250 Leuchtstofflampen waren das Ergebnis der ersten Inventur im Mai. Und schon am Weinhof machte uns das Kopfschmerzen. Denn die Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie bedeutet ein Verkaufsverbot der typischen T8-Leuchtstoffröhren seit August 2023. Früher oder später hätten kaputt gegangene Leuchtstoffröhren also sowieso gegen LED-Ersatz getauscht werden müssen.

Wir hatten uns schon beim Umbau ab Mai gemeinsam mit dem HdN entschlossen, in einem ersten Angriff nicht nur die schon angeschlagenen und flackernden Leuchten zu modernisieren, sondern im selben Aufwasch gleich ganze häufig benutzte Leuchtengruppen umzurüsten. Das macht sich auch wirklich im Energieaufwand bemerkbar: Vorher verbrauchte schon die (häufig eingeschaltete) „kleine“ Durchgangsbeleuchtung in der Holzwerkstatt 200 Watt. Nach der Umrüstung benötigt selbst die vollständige Beleuchtung der gesamten Werkstatt nur noch 220 Watt – und ist dabei sogar noch heller als zuvor.

Die DSEE-Förderung machte es nun möglich, die restliche Beleuchtungsmodernisierung deutlich zu beschleunigen. Auch für die noch rund hundert verbliebenen Leuchtstoffröhren haben wir nun LED-Ersatz und können sie bald in gemeinsamen Arbeitseinsätzen tauschen. Und das spart uns künftig nicht zu knapp Geld!

Das alles ist derweil „nur“ der „langweilige“ Teil all der neuen Beschaffungen. Viel spannender sind die neuen Geräte und Ergänzungen – diesen möchten wir aber den ihnen gebührenden eigenen Raum in eigenen Posts widmen :)

Wir haben Lust auf Jugendarbeit!

Jugendarbeit und das Programm „Jugend hackt“ sind eng in unsere Community verwoben. Aus der Studierendengruppe, die 2015 Jugend hackt als einen von damals vier regionalen Ablegern nach Ulm gebracht hatte, kam auch die Idee zu einem Ort in der Stadt für all unsere Aktivitäten. Durch unseren erzwungenen Auszug und der Streichung der Mittel für das Jugend-hackt-Lab auf Antrag der Ulmer CDU-Fraktion konnten wir leider kein Jugendprogramm mehr anbieten. Seit unserer Wiedereröffnung ist dieses Thema aber weit oben auf unserer Prioritätenliste – und Eli fuhr deswegen im Dezember zum Vernetzungstreffen der Jugend-hackt-Orgateams nach Leipzig.

Der Eingang zur dezentrale in Leipzig beim Jugend-hackt-Vernetzungswochenende

Neben dem obligatorischen Besuch in der dezentrale, einem der Hackspaces in Leipzig, tauschten sich die regionalen Jugend-hackt-Teams ein Wochenende lang im Coworking Space „Urban Jungle“ aus. Und Eli konnte viele Ideen mitnehmen, wie wir nicht nur unsere Liste quasi schon fertiger Workshopideen für eine Wiederbelebung des Jugend hackt Labs verwenden können, sondern welche Ideen für politische Bildung noch mehr in das Programm einfließen können.

Denn natürlich geht es bei Jugend hackt nicht allein darum, mit Technik umgehen zu können. Seit Anfang an gehört auch die kritische Auseinandersetzung mit der Rolle von Technologie und Code und der damit verbundenen Macht in der Gesellschaft dazu. Diese Selbstwirksamkeit insbesondere auch den bisher Macht-vollen Institutionen spiegelte sich über die Jahre nicht nur in den Jahresmottos wider.

Jahresende auf dem 37. Chaos Communication Congress in Hamburg und Silvester im gemeinsamen Haus

Neben dem Förder- und Auspackendspurt gab es aber noch eine weitere Vernetzungsgelegenheit, bei der auch Jugend hackt eine Rolle spielte: Zum ersten Mal seit 2019 gab es wieder einen Chaos Communication Congress, und auf dem 37C3 war natürlich unter unserem neuen Namen wieder eine Delegation dabei – so wie schon auf vielen Congressen vorher.

Eli trägt eine selbstbestickte Temporärhaus-Schürze und zeigt eine Druckvorlage vor.

Zwischen Weihnachten und Silvester wurde das Congress Centrum Hamburg wieder zu einem fast magischen Ort, wie man auf den Bildern erahnen kann. Und dort sorgte Eli im Auftrag von Jugend hackt dafür, dass es nicht nur Vorträge zu sehen gab, sondern auch Dinge zum Anfassen und mitmachen. Eigentlich nur für den Junghacker*innentag gedacht, entwickelte sich der Kunst- und Druckworkshop mit den bei uns im Haus 3D-gedruckten Druckerpressen nach Anleitung des OpenPressProject zu einem wahren Publikumsmagneten. Und so gab es gleich zwei weitere Workshoptage, an denen Menschen Linolplatten oder Tetrapacks zu Druckvorlagen schnitzen konnten, um ganz persönliche Kunstdruck-Andenken vom Congress mitzunehmen.

Ganz viele Drucke trocknen beim Druckworkshop auf dem 37c3 auf zwei Tischen, die mit Zeitungspapier ausgelegt sind

Zwar gab es bei diesem Congress nicht die gewohnte riesige und von uns mitbespielte WikiPaka-WG, aber unsere Aktiven waren nicht nur bei der Jugendassembly aktiv – wo auch die Druck-Workshops stattfanden – sondern auch beim direkt daneben gelegenen Bits-und-Bäume-Habitat mit Aktivitäten rund um Freies Wissen wie OpenStreetMap und Wikipedia. Das machte Lust, beim 38C3 noch eine Schippe mehr draufzulegen!

Sowohl für die im Laufe des Silvestertags vom Congress zurückkehrenden wie auch für die zuhause gebliebenen war dann unser gemeinsam von temporärhaus und Haus der Nachhaltigkeit bespielter Ort ein perfekter Ort, um am Abend das vergangene Jahr Revue passieren und den Beginn eines neuen Jahres gebührend zu feiern. Wer hätte das noch 365 Tage vorher träumen können?

Anstoßen und Wunderkerzen – was für ein glücklicher Abschluss eines tollen Jahres!

Denn das war wirklich ein ereignisreiches Jahr. Im Januar hatte uns die Südwest Presse gefragt, was wir (und ein anderer Space) in 2023 vorhaben. Und mit dem Ergebnis müssen zumindest wir uns nicht verstecken: Wir hatten uns neue Räume gewünscht, wollten die Verbindung mit Jugend hackt mit neuem Leben füllen und unsere Idee eines Gegenmodells zu Hochglanz-Digitalisierungsfassaden weiter tragen. Einen Einzug, eine fulminante Eröffnungsparty und zufällig genau 42(!) öffentliche Angebote in 2023 später würden wir sagen: Das hat ganz gut geklappt :)

Jahresendfieber – Monatsbericht November 2023

Es ist schon Mitte Dezember und draußen war schon ein paar Mal so richtig Winter – und wenn ihr euch jetzt fragt, warum wir so wenig gepostet haben, findet ihr weiter unten die Antwort – Spoiler: Es hat mit euren Spenden und einer unverhofften Förderung zu tun, mit der wir gerade bis zum Jahresende beschäftigt sind. Mit beiden gemeinsam stellen wir bis zum Januar im neuen Haus noch einen besseren Zustand her, als ihr ihn schon am alten Ort gewohnt wart <\3

Das war der November

Im November hatten wir einmal mehr 14 öffentliche Veranstaltungen, also beinahe jeden zweiten Tag eine für Alle zugängliche Veranstaltung – davon auch wieder mehrere Events gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit, mit dem wir immer enger zusammenarbeiten.

Hacken mit Nähmaschine und Bügeleisen: Wir möchten bei uns ganz verschiedene Gruppen zusammenbringen, damit sie Selbstwirksamkeit erfahren können

Wie jeden Monat lockte das gemeinsam mit der Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit veranstaltete Nähcafé rund 20 Menschen an, die auf unserem wachsenden Inventar von Näh- und Overlockmaschinen Textilien umarbeiteten, reparierten und verbesserten. Dazu gab es ein gemeinsames Treffen mit der HSGN und dem Haus der Nachhaltigkeit Anfang des Monats, bei dem rund 30 Menschen anwesend waren.

Bei uns ausgefräst und ausgestemmt: Ein schöner Hundenapf-Halter aus Vollholz. Wuff!

Auch die Maker Mondays mit offener Holzwerkstatt, 3D-Druck und Lasercut erfreuen sich anhaltender Beliebheit. Bei den beiden Terminen im November waren jeweils rund 30 Personen anwesend. Und wir freuen uns auch über die vielen Projektbilder, die uns Menschen von den bei uns gebauten Dingen schicken, wenn sie fertig sind – zum Beispiel den schönen Hundenapf-Halter auf dem Foto oben. Noch länger als den Maker Monday gibt es in unserer Community nur den Austauschabend zu The Things Network/LoRaWAN, der ebenfalls zwei Mal im November stattfand.

Auch der Makespace mit seinen nicht alltäglichen Geräten lockt nach wie vor viele Menschen zu uns

Schon am alten Standort gab es regelmäßigen Austausch zu IT-Sicherheitsthemen: Capture The Flag (CTF) heißen diese Treffen und Wettbewerbe, die im Weinhof zum regelmäßigen Programm gehörten und im November wieder mit der alt bekannten Crew angelaufen sind, was uns sehr freut! Es melden sich aber auch Menschen mit ganz neuen Programmpunkten: Der Hydra Live Coding Workshop zeigte allen Interessierten die Video-Synth-Codingsprache Hydra. Was uns bei diesen wie auch anderen Angeboten immer wieder freut ist, dass wir einerseits eine stetig wachsenden Basis an Stamm-Besuchenden für unser regelmäßiges Angebot haben. Es melden sich aber auch immer wieder Menschen mit spannenden neuen Themen, zu denen dann auch ganz neue Gesichter hinzustoßen. Es lohnt sich also auf jeden Fall, unseren Kalender immer im Blick zu behalten!

Dort findet ihr als regelmäßigen Punkt nun auch den OpenStreetMap-Stammtisch, bei dem sich schon seit vielen Jahren Interessierte und Beitragende aus der Region zum Austausch treffen – und seit November in unseren Räumen, was uns sehr freut. Und auch die Live Let’s Plays zu aktueller und Vintage-Gamingkultur erfreuen sich beinahe jede Woche großen Zuspruchs – im November zu vier Terminen.

Hinzu kamen wie in jedem Monat mindestens so viele interne Bau-, Organisations- und Planungstermine, um das gemeinsame Haus und die Angebote weiterzuentwickeln. Und nicht zuletzt wegen einer schönen Jahresendüberraschung.

November- und Dezemberfieber: Wir bauen aus!

Oben haben wir es schon angerissen: Bei uns tut sich (schon wieder) etwas. Seit dem Sommer sind wir nun dabei, all unser Inventar aus Kisten zu packen und wieder in Betrieb zu nehmen. Und spätestens seit wir im September wieder geöffnet haben, wurde nach und nach klar, was uns alles an Einrichtung für einen guten Betrieb fehlt, weil das noch im Weinhof als Stadt-Inventar irgendwo lagert.

Wir sind sehr sehr dankbar, dass so viele Menschen aus Nah und Fern uns über all die Zeit durch Fördermitgliedschaften oder auf betterplace mit direkten Spenden für Wiederbeschaffungen unterstützt haben. Seit November sind wir nun dabei, all die fehlenden Geräte und Maschinen wieder zu beschaffen.

Da ist was in der Postfiliale gelandet – aber ohne großes Lastenrad bekommt man das gar nicht so einfach ins Haus!

Ganz unverhofft kam kurzfristig auch eine Fördermöglichkeit durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) hinzu. Die Stiftung hatte uns bereits Ende 2021 so großzügig gefördert, dass wir die damalige Ausstattung und unsere damit verbundenen Fähigkeiten auf ein wirklich traumhaftes Niveau heben konnten. Das war aber damals noch als Ergänzung zur bestehenden, von der Stadt beschafften Basisausstattung gedacht. An vielen Stellen hatten wir die vorige Ausstattung durch bessere Geräte ersetzt, nachdem wir Erfahrung und Know-How gewonnen haben, was so ein Ort braucht und was gut für Publikum nutzbar ist. Bei anderen Teilen gingen wir Ende 2021 aber noch davon aus, das Vorbildmodell eines von engagiertem Ehrenamt geprägten Dritten Ort in städtisch finanzierten Räumen fortführen zu können.

Durch die Förderung der DSEE können wir die Wiederbeschaffung der Ausstattungslücken nun deutlich beschleunigen, was uns die qualitative Ausweitung unseres Angebots erlaubt. Und nicht zuletzt können wir dadurch auch einige energetische Maßnahmen fortführen, um das charmante aber stellenweise etwas in die Jahre gekommene Gebäude mit etwas weniger Energieaufwand bespielen zu können.

Mit vernetzten Heizungsthermostaten, abgesetzten Thermometern und mit dem Wissen um die Außentemperatur können wir die Räume hoffentlich etwas energieeffizienter warm halten.

Das nimmt natürlich unsere Freizeit ganz schön in Anspruch – wir haben in den letzten Wochen unseren Beschaffungsplan auf Vordermann gebracht, Warenkörbe zusammengestellt und Vergleichsangebote eingeholt. Und nicht zuletzt müssen die eintrudelnden Bestellungen entgegengenommen, inventarisiert und einsortiert werden. Wenn wir stellenweise etwas weniger posten oder E-Mails ein wenig länger brauchen: Es könnte daran liegen :D

Aussuchen ist die eine Sache, Bestellen die andere. Aber dann bleibt immer noch die Inventarisierung!

Wir möchten euch unsere neuen Dinge aber natürlich so schnell wie möglich zugänglich machen. Es lohnt sich deshalb nach wie vor, bei uns reinzuschneien. Und wenn zwischen Bestellen, Auspacken und Abrechnen noch genug Zeit ist, wollen wir euch die schönsten Anschaffungen auch hier und auf unseren Social-Media-Kanälen zeigen :)

Nicht erschrecken – Monatsbericht Oktober 2023

Während es draußen endgültig Herbst geworden ist, haben wir den ersten kompletten Monat hinter uns, den wir geöffnet haben – und sind auch schon fast wieder auf dem gewohnten Niveau, was die Taktung unserer Öffnungszeiten angeht. 14 öffentliche Veranstaltungen haben wir im Oktober 2023 gezählt und damit sind wir beinahe wieder an den „alle zwei Tage ein öffentlicher Termin“-Schnitt von früher zurückgelangt.

Im September hatten wir uns schon über den Andrang beim Maker Monday gefreut, als aus dem Stand 25 Personen bei uns waren. Das war aber noch gar nichts gegen die drei Maker Mondays im Oktober, bei denen wiederholt 40–45 Personen in der Holzwerkstatt, am 3D-Drucker und dem Lasercutter aktiv waren. Mittlerweile melden sich zum Glück auch noch weitere aktive, die den Werkstattmontag betreuen wollen, sonst könnten wir diese Nachfrage gar nicht bewältigen :)

Beim Maker Monday auf dem Lasercutter geschaffen: Ein neuer Stempel zum Beispiel für Besuchende von uns, die bereits einen Hackerspace Passport haben!

Als regelmäßiger neuer Termin haben sich die Live Let’s Play eingependelt, bei denen Dienstags Computerspiele als Kulturform live ausprobiert und gemeinsam erlebt werden. Und weil wir ein Dritter Ort sind, darf das bei uns auch ganz ohne Konsumzwang stattfinden – solche Orte braucht es unserer Meinung nach.

TTN und LoRaWAN begleiten uns seit 2016 – damals baute die initiative.ulm.digital die ersten TTN-Gateways in der Stadt auf, und die seither bei uns aktive Community hat dieses Netz nicht nur erweitert, sondern auch so manche andere interessierte Kommune dazu animiert, sich auch für dieses freie Sensornetzwerk zu begeistern :) Im Oktober fanden wieder zwei TTN-Abende statt. Und wie berichtet, ist im Oktober auch das Upcycling Nähcafé wieder an den Start gegangen, das seit Dezember 2016 zu unserem Community-Programm gehört.

Und nicht zuletzt hat Freies Wissen wie von Anfang an einen festen und wichtigen Platz bei uns. Erstmals hat der OpenStreetMap-Stammtisch im Oktober in unseren Räumen stattgefunden. Und nachdem Wikidata bereits Inhalt der ersten deutschlandweite Vernetzungsveranstaltung in den alten Räumen war, ist es nur konsequent, dass wir der Ort für gemeinschaftliches Livestreaming der WikiDataCon 2023 in der Region waren.

Kombiniere Strickmaschine mit Streamingkoffer: HD-Streams mit drahtlosem Mikro und teilweise Livebegleitung vom Keyboard, um Technik zu testen.

Am 3. Oktober haben wir außerdem spontan unseren sowieso stattfindenden Bau- und Orga-Tag zum Offenen Haus ausgerufen. Denn neben diesen öffentlichen Terminen ist tatsächlich praktisch jeden Tag Leben im Haus, was uns auch sehr freut. Es gibt immer noch viel aus- und umzubauen in den Räumlichkeiten – Werkstatt und Lötwerkstatt schreiten weiter fort, die Modernisierung der Beleuchtung ist in den letzten Zügen und wir haben mittlerweile auch Dichtungen für die riesigen Spalte zwischen den Glastüren des Haupteingangs gefunden, so dass es nicht mehr so arg reinzieht :)

Auch den Streamingkoffer von WMDE konnten wir wieder in unseren Alltag einbauen und bereits mehrmals Teststreams aus dem Wohnzimmer auf Twitch übertragen. Damit wollen wir künftig noch mehr Live-Einblicke in die Aktivitäten bei uns geben, auch wenn sie nicht auf der „großen Bühne“ im Salon stattfinden. Und natürlich laufen uns immer noch spannende Geräte zu – fürs Elektroniklabor, für die Werkstatt, oder einfach weil sie lustig sind.

Immer aktuelle Infos: Unsere neue Fluepdot-Anzeige

Wegweisend: Unser Samsung Flip als Übergangsgerät zum Anzeigen, was gerade wo ist. Und wie man sieht, ist da ziemlich viel auf einmal los.

Einen ganz praktischen Nutzen hat der neue Wegweiser am Haupteingang, momentan noch basierend auf unserem Flip 2. Synchronisiert mit unserem neuen, endlich Google-freien Veranstaltungskalender (auch abonnierbar!) zeigt er an, welches Programm gerade wo im Gesamthaus läuft, also auch die Veranstaltungen des HdN oder von Gästen. Damit möchten wir noch einladender und offener auch für Gelegenheitsbesuchende sein. Und ganz nebenbei fällt dabei auch auf, dass unsere beiden Communities auch mal drei Dinge gleichzeitig im Haus stattfinden lassen!

Gruppenbild nach zwei Stunden Austausch und Hausführung

Was uns auch riesig freut: Wie schon am alten Ort sind wir wieder ein Anlaufpunkt für Digitalpolitiker*innen und Menschen aus dem Feld der Verwaltungsdigitalisierung, die sich für die Erfahrungen des Digitalen Ehrenamts interessieren. Am Freitag, dem 27.10. waren Anna Peters (Votenträgerin der Grünen für die Europawahl) und Tobias Bacherle (MdB, u.A. im Digitalausschuss) bei uns zu Besuch und tauschten sich am Ende deutlich länger als die geplante Stunde mit uns über Digitales Ehrenamt, Hack- und Makespaces als Dritte Orte und Digitalisierung in Kommunen aus.
Wir freuen uns, wenn wir Erfahrungen teilen und Wissen weitergeben können – für November stehen bereits die nächsten Termine :)

Alte Kameras? Auch dafür interessieren sich Menschen. Oft sogar so sehr, dass sie sich bis spät in die Nacht darüber austauschen.

Bei all diesem Programm für die Öffentlichkeit und den Wissenstransfer darf aber natürlich der Community-Aspekt für unsere Gemeinschaft nicht vergessen werden. Und so verbanden wir nicht nur am 30.10. das öffentliche Kürbisschnitzen mit einem Kennenlernen verschiedener im Haus aktiver Gruppen, auch bei den verschiedenen anderen Abenden vom Haus-Bau-Einsatz bis zur spontan zusammengefundenen Interessensgruppe Analog-Fotografie wachsen wir als Gemeinschaft – gerade weil wir ein Dritter Ort sein wollen, in dem man gerne ist.

Neue alte Nähmaschinen

Dürfen wir vorstellen? Diese Hübschies sind drei von sechs Neuzugängen von der Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit und der Nähcafé-Crew. Das Nähcafé ist am 9. Oktober wieder gestartet und deswegen brauchen wir natürlich wieder ganz viele gut funktionierende Maschinen für alle, die mitmachen wollen!

Die Pfaff Hobbymatik 801 ist jetzt dreck- und flusenfrei und frisch geölt und schnurrt wie ein Kätzchen! Sie kann Geradstich und Zickzack und kommt garantiert durch viele Lagen Jeans.

Die Kayser-Nähmaschine brauchte etwas mehr Liebe

Die Kayser 45 (im Gussgehäuse steht btw Janome-1) war leider nicht so fit, irgendwas schliff sehr und die Nadel traf unten aufs Metall des Greifers (die Mechanik des Unterfadens). Ein perfekter Anlass, nach dem Reinigen auch das Einstellen zu lernen. Höhe der Nadelstange geändert – mit viel Trial-and-Error geändert, wann sich der Greifer dreht, und siehe da, es geht wieder! Danach war aber die Mechanik des Transporteurs verstellt – ups, die Kayser bleibt also erstmal eine Baustelle.

Eine Adlerette 420 (no pun intended) aus den 1960er-Jahren, ursprünglich offenbar bei Jehle gekauft.)

Und auch die Adlerette hat eine Grundüberholung bekommen. Auf dem Typenschild steht 420, laut Nähmaschinenverzeichnis heißt das, sie ist gute 60 Jahre alt. Dort steht auch, dass die alten Kunststoffzahnräder häufig der Knackpunkt sind. Bei unserer Maschine war das Zahnrad zum Glück intakt. Also hieß es, alle Schmierstellen zu reinigen, den Keilriemen neu zu spannen, alles ölen und wieder zusammenzubauen (Foto-Story auf Mastodon).

Jahre war sie harzig und krank, jetzt näht sie wieder, gottseidank!)

Und nun näht auch sie wieder richtig gut, sogar durch vier Lagen Jeans! Für das nächste Nähcafé am Montag, dem 6. November sind wir nun also perfekt vorbereitet :)

Back to the roots – wir sind beim Uniforum im WS 2023/24

Wir kehren wieder einmal zurück zu den Wurzeln, aus denen wir erwachsen sind: Die datalove-Hochschulgruppe (auch bekannt als UlmAPI) war die 2011 offiziell von der Studierendenvertretung anerkannte Keimzelle, aus der heraus unter anderem 2015 das erste Jugend hackt in Ulm entstand – und dort dann die Idee für einen Dritten Ort in der Stadt. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

Zum Anfassen: Ein 3D-Drucker und eine bei uns in der Werkstatt gebaute Pong-Konsole, die mit einem Turntablecontroller bedient werden kann.

Wir haben die Uni aber nie vergessen. Deswegen sind wir heute beim Uniforum nicht nur digital, sondern auch zum Ansprechen und mit Exponaten zum Ausprobieren. Wir freuen uns sehr, dass wir insbesondere in den letzten Semestern wieder viel interessierten Zulauf von Studierenden bekommen, die im temporärhaus aktiv sind und die datalove-Hochschulgruppe beleben.

Neben vielen Verknüpfungen zum Beispiel zur Hochschulgruppe für Nachhaltigkeit durch unser Nähcafe bleibt natürlich das Thema Mobilitätsdaten ein beliebter Dauerbrenner. Und so stellen wir heute neben 3D-Drucker, in der Werkstatt gefertigter Pong-Konsole und Matelight auch ein Best of der an der Uni entstandenen ÖPNV-Echtzeitanzeigen aus. Daraus sind wir ja unter anderem entstanden – noch ein Back to the Roots also ;)

Go for Launch – Monatsbericht September 2023

Seit etwas über zwei Wochen haben wir nun geöffnet – und es ist Zeit für einen Rückblick auf das, was seither passiert ist.

Fulminante Eröffnung

Highlight des Monats ist natürlich die gemeinsame Eröffnung von temporärhaus und Haus der Nachhaltigkeit am Samstag, dem 16. September. Die 99 Teilnehmendenplätze waren zu unserer Freude enorm rasch ausgebucht und auch die Warteliste lang.

Transparenz und Offenheit: Wir möchten allen zeigen, was wir nun alles anbieten. Ein Stream ist daher Ehrensache – und wie gewohnt mit unseren eigenen Bordmitteln umgesetzt. Hier zu sehen: ech0 mit dem mobilen Reporting-Rig, Jakob erklärt die Elektronikwerkstatt, Jakob 2 sorgt mit der Tonangel für guten Sound.

Natürlich wollten wir auch Interessierte aus der Ferne teilhaben lassen, weshalb wir bis zur letzten Minute an einem Livestream bauten – sogar mit mobilem Setup für eine Führung durch die weitläufigen Räume. Wer spontan ohne Reservierung vor Ort vorbeikam, wurde natürlich auch nicht abgewiesen, das gemeinsame offene Haus war mit seinen zahlreichen Räumen groß genug für alle Interessierten.

Schon von außen ist erkennbar, welche Communities diese Räume nun gestalten: Die Türgriffe an der Glas-Eingangstür mit dem „SPORT SOHN“-Schriftzug sind durch neue Griffe mit „Temporärhaus“ und „Haus der Nachhaltigkeit“ ersetzt.

Mit der Eröffnung endete auch der Endspurt der Umbauarbeiten, die in den letzten Wochen praktisch jeden Tag stattfanden. Noch ist zwar nicht alles 100% im Endausbauzustand, aber mit dem Termin für Eröffnung und Kulturnacht war klar, dass bis dahin Bühne, Veranstaltungstechnik, barrierefreies WC und viele andere Gewerke veranstaltungsreif sein mussten. Dieser ganze Umbau war nur durch viele tausende Ehrenamtsstunden unserer beider Communities möglich. Und wir sind wirklich stolz, was wir da gemeinsam als Zivilgesellschaft gestemmt bekommen haben!

Die gerade fertig aufgebaute Bühne wird bei der Kulturnacht bespielt: Die Dogs of the Bay spielen Musik. Blick durch die von der HdN-Crew gebauten bepflanzten Raumteiler.

Ganz mit Absicht war der Eröffnungstermin auf den Tag der Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm gelegt, denn ab dem ersten Tag sollte unser gemeinsames Haus für alle Interessierten begehbar und erlebbar sein. Die Band „Dogs of the Bay“ mit Engagierten des Haus der Nachhaltigkeit spielte Hafenlieder, während wir gemeinsam alle Interessierten bewirteten, herumführten und sie die verschiedenen Ausstellungsteile erfahren ließen. Wir hatten audiovisuelle Darstellungen von Wikipedia-Edits, realitätsnähere Darstellungen des KI-Hypes und interaktive Exponate und Kunst von bleeptrack im Haus verteilt. Sehr gefreut hat uns das rege Interesse an unserem gemeinsamen Haus – zwischenzeitlich sogar mit Schlange vor der Tür!

Direkt um 19 Uhr bildete sich bereits eine erste Schlange vor der Tür. Blick vom Gehsteig auf den Eingang mit wartenden Menschen.

Kaum eröffnet, schon das erste regelmäßige Programm

Direkt nach dem Eröffnungswochenende startete unser regelmäßiges Programm. Für die Wiedereröffnung des Maker Monday am 18. September waren rund 25 Menschen anwesend. Direkt am nächsten Tag fand ein Live Let’s Play statt.

Erstes öffentliches Programm in der Werkstatt: Interessierte Blicke, als Eli unsere Shaper-Fräse ausprobiert.

Am Mittwoch, dem 27. September nahm mit dem LoRaWAN- und TTN-Abend ein weiteres regelmäßiges Angebot seinen Betrieb wieder auf, das wir jahrelang in den alten Räumen am Weinhof veranstaltet hatten. Wer sich für das offene Sensornetzwerk der Dinge interessiert, findet demnach künftig wieder alle zwei Wochen abwechselnd einen offenen Abend auch für Einsteiger*innen sowie einen Abend, an dem es vorwiegend um das Bauen der eigenen Projekte geht. Am selben Tag hatten wir als Temporärhaus auch die erste Partnerveranstaltung im Rahmen der Herbstakademie des ZAWiW: Wir zeigten, wie man mit StreetComplete einfach nebenbei zur Qualität der Freien Weltkarte OpenStreetMap beitragen kann.

Workshop mit WMDE: Ein Teil der in Präsenz Anwesenden mit Blick auf die remote zugeschalteten Teilnehmenden.

Am Donnerstag, dem 28. September war ein vierköpfiges Team unserer Fördergeberin Wikimedia Deutschland (WMDE) auf dem Weg zur WikiCon in Linz bei uns zu Besuch. Gemeinsam mit 13 Aktiven von uns steckten wir in einem Workshop ab, was alles in unseren Räumen passieren kann, wie wir WMDE von den Aktivitäten bei uns berichten können und wie wir die Öffentlichkeit auf unsere Angebote aufmerksam machen können.

Neben all diesen „offiziellen“ Anlässen ist natürlich nach wie vor viel zu tun: Einige der Umbaugewerke die in den Tagen vor der Eröffnung zugunsten wichtigerer Räume liegen geblieben sind, müssen nun noch fertig gestellt werden. Die Holzwerkstatt wird ebenfalls in immer weiteren Teilen betriebsbereit. Wir planen, bis Ende des Jahres alle noch offenen Baustellen im Haus gemeinsam mit dem HdN abzuschließen.

Das war noch lange nicht alles!

Nach der überaus erfolgreichen Eröffnungsfeier und Kulturnacht freuen wir uns sehr, endlich wieder unsere gewohnten regelmäßigen Veranstaltungen anbieten zu können (im Oktober wird beispielsweise auch das Nähcafé neu durchstarten!). Es bleibt viel zu tun, aber mit dem Abschluss der Haupt-Umbauarbeiten stehen auch viele weitere gewohnte Veranstaltungen in unseren gemeinsamen Räumen in den Startlöchern – und durch die Kooperation auch weitere, die es bisher nicht gab. Ihr seid wie immer alle eingeladen, teilzuhaben und unseren dritten Ort für unsere Doppelstadt mitzugestalten.

Von 2017 bis Ende 2020 hatten wir die Aktivitäten des vergangenen Monats jeweils für einen Fördergeber und den OB zusammengefasst. Wir möchten diese Art des Berichts nun wieder aufnehmen – aber für die Allgemeinheit, um nachvollziehbar zu halten, was bei uns passiert.

Empfohlen

Das temporärhaus ist zurück!

Die letzten Jahre waren sehr turbulent. Pandemie, Rechtsstreit, Suche nach einem neuen Haus und Umbenennung von Verein und Community zu temporärhaus haben uns alle in Atem gehalten. Doch jetzt ist es endlich soweit: Wir öffnen am Samstag, 16.09., zur Kulturnacht zum ersten Mal die Türen unseres neuen Hauses in Neu-Ulm, das wir gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit (HdN) seit Mai herrichten und nun endlich zusammen bespielen werden! 🥳

Ein paar erste Eindrücke aus der Umbauphase haben wir bereits auf Social Media und unserer Webseite angeteasert. Jetzt, wo der Umbau größtenteils abgeschlossen ist, wirkt alles nochmal bunter, größer und schöner! 🤩

Bild von unserem Matelight, welches Abwechselnd '16.09.2023' und 'Eroeffnung' anzeigt.

Natürlich haben wir wieder, wie auch die letzten Jahre, ein spannendes Programm für die Kulturnacht vorbereitet. Wir haben von 19:00 bis 01:00 Uhr geöffnet und zeigen euch digitale Kunst und anderen Krempel in den weitläufigen Räumlichkeiten. Dank gemeinsamer Bespielung mit dem HdN wird es diesmal sogar auch Live-Musik geben! Freut euch auf das Folgende, von uns bereitgestellte Programm:

  • Siebdruck: bringt hierfür gerne Textilien mit, die ihr besiebdruckt haben möchtet :)
  • Ausstellungen zum aktuellen AI-Hype
  • Retro-Koop-Gaming
  • Führungen durch die neuen Räume

Zusätzlich dazu wird es vom HdN eigenes Programm geben. Der Blick auf die Neu-Ulmer Seite der Donau lohnt sich also! Finden kannst du uns in der fußläufig gut erreichbaren Augsburgerstr. 23-25 in Neu-Ulm.

Du hast an der Kulturnacht leider keine Zeit?
Kein Problem! Direkt nach der Kulturnacht bieten wir einige unserer bekannten Formate wieder regelmäßig an, beginnend mit dem Maker-Monday am 18.09.2023. Alle weiteren Termine findest du in Kürze wieder wie gewohnt in unserem Kalender 📅.

Wir freuen uns auf dich!
Deine temporärhaus-Community

PS: Wir haben jetzt auch endlich mal das mit dieser ‘Digitalisierung’ hinbekommen und es gibt ab sofort ein Formular, um Fördermitglied im temporärhaus e.V. zu werden 😉

Der Umbau geht voran – und Du kannst uns helfen!

Wir kommen gerade gar nicht dazu, all die zahlreichen Bau- und Einrichtungsfortschritte zu posten – es geht in Windeseile mit den Umbaumaßnahmen voran, damit wir so bald wie möglich unsere Türen für erste öffentliche Angebote öffnen können. Gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit bauen wir Trockenwände ein, streichen die bestehenden Wände, sorgen für möglichst weitgehende Barrierefreiheit und richten die bereits bezugsbereiten Teile gemütlich ein.

Die gute Nachricht ist: Wir haben neben unserem Know-How auch viel Material, mit dem wir relativ schnell wieder die grundliegenden gewohnten Programmpunkte für euch alle anbieten können. Wir können bislang auch einen guten Anteil der bisherigen Umbaukosten aus unseren Mitgliedsbeiträgen stemmen.

Trotzdem gibt es einige Punkte bei denen ihr uns helfen könnt – und da es immer wieder Nachfragen gab, wie ihr uns aktuell unterstützen könnt, möchten wir die gerne hier auflisten!

Fördermitgliedschaften für langfristige Planungssicherheit

Drei Personen stehen/sitzen vor einem nahezu komplett aufgebauten Lötlabor, bestehend aus großen Labortischen mit einzelnen Arbeitsplätzen und viel elektronischem Equipment

Je mehr berechenbare Mitglieds- und Förderbeiträge wir haben, desto solider können wir anstehende Beschaffungen planen. Jede einzelne Mitgliedschaft verschafft uns ein klein wenig mehr Spielraum und langfristige Unabhängigkeit. Nur mit einer breit aufgestellten Mitgliederbasis können wir beispielsweise auch Phasen ohne externe Förderungen überbrücken. Wenn Du nicht gleich Fördermitglied werden möchtest, ist auch eine Dauerspende über Betterplace eine Option – mit einer Fördermitgliedschaft landet dein Beitrag jedoch ohne jegliche Abzüge bei uns und kann für unsere Angebote eingesetzt werden.

Natürlich freuen wir uns auch über Mitgliedschaften und Förderungen von Firmen und Institutionen – sprich uns gerne an, falls Du hier Ideen hast! Wir sind gemeinnützig, das heißt, alle Beiträge und Spenden sind steuerlich abzugsfähig.

Einzelspenden für fehlende Ausstattung

In Einrichtung befindliche Holzwerkstatt, mit Werkbank und nicht fertig aufgebauter Formatkreissäge

Auch zu Geräten und Einrichtungen haben wir eine gute Nachricht: Noch 2021, vor Beginn der Auseinandersetzung mit der Stadt, hatten wir eine Förderung der DSEE eingeworben und damit viel Equipment beschaffen können, das nun wirklich uns gehört. Trotzdem mussten wir nach unserem Rauswurf leider einige sehr tolle Geräte zurücklassen, die zwar von uns ausgesucht und gewartet, aber von der Stadt bezahlt wurden. Insbesondere in der ehemaligen Holzwerkstatt warten am Weinhof nun seit 1.5 Jahren eine Formatkreissäge, ein Abricht- und Dickenhobel und zwei Bandsägen auf die von der Stadt versprochene Wiedereröffnung. Vor allem können sie nicht mehr von uns zu unseren Werkstattzeiten angeboten werden.

Manche dieser Lücken in unserem Angebot konnten wir inzwischen durch Sachspenden wieder auffüllen: Wir haben nun wieder einen Lasercutter, der praktisch gleichwertig mit dem alten ist, und unsere Freund:innen vom Haus der Nachhaltigkeit haben eine wunderschöne alte Hobelbank und eine Kreissäge organisiert, die wir gerade beide wieder herrichten 🫶

Person steht grinsend und mit Daumen nach oben vor dem frisch aufgebauten makeblock Lasercutter

Einige Maschinen vermissen wir aber immer noch schmerzlich: Eine Tauchsäge für große Holzplatten, einen Industriestaubsauger für die Werkstatt und einen Kompressor beispielsweise. Für die notwendigen Sicherheits- und Brandschutzauflagen brauchen wir außerdem wieder CO2-Löscher für den Lasercutter und müssen die noch im neuen Haus vorhandenen Löscher betriebssicher machen lassen. Auch die Kleinigkeiten wie Erste-Hilfe-Kasten und Brandschutzzeichen kosten Geld.

Unterstützung

Falls ihr uns hierbei unterstützen mögt, gibt es gleich mehrere Möglichkeiten: Für Neuanschaffungen haben wir entsprechende Bedarfe für Einzelspenden auf Betterplace angelegt. Wir werden Anteile dieser Bedarfe aus Spenden unserer Mitglieder decken, denen diese Einrichtung sehr wichtig ist, und hinterlegen die so eingezahlten Beträge jeweils auf Betterplace. Auch Sachspenden helfen uns. Das teure an Verbandkästen ist nicht das Material, sondern der Verbandkoffer mit Wandhalterung – und falls so etwas bei euch oder eurer Firma sowieso rausgeflogen wäre, meldet euch gerne bei uns!

Nicht zuletzt möchten wir einmal mehr Danke sagen für die viele Unterstützung und aufmunternden Grüße, die wir von so vielen von euch – auch von unerwarteter Seite – bereits bekommen haben. Euer Rückhalt hat uns über die Zeit des Rechtsstreits immer wieder Aufwind gegeben und motiviert uns, jetzt mit geeinten Kräften und viel Freude an der Arbeit das ehemalige Sport-Sohn-Gebäude zu einem tollen Raum von der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft zu machen <3