Ein Wochenende voller Wikidata

Die Wikipedia kennen sicherlich die meisten – aber was es mit Wiki_data_ auf sich hat, ist bislang immer noch ziemliches Insiderwissen. Deswegen waren am ersten Dezemberwochenende fast 50 Freiwillige aus den OK Labs von Code for Germany aus ganz Deutschland bei uns in Ulm zu Gast und haben sich dieses Projekt einmal genauer angesehen.

Wie die Wiki_pedia_ ist auch Wiki_data_ eines von vielen Projekten von Wiki_media_ – das sind die, die zu Jahresende immer die Spendenbanner einblenden, und der deutsche Wikimedia Deutschland e.V. hatte auch zu diesem Wikidata-Wochenende eingeladen.

Das Besondere an Wikidata ist, dass es zum Einen die Datenquelle für möglichst viele andere Wikimedia-Projekte sein kann. Damit beispielsweise die Einwohnerzahl von Ulm, wenn sie sich ändert, nur beim Wikidata-Ulm-Eintrag geändert werden muss, und dann stimmt die Zahl auch in allen Sprachversionen der Wikipedia.

Wikimedia-Urgestein @johl erklärt das Grundprinzip von Wikidata

Wikimedia-Urgestein @johl erklärt das Grundprinzip von Wikidata

Zum Anderen ist Wikidata aber keine „normale“, klassische Datenbank mit Schlüsseln und Werten, sondern beschreibt Aussagen wie „Ulm hat die Eigenschaft Einwohnerzahl, und zum 31.12.2013 war der Wert dieser Eigenschaft 119,218±0“. Klingt kompliziert, ist aber im Diagramm vielleicht etwas verständlicher:

Wikidata_statement_de.svg: Lydia Pintscher derivative work: Bjankuloski06en derivative work: Kolja21, Wikidata statement de, CC BY-SA 3.0

Das heißt, dass es zu einem bestimmten Schlüssel (z.B. „Einwohnerzahl“) nicht nur einen Wert geben kann, sondern mehrere – zum Beispiel, wenn sich der Wert über die Zeit hinweg ändert, oder wenn es verschiedene Quellen zu einer Sache gibt, die sich widersprechen.

Mit diesen Daten sollen Menschen aber natürlich auch etwas anfangen können – deswegen gab es an diesem Wochenende umfangreiche Einführungen in Wikidata und die Abfragesprache SPARQL, und die Gelegenheit, eigene Prototypen und Anwendungen damit umzusetzen. Beispielsweise den Universal-Saarland-Umrechner, der automatisch für beliebige Städte, Länder oder andere Dinge angibt, wie groß sie in Saarland sind. Oder die sehr beeindruckende Einbindung unseres Matelights, das danach live aktuelle Änderungen visualisierte:

Es hat uns sehr gefreut, Gastgeber für dieses Wochenende sein zu dürfen!

Rückblicke und weitere Lektüre:

Das erste Nähcafe im Verschwörhaus

Gemeinsam Dinge reparieren geht auch für Textilien! Zusammen mit der Nachhaltigkeits-Hochschulgruppe starten wir am Mittwoch, dem 7. Dezember das erste Nähcafe im Verschwörhaus.

Aus der Beschreibung des Facebook-Events:

Die Veranstaltung ist ein Kick-off für hoffentlich bald regelmäßig stattfindende Nähabende.
Passend zur kalten Jahreszeit upcyclen wir aus alten T-Shirts und Flies einfache Mützen oder Pullover aus nicht mehr getragenen Hemden. Wir stellen euch Maschinen, Material, Nähvorlagen und Unterstützung – nähen tut ihr selber.
Auch eigene Projekte können mitgebracht und bearbeitet werden, wenn euch zu Hause dafür Zeit, Kenntnis und/oder Nähmaschine fehlt.
Falls ihr alte/ungetragene Klamotten rumliegen habt ist das natürlich die perfekte Gelegenheit ihnen ein neues Leben zu schenken oder ein Weihnachtsgeschenk daraus zu basteln.

Für Cafe-Atmosphäre sorgen wir durch ein paar warme Getränke und Kuchen.

Kommt und näht!

Jetzt anmelden: Soundeffekte selbst gemacht

Lust auf Eigenbau-Soundgeräte? Wir haben da was in Form eines Workshops ab 14 Jahren, in Zusammenarbeit mit der e.tage:

Overdrive, Distortion, Boost, Chorus, Delay, Equalizer, Fuzz, Compressor,… Wir kommen den kleinen Wunderkisten für Gitarren- und Basssounds auf die Schliche. Was gibt es für Effektgeräte? Welche Sounds lassen sich damit kreieren? Und wie funktioniert das?

Wir werden eigene Effektgeräte bauen. Wir entwerfen elektronische Schaltungen, löten Widerstände, Kondensatoren, Dioden und Transistoren auf Platinen und verkabeln diese mit Schaltern und Potentiometern. Schließlich wird alles in selbst gestaltete Gehäuse verpackt – fertig ist euer individuelles Effektgerät.

Für Bassist*innen, Gitarrist*innen und alle, die Lust auf das Spiel mit Klang und einen eigenen Sound haben.

Projektzeitraum ist Donnerstag, der 5.1. bis zum Sonntag, dem 8.1.2016, jeweils von 10–16 Uhr. Die Anmeldung läuft über die Ferienangebote der e.tage Ulm!

Funkenflug

Wir haben neues Equipment: Seit heute nennen wir einen Winkeltrennschleifer (aka Flex) und eine Stichsäge unser eigen.

Egal ob Metall oder Holz: Damit kann geschnitten werden!

Klassenfahrt zum Datenjournalismus-Treffen in München!

Packt die Vesperboxen, schnürt die Wanderstiefel: Wir machen einen Ausflug! Und zwar am Dienstag, dem 29. November 2016 zu #ddjmonaco, dem Datenjournalismustreffen in München. Dieses Mal im IfKW der LMU, Oettingenstr 67, München.

Aber was gibt es denn da?

Jahaaa, das ist eine Frage, die dir Agnes Popp im Volontärsblog des Bayerischen Rundfunk beantworten kann, oder Bernd Oswald in seinem Blog: Daten können der Treibstoff für Journalist*innen sein, und mit recht überschaubarem Aufwand können sie sich auch die Fähigkeiten aneignen, diese Daten für eine Recherche darzustellen.

Am Dienstag werden @manuelmohr und Niels Ringler zeigen, wie sie die Twitter-Reaktionen auf die Schießerei im OEZ für BR Puls ausgewertet haben. Benedikt Witzenberger zeigt, wie die SZ dieselbe Nacht auf Twitter ausgewertet und dargestellt hat (nominiert für den deutschen Reporterpreis).

Wie kann ich da mitkommen?

Indem du dich bis spätestens Dienstag, 29.11. um 12:00 Uhr mittags im Organisationspad unter „Klassenfahrt aus Ulm“ mit deinem Namen einträgst und eine kurze Mail mit einer Kontaktmöglichkeit an stk (at) weinhof9.de schickst – wir teilen uns dann ein Bayernticket für die Hin- und Rückfahrt. Treffpunkt ist um 16:15 an Gleis 25 in Ulm Hbf. Die Rückfahrt aus München ist z.B. um 21:30 Uhr, dann sind wir gegen Mitternacht zurück.

Boxenhalter 4.0!!1

Das Schöne daran, einen tollen Maschinenpark zu haben ist, dass auf einmal vieles voll einfach wird. Hier im Haus bekam zum Beispiel ein altes PC-Surround-System von 2001 ein zweites Leben und sorgt seit einer Woche für Musik und Sprachverstärkung im Salon. Die ersten Tage war das provisorisch mit dem original-Lautsprecherständer und einer herumliegenden Super Clamp befestigt. Mit ein wenig Nachmessen und den Erfahrungen aus der CAD-Einführung war aber ruckzuck ein Halter modelliert und gedruckt, der oben auf die Querleiste unserer Leinwand passt und optional mit Klettband fixiert werden kann.

Wer also alte Creative-Satellitenlautsprecher auf eine AV Stumpfl-Leinwand packen will – hier ist die STL-Vorlage auf Thingiverse, und hier ist das Originalmodell auf TinkerCAD. Optimieren lässt sich da sicher noch etwas 😉

Wer selbst Lust hat, mehr über CAD-Modellierung und Fertigungsmethoden zu lernen: Jeden zweiten Montag trifft sich die Arbeitsgruppe CNC-Fräsen und gefährliche Geräte, die sich genau mit solchen Dingen beschäftigt. Schau‘ einfach in unseren Kalender, um keinen Termin zu verpassen!

Save the Date: LoRaWAN-Workshop mit The Things Network

//Update, 25.11.: Die Anmeldedetails sind nun klar, siehe unten!

An mancher Stelle war es zwischen den Zeilen schon zu lesen: Ulm soll nun mit Unterstützung der initiative.ulm.digital auch ein LoRaWAN-Netzwerk bekommen. Das ist sowas wie WLAN, nur gleichzeitig mit viel geringerer Sendeleistung und viel höherer Reichweite. Gleichzeitig! Das geht, weil die Geräte im Netz nur ganz geringe Datenmengen übermitteln – beispielsweise alle paar Minuten mal die gemessene Temperatur. So lässt sich mit wenigen Basisstationen ein Netz für die ganze Stadt ausrollen, in dem dann kleine, autarke Sensorboxen beispielsweise die UV-Bestrahlung messen, oder Fahrräder sich melden, wenn sie geklaut werden.

So sieht solch ein Gateway aus – momentan hinterm Fenster, bald auf dem Dach

So sieht solch ein Gateway aus – momentan hinterm Fenster, bald auf dem Dach

Damit das ganze aber auch ganz im Zeichen des freien und spielerischen Erkundens steht, für das Ulm in der IT-Welt bekannt ist, soll dieses LoRaWAN-Netzwerk auch ein freies Netzwerk sein – also eines, bei dem alle nicht nur eigene Sensoren oder andere Nodes ins Netz einbuchen können, sondern auch mit einer eigenen, günstigen Basisstation Teil des Netzes werden können. Möglich macht dies The Things Network, ein communitybasiertes Projekt – quasi sowas wie Freifunk für LoRaWAN. Eine lokale Gruppe für Ulm gibt es bereits!

Die ersten Basisstationen sind mittlerweile auch in Ulm eingetroffen und wurden in den letzten Wochen für den Betrieb eingerichtet. In den kommenden Tagen werden weitere Gateways auf einigen Gebäuden installiert, die zur Unternehmerinitiative ulm.digital gehören.

Ein Paket voller Gateways und Nodes! Wie Weihnachten!

Ein Paket voller Gateways und Nodes! Wie Weihnachten!

Nachdem dieses Netz aber vor allem von euren Ideen, euren Anwendungsfällen und euren Entwicklungen leben wird, wird es am Freitag und Samstag, dem 9. und 10. Dezember einen Workshop im Verschwörhaus geben, bei dem wir uns gemeinsam mit einem Vertreter von The Things Network mit dem Thema beschäftigen werden. Beginn ist am Freitag um 16:00 Uhr und am Samstag um 10:00 Uhr. Der Einstieg ist an beiden Tagen möglich; wer am Freitag schon dabei ist, kann am Samstag seine Fähigkeiten hands-on vertiefen. Wer Lust hat mitzumachen, schicke eine E-Mail mit dem Lieblingsdatum an lora@ulm-digital.com!

Viele neue Dinge \o/

In den letzten Wochen kam wieder regelmäßig die Post vorbei und hat tolle neue Dinge geliefert. Teils Leihgaben, teils dauerhaftes Inventar, hier sind die neuesten Zugänge im Verschwörhaus!

Vor einer Woche gaben sich die Lieferdienste die Klinke in die Hand: Zuerst kamen zwei Beamer und Moderationsmaterial für Workshops von Wikimedia Deutschland, und nicht viel später ein von der Stadt bestelltes Sofa, das jetzt als Podcasting-und-Vortrags-Sitzgelegenheit dient:

Wenige Tage später war ein komplettes Siebdruck-Starterkit in der Post. Mit vorerst mal zwei Rahmen, Material zum Basteln weiterer Rahmen, Belichtungschemie und für den Anfang einen Batzen schwarzer und weißer Farbe:

Und heute kam als letzter Streich nochmal ein Kurier vorbei und brachte eine ebenfalls von Wikimedia Deutschland gestellte Leinwand – siehe Titelbild. Einem Vortrag-Erzählabend im Salon steht also nichts mehr im Wege 😉

Beklebte Fenster, Teil 1

Bislang war unser Schaufenster ja nur sehr provisorisch beschriftet – mit Kreidestift, ganz dem Motto „andauernde betaversion“ folgend.

Seit dem Samstag klebt jetzt – erst einmal auch nur provisorisch – unser neues Bildlogo und ein Schriftzug im Schaufenster. Damit auch alle gleich wissen, was sich denn in den Räumen nun befindet.

Danke, Petra und Martin!

Blinkende Dinger zum Anziehen

Vom 18. bis zum 21. Oktober hatten wir ein Angebot der e.tage Ulm im Haus: Eine Arbeitsgruppe der Albert-Einstein-Realschule machte sich daran, eigene Wearables zu entwerfen, zu programmieren und dann in die eigenen Klamotten und Taschen einzunähen.

Obwohl die wenigsten der Schüler*innen Programmiererfahrung hatten, ging die Experimentiererei mit den Flora-Controllern schnell voran: Im Handumdrehen war mit den Arduino-Codebeispielen die eingebaute NeoPixel-LED angesteuert, und nicht viel später piepste und summte es auch bei den ersten Gruppen – Summer, Vibrationsmotoren, Sensoren und weitere NeoPixel-LEDs wurden für den Testaufbau erst einmal mit Krokoklemmen angeschlossen.

An Tag Zwei ging es daran, die eigene Idee für das persönliche Textil zu skizzieren und sich zu überlegen, wie das in Code gegossen werden kann. Eine Schultasche beispielsweise, die innen beleuchtet wird, wenn sie geöffnet wird, ein blinkendes T-Shirt, oder ein Entscheidungshelfer, der auf Knopfdruck zufällig grün oder rot für „ja“ und „nein“ anzeigt. Das wurde dann an Tag Zwei und Drei erst einmal „trocken“ mit Krokoklemmen aufgebaut und dann nach und nach eingenäht.

Am letzten Tag war dann „nur“ noch Feinschliff nötig – letzte Nähte, aber auch das Verlöten einiger Steuerleitungen, die nur schwer mit leitendem Faden herzustellen gewesen wären. Mit einem Batteriekasten wurde das fertige Gerät dann auch wirklich im wahrsten Sinne „tragbar“.

Ein großer Dank an die Chemie-AG der Albert-Einstein-RS fürs Mitmachen, dem begleitenden Lehrer Jürgen Vetter, dem Team der e.tage und natürlich unserer Kursleiterin Sabine Wieluch!

Wer Lust hat, selber an so einem Workshop mitzumachen: Es sind noch Restplätze für einen zweiten Kurs Ende Februar vorhanden. Und direkt nach Neujahr können – ebenfalls mit der e.tage – hier im Haus Effektgeräte für Musikinstrumente gebaut werden!