Jetzt ist es raus: Das „Haus der Nachhaltigkeit“ und unsere ehemals am Weinhof aktive Ehrenamtsgruppe beziehen gemeinsam das frühere Sport-Sohn-Stammhaus in der Augsburger Straße in Neu-Ulm. Am 3. Mai haben wir die Schlüssel zu den Räumen von der Firma Munk übergeben bekommen, und so schnell wie möglich möchten wir die Türen für die Bürgerschaft öffnen. Wir sehnen uns seit letztem Sommer danach, wieder unser gewohntes, regelmäßiges Programm für die interessierte Öffentlichkeit anzubieten. Durch die Partnerschaft unserer Gruppen können wir unsere Angebote über das hinaus erweitern, was wir jeweils alleine stemmen könnten!
Zwei Vereine, die gut zusammenpassen
Unsere beiden Vereine waren schon in der Vergangenheit über persönliche Bekanntschaften und wechselseitige Besuche lose verbunden. Da wir beide nach einer passenden Bleibe suchten, gab die Neu-Ulmer Stadträtin Christina Richtmann den Anstoß, es doch gemeinsam zu versuchen und vermittelte den Kontakt zur Immobilienfirma Munk. „Das passt super zusammen“, waren wir uns schnell einig. Unsere beiden Gruppen möchten im Heute erlebbar machen, wie wir selbst eine bessere Zukunft gestalten können.
Das Haus der Nachhaltigkeit wird beispielsweise in den Räumen einen Leihladen einrichten. Wer Werkzeug, Gartengeräte oder Catering-Equipment braucht, kann sich dies dort leihen – anstatt sich Dinge anzuschaffen, die nur wenige Male im Jahr genutzt werden. Um reduzierten Ressourcenverbrauch und soziale Aspekte geht es auch bei der Reparaturwerkstatt für Elektrogroßgeräte „repair4U“, dem Gewinner des Berblinger-Contest 2022. Zu diesen Punkten arbeiten nun auch die beiden Initiativen zusammen. Über mehrere Monate hatten die beiden Gruppen daher ein Nutzungskonzept entwickelt und nach der Vermittlung durch Richtmann einen Mietvertrag mit der Firma Munk erarbeitet.
Ein offenes Haus von der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft
Von der Reparaturwerkstatt ist der Schritt schließlich nicht weit bis zu unserer Elektroniklabor-Ausstattung. Von der offenen Holzwerkstatt bis zum Sensornetzwerk-Treffen, vom Nähcafé bis zum Wikipedia-Einstiegsworkshop sehen wir sehr viele Überschneidungen bei unseren Programmen. Schließlich geht es immer auch um Selbstwirksamkeit. Selber praktisch erleben, wie man gemeinsam auf eine bessere Zukunft hinarbeiten kann. Und seit fast einem Jahr wartet unser vielfältiges Inventar darauf, wieder von möglichst vielen Menschen genutzt zu werden. Die Stadt Ulm hatte uns Ehrenamtliche vergangenes Jahr dazu aufgefordert, die von uns seit 2016 bespielten Räume am Weinhof zu verlassen. Das über die Jahre von uns Aktiven aufgebaute Inventar ist seither eingelagert. Künftig sollen 3D-Drucker, Lasercutter, Nähmaschinen und Werkzeug wieder die Werkstätten befüllen, die Veranstaltungstechnik für Vorträge und Livestreams unserer beider Gruppen eingesetzt werden.
Acht Wochen Umbausprint
Damit das möglich ist, werden wir erst einmal viel Arbeitszeit in Bau- und Organisationsmaßnahmen stecken. Viele der notwendigen Arbeiten werden in gemeinsamer ehrenamtlicher Anstrengung vor allem in den kommenden acht Wochen umgesetzt. Denn so schnell es geht wollen wir die Räume mit einem vielfältigen Angebot für die Öffentlichkeit befüllen – mit dem bis Sommer 2022 ehrenamtlich am Weinhof angebotenen Programm, mit den Angeboten des Haus der Nachhaltigkeit, und besonders gespannt sind wir natürlich, was sich gemeinsam neu ergeben wird, was wir bislang noch gar nicht auf dem Schirm haben. Deswegen sollen die ersten Angebote auch parallel zu den laufenden Bau- und Ertüchtigungsarbeiten starten, sobald die Stadt Neu-Ulm die notwendigen behördlichen Genehmigungen erteilt hat.
Fördermitgliedschaften und Unterstützung möglich
Der Mietvertrag läuft vorerst auf zwei Jahre, mit Option auf Verlängerung – solange das Gebäude noch steht. Die Firma Munk war unseren beiden Gruppen bei der Miete weit entgegengekommen, diese und die notwendigen Baustoffe werden unsere Vereine aus Spenden, Fördergeldern und Mitgliedsbeiträgen begleichen und suchen weitere Unterstützung. Egal ob Fördermitgliedschaften, Geldspenden, Gewerkeleistungen oder tatkräftige Unterstützung bei der Renovierung – alles hilft uns in den nächsten Wochen und Monaten weiter, um das Haus für die Bürgerschaft attraktiv und erlebbar zu machen.
Gleichwohl muss damals wie heute niemand in einem der beiden Vereine Mitglied sein, um an Angeboten teilzunehmen oder selbst welche anzubieten. Unsere Programme werden in Neu-Ulm weiter so offen sein, wie sie es am Weinhof waren.
Wir freuen uns auf euch!