„Mit Code und Daten die Welt besser machen“ ist uns quasi in die DNA geschrieben. Im Juli haben wir uns gleich auf mehrerlei Weise mit offenen Daten in OpenStreetMap beschäftigt, die die Welt ein klein wenig besser machen können. Schon wenige Monate, nachdem unsere Community in die Stadtmitte gezogen war, gab es zum Open Data Day 2017 den ersten Workshop bei uns zu humanitärem Mapping in OpenStreetMap: Anhand von Satellitenfotos kann man nämlich von jedem Ort auf der Welt aus bessere Karten für Hilfskräfte vor Ort verbessern, die in Krisengebieten aktiv sind.
Am 24. Juli hatten wir Schülerinnen und Schüler der Friedrich-List-Schule zu Gast, um ihnen dieses Mapping-Prinzip näher zu bringen. Unsere örtliche OSM-Community arbeitet hierzu seit vielen Jahren mit Melanie Eckle-Elzle vom HeiGIT zusammen, die umfangreiche Erfahrung im Mapping für Krisengebiete hat und die auch im Board von HOTOSM war. Nach einem Rundgang durch die Räume widmeten wir uns gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern einer Mapping-Aufgabe mit dem HOT Tasking Manager und digitalisierten gemeinsam über 170 Gebäudeumringe!
Aber auch vor der eigenen Haustür kann man einiges zur Wissensallmende auf OpenStreetMap beitragen – deswegen gingen wir im Anschluss gemeinsam „ins Feld“, um mit Smartphone-Apps wie StreetComplete und EveryDoor spielerisch kleine Aufgaben zu lösen. Vielen herzlichen Dank an das Projekttage-Team der Friedrich-List-Schule und die Schülerinnen und Schüler für das Interesse, und an Melanie für die langjährige Unterstützung!

Präzise Vermessung von Hydranten für OpenStreetMap mit einem RTK-GNSS-Empfänger, einem Fotostativ und etwas Improvisation!
Parallel dazu haben wir im Juli über mehrere Ehrenamts-Einsätze hinweg die Feuerwehr Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm unterstützt, ihren bisherigen Hydrantenplan daten- und GNSS-basiert zu modernisieren. Seit diesem Jahr haben wir neben unserer Hauskamera und der 360°-Kamera auch einen simpleRTK2B-Satellitennavigations-Empfänger, der über Echtzeitkinematik eine Positionierungsgenauigkeit von wenigen Zentimetern ermöglicht. Mit diesem Empfänger und unserer Hauskamera wurden alle Hydranten im Hauptort der Gemeinde präzise eingemessen, fotografiert, die Fotos auf Wikimedia Commons veröffentlicht und auf OpenStreetMap mit dem jeweiligen Hydranten verlinkt.
Die Idee dahinter ist, einerseits die OpenStreetMap zu verbessern, andererseits die bisherigen, händisch erstellten Hydrantenpläne auf dieser Datenbasis automatisiert aktualisieren zu können und auch überörtlichen Einsatzkräften einen einfachen Zugang zu diesen Informationen zu bieten. Auch wer keinen hochpräzisen GNSS-Empfänger hat, kann natürlich auf OSM Hydranten eintragen – wie das geht, hat eins unserer Communitymitglieder in seinem Blog festgehalten!
Aber auch wer hochpräzise mappen möchte, darf gerne auf uns zukommen: Wenn Feuerwehren oder andere Freiwillige aus der Region auf den simpleRTK2B-Empfänger zugreifen möchten, dürfen und sollen sie uns jederzeit eine Nachricht schicken – Allmende soll ja schließlich für alle da sein, und Ehrenamtsarbeit wie die in OpenStreetMap kann häufig Dinge lösen, die klassische, marktwirtschaftliche Ansätze gar nicht zu leisten fähig sind!
