Mit dem Dezember ging unser zweites Jahr im neuen gemeinsamen Haus zu Ende – für eine ganze Reihe von uns verbunden mit dem Chaos Communication Congress, dem Jahreskongress des Chaos Computer Club.
Dort sind wir schon seit vielen Jahren immer wieder präsent. 2014 schrieben wir dort den Förderantrag für das erste Jugend hackt in Ulm 2015, 2017–2019 waren wir bei den Congressen in Leipzig Teil der großen Wikipaka-WG mit eigenem Vortragssaal und -Programm. 2023 und 24 stand der Congress ganz im Zeichen des Neustarts nach der Pandemie-Zwangspause und der Rückkehr nach Hamburg und auch wir haben uns eher langsam wieder an die Veranstaltung herangetastet.
Anstelle eines riesigen Habitats mit eigener Bühne haben wir deshalb dieses Jahr mehrere kleine Dinge bespielt: Wir haben die Präsenz von Wikimedia Deutschland mit unserer Elektro- und Lichttechnik und dem Wikidata-basierten Georatespiel von blinry versorgt, das über alle Tage hinweg ständig gefragt war. Der dafür verwendete Touchscreen kann frei auf einem Stativ an beliebigen Orten aufgestellt werden – das war ein Experiment, das wir gerne auch in anderen Kontexten einsetzen werden!
Zudem waren wir Teil der „Chaos Mauldasch Assembly“, dem gemeinsamen Anlaufpunkt verschiedener Make- und Hackspaces aus Südwestdeutschland in Halle 3, wo wir über den Congress viel lieben Besuch und Austausch hatten, was uns sehr gefreut hat. Eli hat darüber hinaus wieder Material und Druckpresse aus unserem Atelier für eine Neuauflage des Linol-Druckworkshops vom letzten Jahr mit nach Hamburg gebracht, was gut angenommen wurde.
Aber auch diejenigen, die gar nicht vor Ort dabei waren, konnten sich einbringen. Eine Gruppe von Menschen hatte sich die Aufgabe gestellt, den Congress barrierefreier zu machen. Neben 3D-gedruckten Schildern mit Kontur- und Brailleschrift gab es auch mehrere taktile Karten des Gebäudes – und zwar nicht nur eine von einer anderen Gruppe 3D-gedruckte Umfeldkarte, sondern an verschiedenen Stellen im Gebäude gestickte Orientierungskarten. Ehrensache, dass Juka sich an die Aufgabe machte und mit unserer Luxus-Stickmaschine einen Beitrag zu dieser Karte leistete! Wie das aussah, kann man neben den Fotos auch ab 57:10 im Infrastructure Review betrachten.
Wer den Weg nach Hamburg nicht auf sich nehmen wollte oder konnte, hatte natürlich trotzdem die Möglichkeit, von Neu-Ulm Einblicke zu bekommen – an den Congresstagen 1, 2 und 3 waren unsere Räume für gemeinsames Stream-ansehen geöffnet.
Der Congress war aber nicht die einzige Besonderheit im Dezember. Chaos.jetzt als Netzwerk für junge Menschen von 14–25 im CCC-Umfeld war bereits beim letzten vor-pandemischen Congress 2019 Teil unseres gemeinsam bespielten Habitats. In der Zwischenzeit hat sich das Netzwerk trotz Pandemie weiterentwickelt und trifft sich regelmäßig zu Austauschveranstaltungen vor Ort – und so auch erstmals vom 6.–8. Dezember in unseren Räumen in Neu-Ulm, was uns sehr gefreut hat!
Neben all diesen Besonderheiten war das Haus auch im Dezember wieder für das regelmäßige Programm von uns und unseren Mitbewohner*innen des Haus der Nachhaltigkeit geöffnet – gemeinsam haben wir es im Dezember geschafft, dass fast nur an den Weihnachtsfeiertagen selbst kein Programm im Haus war.
Wie gewohnt fanden im Dezember je zwei Open-Data-Montage, zwei Abendtermine rund um LoRaWAN/The Things Network mit offener Elektronikwerkstatt, zweimal F.U.C.K. und zwei Treffen der IT-Sicherheitsgruppe rund um CTF/PPP statt. Wegen des auf den Tag vor Heiligabend fallenden Turnus gab es im Dezember nur einen Maker-Monday, außerdem wie gewohnt je eine Ausgabe des Nähcafé, von RAD-ikal technisch, des OpenStreetMap-Stammtisch und des Jugend hackt Lab. Außer der Tour wurden diese Termine durch die Streams vom Congress und der Preisverleihung von Wiki loves Monuments, Wiki Loves Earth und Wiki Loves Folklore ergänzt.
Alles in Allem wieder ein voller Monat eines ereignisreichen Jahres, das einige von uns dann auch – teilweise direkt vom Congress zurückgekehrt – gemeinsam im Haus ausklingen ließen. Zahl des Monats: 331 Medien unserer Hauskamera und unserer Drohne sind 2024 unter freier Lizenz auf Wikimedia Commons gelandet. Schauen wir mal, wie sehr wir diese Zielmarke 2025 übertreffen können :)