Das Ende des September heißt auch: Wir haben das erste Jahr seit der offiziellen Wiedereröffnung am neuen Standort in Neu-Ulm gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit vollendet. Das ist ein ganzes Jahr, in dem wir mit den beiden Vereinen über 4000 Besucher*innen bei gemeinsam über 260 Veranstaltungen begrüßen durften – die örtliche Presse berichtete. Ein Grund zu feiern also. Und das haben wir genauso gemacht wie bei der Eröffnung vor einem Jahr: Mit unserer gemeinsamen Beteiligung an der Kulturnacht Ulm/Neu-Ulm am 21. September.
Während das Haus der Nachhaltigkeit mit Improvisationstheater, einem Waldorchester und Begegnungen mit einem städtischen Baumkontrolleur zum Nachdenken über städtisches raumübergreifendes Großgrün einlud, begann unser Beitrag schon am Nachmittag mit einem Kinder- und Jugendprogramm als Sonderausgabe des Jugend hackt Lab und mit einem Pflanzendruck-Workshop.
Im Lauf des Abends waren zudem alle unsere Werkstätten gleichzeitig geöffnet und luden nicht nur zum Anschauen und stöbern ein, sondern auch zum aktiven Mitmachen. Egal ob Retro-Fotografie mit Game Boy Cameras aus den 1990ern, deren Bilder Instagram-artig ins Netz geladen oder auf Thermopapier ausgedruckt werden konnten, eine Station mit dem Wikidata Guessr oder ein persönliches von einem Stiftplotter als Strichzeichnung gezeichnetes Portrait mit unserer Artist in Residence und Gründungsvorsitzenden bleeptrack – Ausprobieren und Mitmachen war angesagt.
Aber auch unsere vielen Geräte, die Ausstattung der verschiedenen Werkstätten und eigens für die Kulturnacht aufgebaute Installationen luden zum Ausprobieren und zu Gesprächen ein. Uns hat’s wie jedes Jahr riesigen Spaß gemacht und wir haben uns sehr über den Austausch gefreut!
Eigentlich fing die Kulturnacht aber schon am 17. September bei uns im ehemaligen Sport-Sohn-Gebäude an. Es hat uns sehr gefreut, dass sich der Neu-Ulmer Kulturdezernent Ralph Seiffert und die Ulmer Sozial- und Kulturbürgermeisterin Iris Mann unser gemeinsames Haus als Ort der Pressekonferenz für die Kulturnacht ausgewählt hatten – und umso mehr, dass Seiffert stolz auf die gemeinsame Entwicklung unserer beiden Vereine am neuen Standort in Neu-Ulm ist. Ein kleiner Einblick ist im Bericht auf Regio TV Schwaben nachzusehen.
A propos Regio TV: Nachdem das Haus der Nachhaltigkeit bereits im August in einem Beitrag dort beleuchtet wurde, wurde im September auch unser Beitrag zum gemeinsamen Haus portraitiert.
Neben Jubiläum und Kulturnacht gab es natürlich im September auch wieder die gewohnte inhaltliche Arbeit. Wir möchten sehr gerne auch Veranstaltungsort für Projekte rund um Freies Wissen und Freie Software sein und deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir die diesjährige Ausgabe von BayTeX, des bayernweiten Vernetzungstreffen von Anwender*innen des Freien Textsatzsystems LaTeX bei uns beherbergen durften.
Aber auch das gewohnte regelmäßige Programm lockte im September wieder viele Aktive und Interessierte ins Haus. Im September hatten wir viele Sonntage und Montage, die zum Rhythmus passten, weswegen wir zu jeweils gleich drei Terminen F.U.C.K. und den Maker Monday mit offenen Werkstätten hatten. Jeweils zwei Mal trafen sich die Aktiven zum IT-Security-Abend bei Capture the Flag (CTF/TTT) und der offenen Elektronikwerkstatt gemeinsam mit dem Treffen der Gruppe von TTN/LoRaWAN. Wie immer monatlich hatten wir das Nähcafé und Mobilitätswende-Gruppe von RAD-ikal technisch bei uns im Haus. Und unser Freies-Wissen-Angebot ist sogar noch mehr geworden: Neben dem monatlichen OpenStreetMap-Stammtisch gab es nicht nur einen Wikidata-Abend Wiki loves offene Registerdaten, bei dem es um die Daten aus dem Handelsregister ging, sondern erstmals gingen wir Dank der Organisation unseres aktiven Mitglieds Tim quasi back to the roots und boten einen Open-Data-Montag an – so wie wir das schon vor vielen Jahren als UlmAPI/datalove getan hatten, bevor die Gruppe in den Aufbau des von uns erdachten Stützpunkts am Weinhof praktisch vollkommen aufging.
Wer in der Aufzählung das Jugend hackt Lab vermisst: Das war im September Teil der Kulturnacht und die dort Aktiven waren auch über das reine Lab-Angebot an dem Abend aktiv. Nicht zuletzt hatte unser aktives Mitglied Lisanne zu einem Vortragsabend Let‘s talk about Africa - Kontinent der Chancen geladen. Und alle Aktiven (und die, die es werden wollen) trafen sich im September zu einem Hausabend, bei dem wir über anstehende Arbeiten und Ideen für die Entwicklung unserer Angebote sprachen.
Als wäre der Rückblick auf den September nicht schon lang genug, stand noch eine weitere Aktion an. Auf der Mitgliederversammlung im August hatten wir beschlossen, einen Teil unseres Stromverbrauchs künftig über eine eigene Photovoltaikanlage zu decken. Unser Vereinsmitglied Jan hatte die Idee ins Rollen gebracht und angeboten, die notwendigen Mittel für einen passenden Batteriespeicher zu spenden. Andere Mitglieder hatten sich bereit erklärt, einen Teil für die Photovoltaik-Module, Verkabelung und Installation mit ihren Spenden zu decken – und so trugen viele Freiwillige am Wochenende vor der Kulturnacht Aluprofile, PV-Module und jede Menge Pflastersteine aufs Dach.
Am 23. September haben wir die Module montiert, in den Tagen danach folgte die Verkabelung und die provisorische Installation mit Nulleinspeisung, bis die Genehmigung des Netzbetreibers vorliegt. Über die Nulleinspeisung in Kombination mit dem Akkuspeicher schenkt die Anlage uns seither Gratisenergie aus der Sonne – mehr dazu aber in einem eigenen Post!