Wiki loves Monuments 2024, der Fotowettbewerb rund um Kulturdenkmäler startet in wenigen Tagen

Titelfoto: Diego Delso, Iglesia mayor, Ulm, Alemania, 2023-06-17, DD 57, CC BY-SA 4.0

In wenigen Tagen, am ersten September, beginnt wieder der Fotowettbewerb Wiki loves Monuments. Alle interessierten Fotograf*innen sind eingeladen, vom 1. bis zum 30. September Fotos von Kulturdenkmälern hochzuladen und mit ihnen am Wettbewerb teilzunehmen. Neben Ruhm und Ehre winken auch Buch- oder Fotoequipmentgutscheine im Wert von bis zu 300 EUR. Kulturdenkmäler sind denkmalgeschützte Gebäude, Industrie-, Technik- oder Gartendenkmäler.

Im vergangenen Jahr gehörte auch die oben abgebildete Ansicht von Münster und Stadthaus zu den Top-100-Fotos. Der spanische Fotograf Diego Delso war offenbar im letzten Juli in Ulm zu Besuch und hatte dieses Foto geschossen. Denn, das ist wichtig, die Fotos müssen nicht im September aufgenommen worden sein, sie müssen lediglich im September erstmals hochgeladen und für den Wettbewerb eingereicht werden. Also können auch viele Jahre alte Fotos oder gar Scans von Dias oder Fotonegativen am Wettbewerb teilnehmen – Hauptsache, Du selbst hast das Foto gemacht und stellst es unter einer Freien Lizenz bereit.

Matthias Süßen, UnterfuehrungZOB(Berlin)msu-2023-0I9A9836-, CC BY-SA 4.0

Matthias Süßen, UnterfuehrungZOB(Berlin)msu-2023-0I9A9836-, CC BY-SA 4.0

Aber auch wenn du noch kein Foto eines Kulturdenkmals gemacht hast: Selbst in kleinen Ortschaften gibt es praktisch immer irgendwelche Bau- oder Bodendenkmäler – vielleicht bist du bislang nur immer daran vorbeigegangen und hast sie gar nicht als Denkmäler wahrgenommen. Auf einer Extra-Seite sind deshalb Listenseiten und auch eine Karte aufgeführt, mit denen du die Denkmäler findest, von denen die Wiki-Community bereits etwas weiß.

Schau dich deshalb gerne mal um: Gibt es noch Kulturdenkmäler in deinem Heimatort oder deiner Umgebung, von denen es noch kein Foto unter einer Freien Lizenz gibt? Oder gibt es vielleicht eines, das Du noch einmal ganz anders und schön in Szene setzen möchtest? Dann probier Dich gerne mal aus – und wenn Du magst, reiche Dein Foto beim Fotowettbewerb ein!

BayTex – Treffen der bayerischen LaTeX-Stammtische am 7. September 2024 bei uns

LaTeX ist ein enorm mächtiges Softwarepaket für digitalen Textsatz, das vor allem – aber nicht nur – in der Wissenschaft für typographisch schön gesetzte Texte verwendet wird. Von wissenschaftlichen Papers über Briefe nach DIN (mit Falt- und Lochermarken!) bis hin zu Abschlussarbeiten oder ganzen Büchern (samt aller Graphen und Plots darin) lässt sich sehr vieles mit diesem Textsatzsystem in eine ansehnliche Form bringen.

Eingefleischte Anwender*innen dieses Systems treffen sich seit langem zu dezentralen Austausch-Stammtischen, aber auch zu überregionalen Treffen. Die bayerischen LaTeX-Stammtische veranstalten seit 2003 jährlich die bayerische TeX-Konferenz BayTeX – 2006 bis 2009 auch mit Unterstützung des LaTeX-Stammtisch Ulm und letztmalig 2006 tatsächlich in Ulm.

Umso schöner, dass die BayTeX nach Neu-Ulm zurückkehrt: Am Samstag, dem 7. September 2024 findet die BayTex im temporärhaus statt! Die Veranstaltung wird voraussichtlich von 10 bis 18 Uhr dauern. Weitere Informationen, den Link zur Anmeldung und die Möglichkeit zur Einreichung eigener Beiträge findet ihr auf der Veranstaltungsseite. Herzlichen Dank an Leah Neukirchen für die Organisation und die Möglichkeit, die BayTex bei uns stattfinden zu lassen!

Lokalfeiertag – Monatsbericht Juli 2024

Es ist Sommer in der Stadt und das merkt man auch: Menschen tummelten sich im Juli an und auf der Donau und sonstigen Badegewässern und spätestens mit Beginn der Ferien leerten sich die Straßen. Auch bei uns Aktiven ist über den Sommer etwas mehr Badesee als drinnen sein angesagt, aber dennoch war vor und hinter den Kulissen wieder einiges los!

Wie quasi jeden Monat hat sich in der Werkstatt und im Atelier einiges getan: In der Werkstatt bauen Seppi und Co Woche für Woche neue Organisationshilfen auf, um Werkzeuge und Hilfsmittel an die richtigen Stellen aufräumen zu können. Im Atelier ging es im Juli sowohl bei der Keramikwerkstatt als auch bei der Foto-Abteilung in riesigen Schritten weiter. Zum Einen wurde Steffis und Patricks Töpfer-Brennofen geliefert und die beiden haben erste selbst getöpferte Versuchsstücke erfolgreich darin gebrannt. Ihr wollt auch töpfern? Sprecht die Beiden an oder beobachtet unseren Kalender für baldige Angebote zum Erlernen oder gemeinsamen Praktizieren der Töpferei. Zum Anderen hat die vh Ulm ihr vormaliges Fotolabor aufgelöst und wir bekamen das liebe Angebot, Teile davon zu übernehmen. Wir sind nun also einer von mehreren Orten, an denen die Analog-Foto-Ausrüstung der vh ein weiteres Leben bekommt, wofür wir uns sehr herzlich bedanken möchten!

Ein kurzfristiger Anruf von Lisanne, ein flugs organisierter Anhänger, und schon konnten wir Analog-Fototechnik einsammeln

Ein kurzfristiger Anruf von Lisanne, ein flugs organisierter Anhänger, und schon konnten wir Analog-Fototechnik einsammeln

Ein feines Upgrade bekam auch unsere Veranstaltungs- und Bühnentechnik. Der Aufbau mit Ton- und Lichtmischpult war für manche bisher etwas überwältigend, so dass die Bühnencrew sich einen Weg ausgedacht hat, die Technik einfacher bedienbar zu machen Alle wichtigen Dinge werden jetzt über die Hausautomatisierung gesteuert und können mit einem Klick auf einem Tablet an der Wand gesteuert werden.

Außerdem waren wir wie berichtet unterwegs, um Fotos unter Freier Lizenz für Wikipedia und Co einzusammeln – Spoiler Alert, das ist auch für den August geplant :)

Mit am schönsten ist es eigentlich, wenn gleich mehrere Veranstaltungen vom HdN und von uns gleichzeitig im Haus stattfinden.

Mit am schönsten ist es eigentlich, wenn gleich mehrere Veranstaltungen vom HdN und von uns gleichzeitig im Haus stattfinden.

Neben all diesen Einzelaktionen gab es natürlich wieder unser regelmäßiges Programm: Beginnend mit dem Nähcafé, bei dem nicht nur Kleidungsstücke repariert wurden, sondern die Besucher*innen auch luftige Sommerkleidung anpassten und selbst nähten. Die Crew von RAD-ikal technisch traf sich, um an Maßnahmen und Projekten zur Förderung des Radverkehrs in der Doppelstadt zu arbeiten. Wie angekündigt, gehen die Live Let’s Plays zwar nun in die Sommerpause – aber nicht ohne noch einen letzten Termin Anfang Juli veranstaltet zu haben. Die Gruppe rund um LoRaWAN und The Things Network bot zwei Abende an, die auch zur Benutzung des offenen Lötlabors genutzt werden konnten. Ebenfalls zweimal traf sich die Gruppe, die beim Capture the Flag spielerisch mit IT-Sicherheit arbeitet und auch F.U.C.K. bot wieder zwei Termine an. Zu guter Letzt waren auch die Werkstätten zweimal für den Maker Monday geöffnet – einmal jedoch wegen des Schwörmontag um eine Woche verschoben.

Außerdem trafen wir uns im Juli zu einem Hausabend mit allen Interessierten, die bereits Angebote machen oder welche anbieten möchten. Hier besprachen wir, welche aktuellen Aufgaben und ToDos es gibt.

Derer gibt es tatsächlich viele, verbunden auch mit ein paar spannenden Erweiterungen der zahlreichen Dinge, die bei uns jetzt schon möglich sind. Aber das wird dann Inhalt eines kommenden Monatsrückblicks sein :)

Freie Bilder vom Schwörmontag – und warum das wichtig ist

Exakt zwei Stunden. So lange dauerte es von dem Zeitpunkt, an dem Martin Ansbacher erstmals als neuer OB die traditionelle Schwörrede hielt, bis der Wikipedia-Autor ThoBel-0043 sein Foto von diesem Moment auf Wikimedia Commons hochgeladen hatte. Und 16 Minuten später war dieses Bild auch im Wikipedia-Artikel von Ansbacher, der die acht Monate zuvor ganz ohne Foto von ihm auskommen musste.

Bei der vorangegangenen OB-Wahl 2015 war das noch etwas anders gelaufen: Damals hatten wir einen OB-Mat als Entscheidungshilfe für die Wahl gebaut, und damals hatten wir die Kandidat*innen explizit um Fotos unter einer freien Creative-Commons-Lizenz gebeten. So war das Feld quasi schon bestellt, um die zugehörigen Wikipedia-Artikel auch mit Portraits versehen zu können. Dieses Mal hatten wir uns dagegen entschieden, den OB-Maten neu aufzulegen. Also war die Herausforderung für die ehrenamtliche Wikipedia-Community, entweder anderweitig ein Foto unter Creative-Commons-Lizenz zu bekommen – oder selbst eins anzufertigen.

Auf diesem Bild ist eine erstaunlich hohe Quote an Menschen mit Wikipedia-Artikeln zu finden – oder von Leuten, die einen haben könnten

Auf diesem Bild ist eine erstaunlich hohe Quote an Menschen mit Wikipedia-Artikeln zu finden – oder von Leuten, die einen haben könnten

Bei der Amtseinführung Ansbachers hatte das nur so mittelgut geklappt – auf zwei der mit unserer Hauskamera gemachten Fotos ist er zu erahnen, aber nicht wirklich für eine Artikelbebilderung zu erkennen. Der Schwörmontag ist dagegen natürlich die perfekte Gelegenheit für solche Fotos. Nicht nur steht der OB da eine Stunde auf einem Balkon und kann nicht abhauen, während man ihn ablichtet. Auch im Publikum versammeln sich reihenweise Menschen, von denen es vielleicht bislang noch kein passendes Foto für die Wikipedia gibt.

Für den Artikel von Martin Bendel gab es bislang zum Beispiel nur ein Foto von der Seite vom Pandemie-Schwörmontag 2020. Auch der mit dem Ulmer Wissenschaftspreis ausgezeichnete Maximilian Fichtner hatte noch kein Artikelfoto. Und von der ebenfalls mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichneten Marianne von Schwerin gibt es momentan noch nicht einmal einen Wikipedia-Artikel.

Keine Ahnung, worüber Helga Malischewski, Peter Langer und Thomas Strobl sich hier unterhalten. Nettes Bild – dummerweise gab’s kein Foto, das Langer auch von vorne zeigt.

Keine Ahnung, worüber Helga Malischewski, Peter Langer und Thomas Strobl sich hier unterhalten. Nettes Bild – dummerweise gab’s kein Foto, das Langer auch von vorne zeigt.

Und manchmal können so auch ältere Artikelbebilderungen aktualisiert werden – das vorige Foto im Artikel von Alt-OB Gönner war immerhin schon 14 Jahre alt.

Eigentlich machen wir so etwas gerne. Auch dafür haben wir bei der DSEE-Förderung 2021 eine sehr schicke Kamera mit leistungsstarken Objektiven gekauft und setzen diese seither nicht nur für die Dokumentation unserer eigenen Arbeit ein, sondern auch für freie Medien für Wikimedia Commons. Denn mit jedem Foto und jedem Video in diesem freien Medienarchiv wächst ein gemeinsames Kultur- und Geschichtsgedächtnis, das von der ganzen Welt wiederverwendbar ist. Zwar dokumentieren auch Presse und Rundfunk jeden Tag, was bei uns in der Stadt und der ganzen Welt passiert – nur landen diese Inhalte bei den privaten Medien zunehmend hinter Paywalls und anderen Hindernissen, und der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss diese Werke nach einiger Zeit depublizieren. Und wiederverwendbar – für die Wikipedia, aber auch beispielsweise für uns hier auf der Website – sind diese Mediendateien sowieso nicht.

Noch ein Novum nach der letzten Kommunalwahl: Mit der 16jährigen Emilia Stella Schneider ist die jüngste Stadträtin der Geschichte in den Ulmer Gemeinderat eingezogen.

Noch ein Novum nach der letzten Kommunalwahl: Mit der 16jährigen Emilia Stella Schneider ist die jüngste Stadträtin der Geschichte in den Ulmer Gemeinderat eingezogen.

Andererseits müsste diese Arbeit gar nicht von Ehrenamtlichen wie ThoBel-0043 und uns abhängen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Kommunalverwaltungen könnten die Fotos, die sie auf ihren Websites veröffentlichen, einfach von sich aus unter eine Creative-Commons-Lizenz stellen. Und auch die Universitäten fotografieren ohnehin alle ihre Professor*innen – die per Definition in der Regel auch die Relevanzkriterien für einen Wikipedia-Artikel erfüllen. Da diese Werke ohnehin aus Rundfunkbeiträgen und öffentlichen Mitteln bezahlt werden, wäre es eigentlich ein Leichtes, zu sagen: Was öffentlich finanziert wurde, soll auch ein öffentliches Gut werden.

Bis dahin ist noch etwas Überzeugungsarbeit zu leisten. Die progressiven politischen Fraktionen könnten natürlich ihren Beitrag dazu leisten. Im Idealfall mit einer Satzung, die genau dieses Prinzip festlegt. Aber auch, indem sie selber die Fotos ihrer Mandatsträger*innen unter eine Freie Lizenz stellen. Wer mehr dazu wissen will: Wir helfen gerne :)

Alle Fotos von der Schwörfeier findet ihr in der zugehörigen Kategorie auf Wikimedia Commons!

PS: Zwei Stunden und 14 Minuten nach dem Schwur war auch der Wikipedia-Artikel zum Schwörmontag neu bebildert. Das vorherige Update von einem OB zum nächsten hatte noch vier Jahre gedauert. Die lokale Community scheint schneller zu werden :)

Katastrophenalarm und Hausmeisterei – Monatsbericht Juni 2024

Der Juni begann mit sich stapelnden Warnungen des Deutschen Wetterdienstes und des Hochwassernachrichtendienst Bayern: Starkregen war angesagt und außerdem war ein signifikantes Hochwasser für Iller und Donau zu erwarten.

Mit den mehreren Wasserschäden durch Starkregen vom vergangenen Jahr im Kopf gingen wir also in die Vorsorge. Es galt, die Abläufe rund um das Gebäude und die Fallrohre am Vordach rundherum zu kontrollieren und sicherzustellen, dass auch ein ergiebiger Dauerregen gut abfließen könnte. Gleichzeitig beobachteten wir den Stand der Iller am Pegel Kempten, der mit einigen Stunden Versatz auch den Pegel der Donau beeinflussen würde.

Beim Jahrhunderthochwasser (von denen wir in der Region seither gleich mehrere erlebten) 1999 war die Neu-Ulmer Innenstadt spektakulär abgesoffen. Seither haben beide Städte umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen unter anderem mit mobilen Spundwänden implementiert, so dass laut der bayerischen Prognosekarten ein hundertjähliches Hochwasser unser gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit betriebenes Haus eher nicht treffen würde. Bei einem Extremhochwasser über ein hundertjährliches Hochwasser hinaus wären wir laut Prognose aber mittendrin gewesen. Also galt es, den Keller zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass im Fall der Fälle nichts auf dem Boden stand, was durch Wasser verderben oder das Wasser kontaminieren würde.

Letztlich wurde es im Gegensatz zum südöstlichen Landkreis Neu-Ulm in der Stadt kein Extremhochwasser und die Maßnahmen reichten aus. Spektakulär sah es dennoch auch in der Stadt aus. Wir waren mit unserer Kamera unterwegs und haben den Zustand vom 1. Juni umfassend für Wikimedia Commons dokumentiert. Unsere Bilder sind in den Kategorien June 2024 floods in Ulm und June 2024 floods in Neu-Ulm einsehbar und dürfen zu den Konditionen der Creative-Commons-Lizenz wiederverwendet werden. Direkt am Tag danach war eines der Fotos auch eines der ersten Bilder im Wikipedia-Artikel zum Hochwasser in Süddeutschland 2024 (diff).

Gut, einen kleinen Baubetriebshof im Keller zu haben, mit dem man Gefahrenstellen sichern kann ;)

Das Hochwasser traf uns am Ende doch noch. Der bayerische HND misst auch an verschiedenen Messstellen den Grundwasserpegel, und der stieg nach dem Durchlauf der Hochwasserscheitel von Iller und Donau sehr rapide an. Und so drückte es auch an der tiefsten Stelle im Keller bei uns langsam herein. Der Bereich wurde durch Geräte aus unserem Mini-Bauhof sehr professionell abgeschrankt und das Wasser abgepumpt, so dass im Nachgang nur mehr einige Wochen lang die schon von den Wasserschäden vom letzten Jahr bekannten Trockungsgeräte die Restfeuchte aus dem Keller saugen mussten.

Unsere regelmäßigen Aktivitäten

Neben all der akuten Gefahrenabwehr lief natürlich weiterhin unser regelmäßiges Programm, zu dem wir im Juni wieder deutlich über 100 Menschen begrüßen durften.

Immer gerne nachgefragt: Der Lasercutter des Fablabs

Wir hatten wie gewohnt zwei offene Maker Mondays mit angeschlossener offener Holz- und Metallwerkstatt. Bei RAD-ikal technisch ging es wieder um technische Werkzeuge zur Förderung des Radverkehrs in der Doppelstadt, gemeinsam mit dem ADFC. Die Live let’s plays verabschieden sich nun erst einmal in die Sommerpause, fanden aber im Juni noch einmal wöchentlich mit vier Ausgaben statt. Immer noch zum Kernprogramm gehören die zweiwöchentlichen Abende um The Things Network/LoRaWAN, die zudem zwei Mal im Juni unsere Elektronikwerkstatt für alle Interessierten öffneten. Die CTF/PPP-Gruppe traf sich zwei Mal und spricht auch zunehmend Jugendliche an, die in die Welt des spielerischen Umgangs mit Computersicherheit eintauchen möchten. Beim Nähcafé reparierten Besucher*innen wieder ihre mitgebrachte Kleidung oder nähten Sommerstücke passend zur Saison um. Die F.U.C.K.-Gruppe hatte im Juni zwei Treffen für alle nicht-männlichen Menschen, die sich mit IT beschäftigen möchten, und das Jugend hackt Lab bot erneut seinen monatlichen Anlaufpunkt für alle jungen Menschen, die spielerisch einen Zugang zu IT und Freiem Wissen bekommen möchten. Um Freies Wissen ging es auch im 3. Viertel von Wiki loves Basketball, wo lokale Aktive einen maschinenlesbaren Zugang zu Stammdaten von Basketball-Spieler*innen in der semantischen Wissensdatenbank Wikidata schafften.

In der Werkstatt geht es weiter, hier mit der Inbetriebnahme der Metall-Fräsmaschine

Wie quasi jeden Monat gab es auch im Juni wieder eine Menge Hausmeistereiaufgaben. Die Holzwerkstatt beispielsweise sieht derzeit von Woche zu Woche anders aus, denn die eher provisorische Ersteinrichtung direkt nach dem Einzug weicht nun Schritt für Schritt einer durchdachteren Aufteilung, durch die auch die neu angeschafften Maschinen besser nutzbar werden. Gleichzeitig gehen wir systematisch den über die Jahre gewachsenen Fundus durch und markieren die Geräte und Werkzeuge, deren Nutzen für unsere Werkstatt eher gering scheint.

Auch im Atelier geht es voran: Eli hat eine weitere Druckpresse gebaut und getestet. Und auch die Keramikabteilung nähert sich der Inbetriebnahme. Die Tonabscheider sind gebaut und zumindest provisorisch installiert und auch der Brennofen wurde aufgebaut und ist bereit für erste Tests. Wer also schon eine Weile nicht mehr bei uns war, sollte das unbedingt nachholen – denn es gibt eine Menge Veränderungen zu entdecken.

Danke an alle, die an uns denken

Egal ob vor Ort oder aus der Ferne, wir freuen uns immer wieder über alle, die an uns denken und uns unterstützen. Sei es durch eine regelmäßige oder Einzelspende zum Beispiel auf betterplace oder direkt, aber auch über Erwähnungen und Erzählungen unserer Geschichte.

Ein besonderer Dank gilt diesen Monat der mehrfachen Erwähnung auf dem Panel „Caring for our Web – Software-Projekte als Care-Work“ auf der re:publica 2024. Dort stellte tante, der zuletzt auf den Denkanstößen 2024 als Referent in Ulm war, ab Minute 0:50:07 heraus, dass eine Stadt mit sehr viel Wucht und Dominanz in Ehrenamtsprojekte hineingrätschen kann. Ab Minute 0:53:56 erklärt er auf eine Publikumsnachfrage noch einmal kurz die Geschichte und nennt das Vorgehen der Stadt Ulm „the best practice for doing it the worst way“ – und Franziska Heine von Wikimedia Deutschland stellt klar, dass Wikimedia uns am neuen Standort unterstützt und dass das Vorgehen der Stadt kein gutes Beispiel für den Umgang einer Kommune mit der lokalen Ehrenamtscommunity ist. Vielen herzlichen Dank für diese shout-outs – und natürlich auch für die Förderung durch Wikimedia Deutschland, durch das wir unseren ursprünglichen und selbst gewählten Auftrag weiter verfolgen können!

Wasserstandsmeldung – Monatsbericht Mai 2024

Der Mai ist vorbei – und bis zur Hochwasserlage am Monatsende war es beinahe Business as Usual. Beinahe, denn in Süddeutschland war das wieder so ein Monat, in dem praktisch in jeder Woche ein Feiertag lag, weswegen (und wegen einer Erkrankung) ein paar der Termine ausfielen.

Trotzdem kommen wir wieder auf 16 Termine mit dem Standardprogramm: Vom Nähcafé über RAD-ikal technisch und den OpenStreetMap-Stammtisch, zwei Maker Mondays, zwei CTF-Treffen und zwei offene Elektroniklabore mit The Things Network/LoRaWAN. Nicht zu vergessen außerdem ein Treffen von F.U.C.K., ein Jugend hackt Lab und vier Live Let’s Plays.

Im Rahmen des Wikidata-Wettbewerbs Coordinate Me gab es außerdem ein zugehöriges Treffen für Interessierte, um Wikidata-Objekte wie Krankenhäuser oder Behördengebäude mit Koordinaten zu versehen. Und über das öffentliche Angebot hinaus fanden wie immer interne Organisations- und Arbeitstreffen sowie ein Plenum lokaler Klimaschützer*innen statt.

So weit, so unspektakulär eigentlich. Bis sich dann an den letzten beiden Tagen des Monats die Zeichen mehrten, dass uns nicht nur anhaltender Starkregen, sondern gar Hochwasser droht – weswegen wir Regenwasserabflüsse reinigten und das Haus auf alle Eventualitäten vorbereiteten. Das Ergebnis vorweg: Es gab zwar nasse Füße, aber keine schlimmeren Folgen. Aber das ist dann der Inhalt des Juni-Berichts :)

Wie alt sind unsere Kandidat:innen? Kleine Daten-Analyse zur Gemeinderatswahl in Ulm am 9.6.2024

Zur anstehenden Wahl wurden wir vor ein paar Wochen neugierig und wollten herausfinden wie jung bzw. alt unsere Ulmer Politiker:innen ungefähr sind. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und mal geschaut, welche Daten man dazu finden kann. Entstanden ist daraus dann ein längerer Bericht, der der Frage nachgeht wie gut der Gemeinderat die Ulmer Bevölkerung repräsentiert bzw. inwiefern die zur Wahl stehenden Listen der Bevölkerung statistisch ähnlich sehen. Dazu haben wir vor allem die Altersstrukturen der antretenden Listen, der Ulmer Bevölkerung und des aktuellen Gemeinderats miteinander verglichen.

Für Interessierte kann diese Analyse neben den Zielen, Inhalten und Kandidat:innen der verschiedenen Listen ergänzende Informationen liefern. Außerdem möchten wir mit diesem kleinen Daten-Projekt auch zum selber Machen einladen. Die Datensätze und der Programmcode zur Auswertung für eigene Analysen stehen auf GitHub zur Verfügung. Direkt möglich sind beispielsweise noch Auswertungen nach Geschlecht oder Stadtteilen. Außerdem kann der aktuelle Stand auch Ausgangspunkt für die Analyse zurückliegender Wahlen sein.

Unsere Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Die mittlere Ulmerin ist aktuell 40 Jahre alt. (Entsprechend dem Alters-Median, den wir hauptsächlich, also auch bei den nächsten Punkten dieser Liste verwendet haben).
  • Die 507 am 9. Juni zur Wahl stehenden Kandidat_innen sind im Mittel 51 Jahre alt. Dem Alters-Median nach sind nur 2 der 16 Listen jünger als die Ulmer Bevölkerung. Betrachtet man nur die Ulmer:innen im Wahlalter, also ab 16, sind nach Median 3 der 16 Listen jünger.
  • Der aktuelle Gemeinderat ist im Mittel um 22 Jahre älter als die Ulmer:innen. Bei seiner Wahl 2019 war er natürlich 5 Jahre jünger.
  • Die Ulmer Bevölkerung hat eine vergleichsweise gleichmäßige Alterstruktur, während im Gemeinderat die eher kleine Altersgruppe der 52- bis 69-jährigen bereits die Hälfte aller Mitglieder stellt. Das Feld der 507 im Juni zur Wahl stehenden Kandidat_innen bilden die Ulmer Bevölkerung mit Blick auf das Alter statistisch gesehen besser ab.
  • Von der gesamten Ulmer Bevölkerung dürfen ca. 70 % Wählen gehen. Von den Ulmer:innen im Wahlalter, also ab 16, sind es 83 %. (Diese Prozentangaben basieren auf 92.000 Wahlberechtigten.)

Zum vollständigen Bericht geht’s hier entlang. Und da Bilder viele Worte oft gut zusammenfassen, gibt’s die Ergebnisse natürlich auch als Grafik: Zum einene einen Vergleich der Altersverteilung der zur Wahl stehenden Listen miteinander (untere 16 Kurven) und mit der Ulmer Bevölkerung (oben)…

Vergleich der Altersstruktur der zur Wahl stehenden Listen untereinander (unten) und mit der Bevölkerung (oben). Die schwarzen Punkte auf der x-Achse markieren das Alter jeder einzelnen Person der jeweiligen Gruppe. Die schwarzen Kurven stellen annäherungsweise die jeweilige Altersverteilung dar, fassen also sozusagen die Punkte auf der x-Achse zusammen. Die etwas dickeren blauen Linien zeigen das Median-Alter der jeweiligen Personengruppe an. Die gestrichelte blaue Linie markiert durchgehend das aktuelle Median-Alter der Ulmer Bevölkerung (40 Jahre). Die orange Linie markiert das Wahlalter 16.

… und dann ein Vergleich Listen zusammengenommen (Mitte) mit der Bevölkerung (oben) und dem aktuellen Gemeinderat (unten).

Vergleich der Altersstruktur der zur Wahl stehenden Listen zusammengenommen (Mitte) mit der Bevölkerung (oben) und dem aktuellen Gemeinderat (unten). Die schwarzen Punkte auf der x-Achse markieren das Alter jeder einzelnen Person der jeweiligen Gruppe. Die schwarzen Kurven stellen annäherungsweise die jeweilige Altersverteilung dar, fassen also sozusagen die Punkte auf der x-Achse zusammen. Die etwas dickeren blauen Linien zeigen das Median-Alter der jeweiligen Personengruppe an. Die gestrichelte blaue Linie markiert durchgehend das aktuelle Median-Alter der Ulmer Bevölkerung (40 Jahre). Die orange Linie markiert das Wahlalter 16.

Am wichtigsten ist natürlich am 9.6.2024 zum Wählen zu gehen! Und deine Stimmen den vielen tollen Kandidat:innen aus den demokratischen Listen zu geben.

Kein Aprilscherz – Monatsbericht April 2024

Der April ist nun schon ein paar Wochen vorbei – eventuell berichten wir erst jetzt davon, weil wir erst einmal einen im März erreichten Meilenstein nachholend feiern mussten ;)
Wir zählen bei allen Veranstaltungen (eher konservativ) die Besucher*innen und bereits zum Maker Monday am 18. März haben wir die 1000-Personen-Marke gerissen. Wenn das kein Grund zum Feiern war!

Beim ersten Jugend hackt Lab wurden blinkende und leuchtende Anhänger gelötet, um einen Einstieg in den Umgang mit Elektronik zu finden

Auch ein Grund zum Feiern ist die Wiederbelebung des Jugend hackt Lab, das jetzt Jugend hackt Lab Neu-Ulm heißt. Am 27. April war die Auftaktveranstaltung und wir freuen uns sehr, dieses Nachwuchsprogramm wieder fest in der Doppelstadt verankern zu können. Danke an dieser Stelle an das neu gefundene ehrenamtliche Orgateam, das dieses Programm wiederbelebt hat und nun betreibt!

Ganz neu und selbstgebaut: Ein Leuchtschild mit unserem Logo

Ansonsten standen wir im April wieder mit soliden 17 öffentlichen Veranstaltungen im ganz normalen Schnitt. Beim Nähcafé, zwei offenen Maker Mondays und zwei TTN/LoRaWAN-Abenden mit offenem Elektroniklabor standen unsere Maschinen und Geräte zur Verfügung – natürlich begleitet mit freundlichem Austausch und gemeinsamem An-Dingen-Arbeiten. RAD-ikal technisch kümmert sich weiterhin um interessante Technikinfrastruktur für die Mobilitätswende, beim OpenStreetMap-Stammtisch ging es um Freies Wissen, zweimal traf sich die F.U.C.K.-Gruppe (immer häufiger auch mit weit angereisten Gästen), dreimal ging es bei Live Let’s Plays um Computerspielekultur und zweimal lud die CTF/PPP-Gruppe zum spielerischen Umgang mit IT-Sicherheitsthemen ein. Zum zweiten Mal fand außerdem eine Küche für alle statt.

Vor knapp 15 Jahren fing an der Uni Ulm an, was letztlich in unserem Haus mündete – und wir halten bis heute den Kontakt

Wie immer war auch außerhalb dieser öffentlichen Termine viel los. Eine Gruppe kümmerte sich um eine Wandbemalung als Willkommensnachricht beim Hintereingang, die ihr im Titelbild seht. Nach wie vor beschäftigen uns viele kleine Ausbauarbeiten bei der Beleuchtung und der Hausautomatisierung. Und natürlich war es wieder Ehrensache, zum Uni-Semesterstart den neuen Studierenden unser Haus zu präsentieren – schließlich sind wir ja aus der studentischen datalove-Gruppe hervorgegangen und pflegen bis heute den Kontakt zur Uni Ulm.

Das Jugend hackt Lab startet wieder – nun in Neu-Ulm

Ab Samstag, dem 27. April um 14 Uhr gibt es wieder ein Jugend hackt Lab in der Doppelstadt – nun auf der anderen Seite der Donau. Beim ersten Workshop geht es ums Löten lernen, denn das ist die Grundlage für viele Hardwareprojekte. Und ganz nebenbei hat man am Ende etwas schönes gebaut!

Alle zwischen 12 und 18, die Lust haben, können teilnehmen und einen Lötbausatz auswählen, zusammenbauen und mit nach Hause nehmen. Vom Axolotl über einen Space-Girl-Anhänger bis zum Jugend-hackt-Alpaka und darüber hinaus haben wir eine ganze Sammlung verschiedener Bausätze zur Auswahl. Anfänger*innen, die zum ersten Mal löten und das erlernen wollen, sind genauso willkommen wie Fortgeschrittene. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldungsmail an jhlab ‘at’ temporaerhaus.de hilft uns jedoch sehr bei der Planung!

Jugendarbeit liegt praktisch in unserer DNA: Schon in der studentischen Open-Data-Gruppe an der Uni Ulm gab es viele Überschneidungen mit MINT-Nachwuchsarbeit. 2015 brachten wir das zwei Jahre vorher gestartete Jugendförderprogramm Jugend hackt mit einer Wochenendveranstaltung an der Uni Ulm in den Süden und dort entstand auch die Idee für einen von der Community selbstbestimmten und -verwalteten Hack- und Makespace in der Stadt.

Flashback: Das war das erste Jugend hackt in Süddeutschland: 2015 an der Uni Ulm

Über die von 2015 bis 2019 durchgeführten Wochenendveranstaltungen hinaus war es uns aber immer ein Anliegen, auch über das Jahr hinweg Jugendprogramm anzubieten. Das Programm Jugend hackt fand hierfür eine Antwort mit den Jugend hackt Labs, die 2019 starteten – und es freute uns sehr, dass unsere Community neben Fürstenberg an der Havel Gastgeberin eines der zwei ersten bundesweiten Labs wurde, denen über die Jahre 18 weitere Standorte folgten.

Noch viel mehr freut uns daher, dass nach dem vorzeitigen Ende unserer Aktivitäten in Ulm und eineinhalb Jahren Zwangspause das Jugend hackt Lab in Neu-Ulm ab dem 27. April 2024 zurückkehrt. Bereits im letzten Jahr hat sich eine Gruppe ehrenamtlicher Mentor*innen gefunden, die dieses wertvolle und mehrfacht preisgekrönte Programm in den SpoSo-Räumen fortführen möchte.

Jahresmotto 2019 war MACHT. CODE. und das ist ganz ernst gemeint so: Wer mit Code Realitäten schafft, übt damit Macht aus. Wir möchten Jugendliche dabei begleiten, diese Macht zu hinterfragen.

Künftig soll es einmal im Monat einen Termin des Jugend hackt Lab geben, abwechselnd mit offenen Treffs und Workshops zu wechselnden Themen. Dabei geht es nicht einfach nur um Technik und Programmieren lernen: Wir begreifen Technik als ein Mittel zur gesellschaftlichen Veränderung und möchten Jugendliche dazu einladen, nicht nur zu konsumieren, sondern sich mit diesen Mitteln aktiv im eigenen Umfeld einzubringen und die politischen Dimensionen von Freier Software, Freier Hardware, Offenen Daten und Transparenz zu erkunden.

Fotos: Axolotl Fanclub Badge, CC BY-SA 4.0 blinkyparts.com; Mittagessen draußen beim ersten Jugend hackt in Ulm, CC BY 3.0 Eva-Maria Kühling/Peter Wozniak; Jugend hackt in Ulm 2019, CC BY 4.0 Holger Dorn (Jugend hackt)

Auf zur Sommerzeit – Monatsbericht März 2024

Sonne! Regen! Saharastaub! Wechselhaftes Wetter! Aber immerhin Sommerzeit! Das alles hat uns der März gebracht, neben ganzen 19 öffentlichen Veranstaltungen des temporärhaus. Hervorheben möchten wir davon diesen Monat den Vortrag über The Human Cost of AI, den Workshopabend Wikidata loves Basketball und das über drei Tage gehende LokaliCon-Treffen der deutschlandweiten Lokalen Community-Räume der Wikipedianer*innen (das trotz der drei Tage nur einmal für die Statistik zählt). Außerdem fand erstmals eine Küche für alle im Rahmen des Klimabündnis statt, das auch vom Haus der Nachhaltigkeit unterstützt wird.

Blick auf die Bühne, auf der Mophat Okinyi zugeschaltet ist und berichtet. Im Vordergrund schemenhaft die Zuhörenden.

Da der Input zu den menschlichen Kosten des aktuellen KI-Hypes so perfekt zu den eine Woche später startenden Ulmer Denkanstößen passte, konnten wir Prof. Rebekka Hufendiek für die Moderation gewinnen. Mophat Okinyi führte eindrucksvoll die Arbeitsbedingungen von Clickworkern beispielsweise in seinem Heimatland Kenia aus, die nicht nur das Training von „KI“ erst ermöglichen, sondern sich jeden Tag als erste Moderationsinstanz durch Hass- und Gewaltdarstellungen auf den Social Networks der einschlägigen Tech-Konzerne kämpfen müssen. Danke an den CCC Ulm und Guido Sondern für die Vermittlung und Zusammenarbeit zu diesem Programmpunkt!

Daneben liefen wie gewohnt 15 Mal die regelmäßigen Termine, vom OpenStreetMap-Stammtisch über das Nähcafé, RAD-ikal technisch, vier Live Let’s Plays und je zwei Ausgaben von F.U.C.K., des Maker Monday, von CTF/PPP und dem TTN/LoRaWAN-Abend, der wie berichtet nun auch ein offener Abend für alle Dinge rund um das Elektroniklabor ist.

Karo steht auf der Bühne und erklärt den Zusammenhang zwischen Verschlusszeit und ASA/ISO bei der Fotografie.

Bei einem der F.U.C.K.-Termine ging es um Fotografie und wie ASA/ISO, Blende und Verschlusszeit zusammenspielen. Fast schon trivial für Karo, die sich sonst tagsüber mit Quantenoptik beschäftigt. Wir haben derweil auch allgemein mit Fotografie gespielt, um Aufnahmen von Objekten unter Freier Lizenz auf Wikimedia Commons hochzuladen. Und wie beschrieben möchten wir unseren Fotocopter einsetzen, um auch Aufnahmen aus der Luft als Freies Wissen der Welt zur Verfügung stellen zu können.

Hausbauarbeiten, Hausputzwochenende, Werkstatt und Atelier

Nach getaner Aufräum- und Putzarbeit sitzen 13 der am Wochenende Aktiven beim gemeinsamen Essen.

Wir zählen bei den Monatsberichten traditionell nur die Termine, die sich an die allgemeine Öffentlichkeit oder an Gruppen aus dem selbstlos aktiven Digitalen Ehrenamt richten. Wie schon seit Beginn der Communityarbeit am Weinhof und auch seit der Wiedereröffnung in Neu-Ulm steht diesen öffentlichen Terminen stets mindestens eine ebenso große, wenn nicht mehrfache Zahl inoffizieller, interner und rein ehrenamtlich bestrittener Arbeitstreffen gegenüber. Praktisch alles an der Infrastruktur vom schnellen WLAN über das Zugangssystem bis zum Getränkeautomaten hängt bei uns an ehrenamtlichem Engagement – und das bedarf regelmäßiger Arbeitseinsätze, die gemeinsam natürlich mehr Spaß machen als alleine.

Dazu gehört im März ein Frühjahrsputz-Wochenende zu Beginn des Monats, wo wir gemeinsam mit den Aktiven des Haus der Nachhaltigkeit unsere gemeinsamen Räume aufgeräumt und umorganisiert haben, plus Reinigung von Fensterflächen, Böden und weiteren Orten. Wir haben dabei unter Anderem das Elektroniklabor umorganisiert, Staub gewischt, Fenster geputzt und nicht zuletzt gemeinsam gebruncht.

Felix, Max und Jana verfrachten einen Parkscheinautomaten auf zwei Bürostühlen durchs Haus

Wir haben Dinge und Geräte an neue Orte verfrachtet und vor allem auch die Werkstatt aufgeräumt. Denn aufgrund einer Umorganisation der Flächen gemeinsam mit dem HdN können wir nun direkt auf der anderen Seite der Elektronikwerkstatt eine Atelierfläche für Sticken, Nähen, Siebdruck, Linoldruck, Cyanotypie und alle möglichen weiteren künstlerischen Dinge einrichten \o/

Wir haben ein Feld des Schwerlastregals in der Holzwerkstatt abgebaut und aus Vereinsmitteln die notwendigen Regalständer beschafft, um ein zweifeldiges Schwerlastregal beim Atelierbereich für die Unterbringung aller Kunstutensilien zu schaffen. Dort liegt nun alles, was wir für all unsere künstlerischen Angebote benötigen.

Gemeinsam wird eines der Regalfelder in der Werkstatt abgebaut, um es ins Atelier bringen zu können.

Das Aufräumen in der Werkstatt galt aber nicht nur der Einrichtung der Atelierflächen. Einerseits haben wir eine der Werkbänke ins Atelier umgezogen, auf der künftig dort gearbeitet werden kann. Und die durch den Regalabbau freigewordene Fläche dient nun einer anderen mobilen Werkbank als Ort.

Andererseits haben wir in der Mitte der Holzwerkstatt nun Platz für die weiteren, aus der DSEE-Förderung beschafften Holzverarbeitungswerkzeuge, die nun an ihrem Platz stehen. Wir haben in den nun über sieben Jahren viele Erfahrungen mit dem Betrieb einer offenen Werkstatt sammeln können – was möchten Menschen bei uns bauen, welche Geräte braucht es dafür und vor allem: Mit welchen Geräten bekommt man auch dann gute Ergebnisse, wenn man nicht jeden Tag professionell mit ihnen arbeitet. Wir möchten hier noch gar nicht zu viel verraten und viel lieber ausführlich in einem separaten Post beschreiben. Wer zu den Maker Mondays kommt, kann die Maschinen aber schon jetzt bewundern – und nach dokumentierter Unterweisung auch damit arbeiten!

Der Ausblick

Auf den März folgt der April – und einerseits geht dann schon wieder ein regelmäßiger neuer Programmpunkt aus dem Ehrenamt für die Allgemeinheit an den Start, über den wir bald berichten werden.

Andererseits sind wir ja nicht die einzigen, die unser gemeinsames Haus bespielen und deswegen möchten wir auch ausdrücklich auf das Monatsprogramm unserer Haus-WG-Partner*innen des Haus der Nachhaltigkeit verweisen. Im April läuft noch die Fotoausstellung, die zu den allgemeinen Öffnungszeiten (siehe unserer beider Kalender) zugänglich ist. Und im April-Programm des HdN finden sich Perlen wie ein Workshop gegen rechte und diskriminierende Stammtischparolen des VVN Ulm und des FCLR Ulm am 15.4. sowie die Eröffnung der Leihbar am 18.4., wo ihr künftig praktische Gebrauchsgegenstände aus einer Bibliothek der Dinge entleihen können werdet.

Es lohnt sich also, beide Terminkalender im Auge zu behalten. Und wir würden uns freuen, euch bei uns begrüßen zu können – egal ob bei Angeboten des HdN oder bei uns und egal ob ihr zum ersten Mal da seid oder ob ihr wiederkommt!